Der ganze Weinberg ein einziger Hotspot

Château Duvivier und eine kurze Nacht liegen hinter uns – wir streifen südwärts durch die Provence. Viele Rebberge machen einen «geschleckten», aber leider auch monotonen Eindruck. Hecken, Sträucher, Bäume und andere natürliche Strukturelemente wurden Opfer einer auf reine Bequemlichkeit getrimmten Wirtschaftsweise. Ökologiebewusste Winzer wirken solcher Monotonie mit Neupflanzungen von Hecken, Bäumen und Kräutergärten entgegen. Die sogenannten ökologischen Hotspots sorgen für neue Artenvielfalt.

Leider noch nicht ganz reif: Der Autor greift nach einer Feige im Rebberg von Biowinzer Volker Paul Weindel (links).

Biodiversität pur

In der Provence gibt es jedoch noch Orte, wo der ganze Weinberg bis heute ein einziger natürlicher Hotspot mit schier perfekter Biodiversität geblieben ist. Zum Beispiel auf der Domaine La Tour des Vidaux im Hinterland von Toulon. Jedes Mal wenn ich Volker Paul und Marlena Weindel auf ihrem Gut in Pierrefeu-du-Var besuche, fühle ich mich in einer andern (Wein-)Welt. Hier, auf seinen exponierten Weinbergsterrassen, die einem Amphitheater gleichen, muss Volker aufpassen, dass die natürliche Vielfalt nicht überhandnimmt. Für mich ist das einer der schönsten und vielfältigsten Weinberge, die ich kenne.

Von der «Arena» mit dem Weingut führt ein steiler Weg hinauf ins «Amphitheater», wo auf Terrassen Reben, Bäume und wilde Kräuter wachsen.

Fruchtbare Partnerschaft

Was unsere ästhetischen und ökologischen Ansprüche derart begeistert, bedeutet für den Winzer mit dem langen, wilden Bart harte, schweisstreibende Arbeit. Die engen Steillagen lassen kaum eine maschinelle Bearbeitung zu. Als wir am Abend unten in der «Arena» auf der Terrasse des Weingutes auf die sonnenbeschienenen Rebhänge blicken und die Kochkünste von Marlena zusammen mit den köstlichen Weinen von La Tour des Vidaux geniessen, sprechen wir über Gott und die Welt , aber auch über Volkers langjährige Zusammenarbeit mit Delinat.

Für Volker Paul und Marlena Weindel ist die Zusammenarbeit mit Delinat eine fruchtbare Partnerschaft.

«Als eher unbekannter Winzer ist es für mich ein enormer Vorteil, dass ein Grossteil der Weine über den Delinat-DegustierService verkauft werden kann. So müssen wir uns nicht auch noch gross um die Vermarktung kümmern», sagt der Biowinzer zufrieden. Dann ist es Zeit, aufzubrechen. Auch heute ist es wieder spät geworden – Antoine Kaufmann lässt grüssen. Marlena fährt uns zum nahegelegenen Hotel – diesmal haben wir den Schlüssel im Sack – zum Glück.

Alle Artikel der Reise nach Südfrankreich:
Tag 1: Edles Gewürz und edle Weine
Tag 2: Der ganze Weinberg ein einziger Hotspot
Tag 3: Verheissungsvolle Wein-Entdeckungen
Tag 4: Stille Wein-Revoluzzer mit Doktorhut
Tag 5: Madame Delmas drückt aufs Gaspedal

Edles Gewürz und edle Weine

Erste Station unserer Südfrankreichreise ist ein guter Bekannter: Seit 1998 wird das Delinat-eigene Weingut Château Duvivier in der Provence von Antoine Kaufmann bewirtschaftet. Ich staune immer wieder, mit welchem Engagement und welchen Ideen der Winzer die ökologische Revolution und die natürliche Vielfalt in seinen Weinbergen vorantreibt.

Die ökologischen Hotspots, die Winzerkollegen aus ganz Europa im Frühling 2010 gepflanzt haben, gedeihen prächtig.

Bei unserem Spaziergang durch die Rebanlagen interessieren uns vorerst die ökologischen Hotspots, die beim Winzertreffen 2010 von Biowinzern aus ganz Europa angepflanzt worden waren. Die kleinen Setzlinge haben sich in rund anderthalb Jahren zu stattlichen Sträuchern und kleinen Bäumchen entwickelt und sorgen so bereits für viel Abwechslung im Weinberg.

10 000 Safran-Setzlinge

Ein imposanter «Hotspot» innerhalb der Weinberge ist auch der grosse Gemüsegarten, wo gerade reife Tomaten, Kürbisse, Zucchini und andere Gemüse darauf warten, in der Schlossküche zu kulinarischen Leckereien verarbeitet zu werden. Direkt neben dem Garten zeigt uns Antoine ein brachliegendes Feld. Hier pflanzt er in den nächsten Tagen rund 10 000 Safran-Zwiebeln. Bereits Ende Oktober wird das Feld dann erstmals bläulich leuchten und die ersten Safranblüten können geerntet werden.

Antoine Kaufmann vor dem Feld, auf dem er in diesen Tagen 10 000 Safran-Zwiebeln setzt.

Damit entsteht auf Duvivier ein weiterer, farbiger Hotspot, der auch wirtschaftlich etwas abwerfen soll. 180 Blüten ergeben rund 1 Gramm rot-orange Safran-Fäden. Der Verkaufspreis dafür liegt laut Antoine bei rund 30 Euro. Das wertvolle Gewürz soll vor allem den Château-Gästen zum Kauf angeboten werden.

Vor verschlossenen Château-Türen

Wie sehr sich die ökologischen Bemühungen auch in der Qualität der Duvivier-Weine niederschlagen, durften wir dann einmal mehr bei einem gemeinsamen kulinarisch hochstehenden Nachtessen im abgelegenen, privaten Zuhause von Antoine und Irene Kaufmann feststellen.

Privataudienz bei Irene und Antoine Kaufmann: Richard Zumkemi (rechts) und der Autor freuen sich auf ein gediegenes Diner mit Duvivier-Wein.

Es wurde spät an diesem lauwarmen Sommerabend auf der weitläufigen Gartenterrasse. So spät, dass wir bei der Rückkehr zu unseren Gemächern im Château Duvivier unverhofft vor verschlossenen Türen standen. Uns blieb nichts anders übrig, als Schlossherrin Sylvia Fahs weit nach Mitternacht aus dem Bett zu klingeln. Sie nahms, trotz strengem Arbeitstag, mit Humor…

Alle Artikel der Reise nach Südfrankreich:
Tag 1: Edles Gewürz und edle Weine
Tag 2: Der ganze Weinberg ein einziger Hotspot
Tag 3: Verheissungsvolle Wein-Entdeckungen
Tag 4: Stille Wein-Revoluzzer mit Doktorhut
Tag 5: Madame Delmas drückt aufs Gaspedal

Rückfall ins Mittelalter?

Massimiliana Spinola, Besitzerin des piemontesischen Delinat-Weingutes Castello di Tassarolo, und ihr Partner Henry Finzi-Constantine haben sich ein Pferd gekauft. Titouan, so sein Name, entkam dadurch knapp der Schlachtbank und kommt nun als bald fünfjähriges Arbeitspferd im Weinberg zum Einsatz.

Pferd im Weinberg

Ein PS ganz ohne Abgase: Titouan, das Arbeitspferd auf Castello di Tassarolo.

Rückfall ins Mittelalter oder unverbesserliche Nostalgiker? Aus ökologischer Sicht ist ein Pferd für die Reben auch heute noch besser als alle Traktoren. Es verursacht keine Abgase und keine Bodenverdichtung. Stattdessen liefert es frischen Naturdünger und vermittelt dem Winzerpaar ein gutes Gefühl und eine noch engere Beziehung zur Natur. Titouan habe die Atmosphäre auf dem Weingut sofort positiv verändert, schreibt mir Massimiliana. Diesen Effekt habe sie auch schon bei anderen Haustieren – etwa ihrem Hund Rusfus – bemerkt. Nur sei es beim Pferd noch viel mächtiger.

Tassarolo Kutsche

Titouan ist vielseitig einsetzbar.

Vielseitig einsetzbar

Titouan kommt auf Castello di Tassarolo beim Pflügen, beim Einsäen der Gründüngung, bei Laubarbeiten und beim Ausbringen von biodynamischen Präparaten zum Einsatz. Das Pferd stapft durch die begrünten Rebgassen, ohne Schaden an Begrünung und Boden anzurichten – selbst bei nassen Verhältnissen. Wie stark die Natur auf diesem Weingut im Vordergrund stehen, zeigen auch zwei Weine, die ganz ohne Schwefelzugabe gekeltert werden. Schon probiert?

Ein Newsletter nach Wunsch

Am letzten Wochenende haben über 2’000 Leser/innen darüber abgestimmt, ob der Newsletter anstelle von wöchentlich nur noch alle 14 Tage oder monatlich erscheinen soll. Und ob es gewünscht wäre, einen Teil der Information lieber über soziale Netzwerke wie Facebook zu beziehen. Für Schnellleser so viel: Der Newsletter erscheint ab sofort nur noch alle zwei Wochen. Eine Aufteilung auf Facebook wird es nicht geben.

Kommunikation: Die Dosierung ist eine Herausforderung

Bei Delinat gibt es viel Erfreuliches zu berichten. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht der eine oder andere der über 100 Delinat-Winzer von einem neuen Projekt oder Wein zu berichten hätte. Kaum eine Woche vergeht ohne hochinteressante News aus der Delinat-Forschung. Begeisterte Kundinnen und Kunden fragen nach, fordern und wünschen sich dies und jenes, das auch andere Weinfreunde interessieren würde. Und vor allem gibt es viele gute Anregungen, über die sich zu berichten und zu diskutieren lohnt. An lesenswertem Stoff mangelt es nicht, und es bleibt eine Herausforderung, die Menge so zu dosieren, dass die meisten Kunden sich genügend informiert, aber nicht belästigt fühlen.

Früher haben wir die wichtigsten Botschaften in monatlichen Briefen per Post verschickt. Die Post wurde mit zunehmenden Aktivitäten dicker und dicker und viele Empfänger unzufriedener, weil sie sich generell weniger Papier wünschten. Vor bald einem Jahrzehnt übernahm dann der elektronische Newsletter einen Teil der Stoffs, so dass sich Anzahl und Volumen der Briefpost auf etwa die Hälfte reduziert hat.

Doch die Medien haben sich weiter entwickelt. Die sozialen Netzwerke sind hinzugekommen und mit ihnen eine nie dagewesene Informations-Überflutung. Immer wieder muss man sich als Firma die Frage stellen, wie viel Information man liefern soll und mit welchem Medium. Kann man bald ganz auf Papier verzichten?

Der Delinat-Newsletter wird seit Jahren im Wochenrhythmus verschickt. An seinem Start gab es weder Delinat-Blog noch Delinat-Facebook-Seiten, und Twitter konnte man sich noch nicht einmal vorstellen. Inzwischen haben sich die Informationskanäle gewaltig verändert, soziale Netzwerke haben ein grösseres Gewicht bekommen. Die Informationsflut in allen Kanälen hat immens zugenommen.

Briefkasten

Für viele ein Problem: Im oft überfüllten virtuellen Briefkasten wird es immer schwieriger, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.

Leider gehen die Meinungen und Wünsche der Kunden weit auseinander. Während sich die einen zu wenig informiert fühlen, empfinden andere schon einen jährlichen Katalog oder einen monatlichen Newsletter als aufdringlich. Es allen recht machen zu können, ist bekanntlich unmöglich und wir wollen es auch gar nicht versuchen. Daher haben wir in den letzten Jahren vermehrt an einer Individualisierung gearbeitet: Jede Kundin und jeder Kunde soll selbst bestimmen können, welche Post von Delinat kommen soll und ob elektronisch oder auf Papier. Noch ist nicht alles bis ins Detail gelöst, aber bald. Wir werden in den kommenden Monaten darüber berichten und Sie einladen, Ihr persönliches Informations-Profil festzulegen. Schon jetzt können Sie hier Ihren Newsletter auf monatlich oder 14-täglich einstellen.

2’000 Stimmen und keine Einigkeit

In der Umfrage am letzten Wochenende fragten wir unsere Newsletter-Abonnenten, ob der wöchentliche Versand beibehalten oder auf 14-täglich oder monatlich umgestellt werden soll. Über 2’000 Leser/innen haben an der Abstimmung teilgenommen und kaum eine Umfrage ergab jemals ein so heterogenes Bild. Keine der drei Optionen fand eine klare Mehrheit. So wehrten sich die Befürworter des Wochenrhythmus z.B. so:

«E-Mails liest man täglich. Der newsletter von Delinat wird 1x wöchentlich verschickt – finde ich gut, weil regelmässig, man verliert sich nicht im „wann kommt der nun wieder neu“ – gut, dass er am Sonntag kommt, denn „Genüssliches“ liest man gerne in der Freizeit.»

«Da ich mich in keinem Blog, Facebook oder Twitter bewege, doch sehr interessiert Ihre Newsletter lese, würde ich es schade finden, sie nur noch 14-tägig zu erhalten.»

Auf der anderen Seite empfinden einzelne gar einen monatlichen Newsletter als aufdringlich und wünschten sich elektronische Post nur alle zwei, drei oder sechs Monate. Wenn auch keine der vorgegebenen Optionen eine klare Mehrheit fand, so stimmten insgesamt deutlich mehr als die Hälfte für eine niedrigere Frequenz als bisher. Wenigstens dieser Aspekt der Umfrage war klar, so dass wir beschlossen haben, umgehend auf einen 14-Tages-Rhythmus umzustellen.

Damit enttäuschen wir leider alle jene, die den Wochentakt gerne beibehalten hätten, und hoffen auf Verständnis. Auf Facebook als Primärkanal werden wir hingegen verzichten und alle Inhalte weiterhin vollumfänglich im Newsletter bringen.

Ein paar weitere Kommentare:

«Freue mich jedesmal auf den hochinteressanten Newsletter. Ist auch noch gut, wenn dieser alle 14 Tage erhältlich ist. Vielen Dank!»

«Für mich ist der Delinat-Blog als interaktive eigene Seite wichtig, weil ich dort viele Hintergundinformationen erhalte.»

«Newsletter finde ich am besten, ob 14-täglich oder monatlich spielt nicht so eine Rolle. Facebook und Co. lehne ich völlig ab, auch wenn ich zur jüngeren Internet-Generation gehöre.»

«Ein treuer Delinat-Kunde besucht auch ohne Newsletter die entsprechenden Seiten.»

«Die Aktualität beizubehalten sollte auch mit grösserem Abstand möglich sein, bei Bedarf könnt „Ihr“ ja einen Zwischenversand machen.»

Unser Fazit: Der Newsletter ist und bleibt unser wichtigstes Kommunikations-Instrument. Nirgends sonst können wir so wirkungsvoll auf Projekte, engagierte Winzer oder auch auf die beliebten Restposten hinweisen, die nach wie vor exklusiv im Newsletter angeboten werden.

Der Blog ergänzt durch weiterführende Informationen und dient als Diskussions-Kanal für Ihre Meinung und zum Austausch mit anderen Weinfreunden.

Ganz herzlichen Dank allen, die an der Umfrage teilgenommen haben. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude beim Lesen!

Qualitätsstandard mit Ausnahmen?

Ich war entsetzt, als ich den Laborbericht in den Händen hielt: Zwei Olivenöl-Proben waren mit Weichmachern und eine mit Pestiziden belastet. Zwar handelte es sich bei den Proben lediglich um Muster ab Fass, doch die Produzenten waren nicht irgendwelche Neulinge, sondern bewährte Delinat-Lieferanten. Wie üblich in solchen Fällen beauftragte ich ein zweites Labor zur Kontroll-Analyse. Dieses bestätigte die Resultate.

Olivenöl

Frisch gepresstes Olivenöl fliesst aus Rohren auf einen Filter.

Die folgende Recherche ergab, dass die Oliven in allen drei Fällen nicht auf dem Produktionshof gemahlen wurden, sondern in Ölmühlen. Diese sind zwar in allen drei Fällen bio-zertifiziert, verarbeiten aber auch konventionell angebaute Oliven. Durch eine kleine Unachtsamkeit ist in ein Bio-Öl eine Spur konventionelles gelangt, was zu Pestizid-Spuren führte. Die Weichmacher-Verunreinigung, ein bekanntes Problem bei Ölen, ist stets auf Kontakt mit Kunststoffen zurückzuführen. Im einen Fall war die Ursache eindeutig auf einen Schlauch zurückzuführen, der vom Hersteller fälschlich als für Öle geeignet vertrieben wurde. Im zweiten Weichmacher-Fall konnte die Ursache nicht lokalisiert werden.

Natürlich kommen solcherlei belastete Produkte nicht ins Delinat-Sortiment, auch wenn die Grenzwerte weit unter den gesetzlich zugelassenen liegen. Es ist aber äusserst tragisch, dass ein ganzes Jahr Arbeit durch ein triviales Missgeschick in Gefahr gerät. Meine Absage an die Produzenten fällt mir in solchen Fällen besonders schwer. Denn obwohl sie keine Schuld trifft, müssen sie die Konsequenzen tragen.

Als wir im April über diese Tragödie im Newsletter berichteten, kam eine interessante Frage auf. Unser Kunde Franz Knecht fragte sich und uns, ob es nicht vertretbar wäre, solche «leicht angeschlagenen» Produkte doch ins Sortiment aufzunehmen. Er schrieb uns:

«Da die Probleme technischer Natur sind und nicht auf Betrug oder Mauschelei beruhen, fragte ich mich, ob Delinat solche Produkte nicht deklassiert und via einmalige Aktion bestehenden Kunden anbieten sollte. […] Der Nutzen? Wenn wir Nachhaltigkeit ganzheitlich angehen wollen, dann sollten wir auch im Vertrieb (Delinat) und beim Einkauf (ich als Kunde) das Bild von allen Seiten beurteilen: Umweltnutzen durch nachhaltige Produktion (= Biostandards), Klimaschutz durch minimierten Energieaufwand (auch bei solchen Unfällen), sozialen Nutzen durch Verstehen von Kausalitäten und ökonomischen Nutzen durch kleinstmöglichen Abschreiber auf ‘richtig’ und anständig produzierte Produkte bei den Herstellern. Diese leben und arbeiten ja oft in ökonomisch nicht verwöhnten Randregionen und helfen so die Natur zu erhalten, auch die Vielfalt von Arten und Ökosystemen. Ein deklassiertes Produkt aus solcher Quelle, das als Öl einwandfrei ist, aber eben nicht den strengen Biostandards entspricht, ist mir dann allemal lieber als die meisten Produkte aus konventioneller Quelle.»

In meiner Aufgabe als Delinat-Einkäufer bin ich auch verantwortlich für die Produktqualität. Und es wäre nach aktuellen Vorgaben völlig ausgeschlossen, so ein Produkt ins Sortiment aufzunehmen. Doch natürlich verstehe ich Herrn Knechts Einwand und finde ihn überlegenswert, zumal im beschriebenen Fall unsere Produzenten ebenfalls Opfer sind und unter unserer Absage einen schweren wirtschaftlichen Schaden erleiden.

In meinem Zweifel frage ich Sie, die Verbraucherinnen und Verbraucher dieser Öle: Was meinen Sie zu diesem Vorschlag?

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FINDEN, nicht suchen

Wer kennt das nicht: Man will eben schnell was besorgen, online natürlich. Die Webseite ist rasch gefunden, doch dann geht das grosse Rätselraten los. Wo finde ich mein gesuchtes Produkt? An den Namen erinnere ich mich nicht mehr, kenne auch nicht die relevanten Suchbegriffe. Ich klicke mal hier, mal dort, hangle mich erfolglos durch endlose Menüs und gebe schliesslich frustriert auf.

Wein- und Produktsuche

In der neuen Produktsuche lassen sich verschiedenste Auswahlkriterien ganz intuitiv kombinieren – und die Ergebnisse werden sofort angezeigt.

Viele Online-Shops bieten spezielle Suchseiten an, die recht hilfreich sein können. Es gibt aber auch viele, die gewöhnungsbedürftig sind oder erstaunlich dumme Resultate liefern. Mühsam sind auch jene, bei denen in einer sturen Hierarchie gesucht werden muss oder in einer nicht nachvollziehbaren festen Reihenfolge.

Auch der Delinat-Webshop gehörte nicht zu den Glanzlichtern bei der Produktsuche. Eine Schwäche, die wir jetzt zu einer Stärke umbauen. Die erste von mehreren Ausbaustufen ist bereits umgesetzt und kann sich sehen lassen. In beliebiger Reihenfolge kann man aus 16 Kriterien wählen und sieht sofort die Resultate und die Anzahl der Treffer. Weil es so spielerisch einfach geht und die Ergebnisse so schnell sichtbar sind, macht das Suchen richtig Spass.

Sie suchen zum Beispiel einen zur pikanten Spaghetti passenden italienischen Rotwein? Drei Klicks führen zum Ziel:

  1. –> Passende Speisen –> Teigwaren intensiv-würzig
  2. –> Land –> Italien
  3. –> Rotwein

Die Reihenfolge spielt keine Rolle – nach jedem Klick schränkt sich die Liste weiter ein. Und in Klammern wird bei jedem Suchkriterium angezeigt, wie viele Treffer nach dem Klicken übrig bleiben.

In den kommenden Monaten werden weitere Suchkriterien hinzu kommen. So werden Sie nach Weinen filtern können, die z.B. in besonders hoher Biodiversität gewachsen sind oder tiefe Alkoholwerte haben. Und Sie werden Ihre Auswahl als persönlichen Filter speichern und bei späteren Besuchen mit einem Klick aktivieren können. Mehr noch: Wenn von einem Ihrer gespeicherten Filter neue Weine gefunden werden, können Sie sich per Mail benachrichtigen lassen.

Hier können Sie das neue FINDEN ausprobieren. Vielleicht haben Sie jetzt schon Wünsche, die wir bei der weiteren Entwicklung berücksichtigen sollten? Dann bitte gleich hier unten ins Kommentarfeld schreiben, vielen Dank!

Auf dem Weg zur Wein-Elite

Die Riesling Spätlese 1994 war der erste Wein, den wir vom Weingut Pflüger einkauften. Bei einem stetig wachsenden Kreis von Delinat-Kunden haben sich unterdessen die verschiedenen Pflüger-Rieslinge zu echten Liebhaberweinen entwickelt. Es erstaunt mich deshalb nicht, dass das Weingut jetzt ins Talente-Programm des VDP Pfalz aufgenommen worden ist und damit zum erweiterten Kreis der «deutschen Weinelite» gehört.

Alexander Pflüger

Engagiertes Talent: Alexander Pflüger hat das Weingut jetzt von seinem Vater Bernd übernommen.

Nur 4 von 15 schafften den Sprung

Das Talente-Programm des VDP Pfalz ist ein bundesweit einmaliges Programm des Verbandes der deutschen Prädikatsweingüter (VDP). Bei der Bestimmung der neuen Spitzentalente standen 15 Betriebe zur Auswahl. Vier davon konnten mit ihrem Gesamtpaket überzeugen. Neben der konstant überdurchschnittlichen Qualität war bei der Auswahl der Betriebe vor allem die Gesamtstruktur wichtig. Seit Jahren nennen Bernd und Alexander Pflüger beste Lagen der Mittelhaardt wie Spielberg, Michelsberg oder Herrenberg ihr Eigen. Traditionelle Rebsorten wie Riesling, Gewürztraminer und Burgundersorten bilden das Herzstück des Sortiments. Ein wichtiger Faktor ist auch die Winzerpersönlichkeit. Diese muss mit konsequentem Qualitätsdenken, spannenden Visionen und solider Ausbildung überzeugen.

5 Jahre landesweite Präsenz

Seit 1989 wirtschaftet das Weingut Pflüger nach den ökologischen Richtlinien von Ecovin. Seit 2008 ist es sowohl nach den Demeter- wie auch den Delinat-Richtlinien zertifiziert. Über allem schwebt die konsequente Umsetzung der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise, die den Geschmack des Terroirs noch deutlicher werden lässt. Das Delinat-Partnerweingut wird nun während fünf Jahren auf allen regionalen und nationalen Veranstaltungen des Verbandes der deutschen Prädikatsweingüter (VDP) vertreten sein. Wir freuen uns, diesen Betrieb der deutschen Nachwuchs-Elite in den eigenen Reihen zu haben und gratulieren herzlich zum steilen Aufstieg.

Spanien fördert Delinat-Philosophie

Carlos Laso Galbis ist ein umtriebiger Winzer: Seit er mit Delinat zusammenarbeitet, hat ihn auf seinem Weingut Pago Casa Gran im Hinterland von Valencia die «grüne Revolution» erfasst. Das Weingut gehört zum Forschungsnetzwerk des Delinat-Instituts. Carlos hat sich zum Ziel gesetzt, die ambitiösen Delinat-Richtlinien in seinen Weinbergen möglichst flächendeckend auf der höchsten Niveaustufe umzusetzen.

Mit Innovationen zum Erfolg: Carlos Laso Galbis setzt die Delinat-Richtlinien konsequent um.

Staatlicher Segen für Delinat-Richtlinien

Ein vom spanischen Landwirtschaftsministerium ausgeschriebenes Förderprogramm zur wirtschaftlichen Stärkung ländlicher Gebiete kam ihm da gerade recht: Er kopierte kurzerhand Auszüge aus den Delinat-Biorichtlinien und reichte diese zusammen mit ein paar Skizzen als zukunftsträchtiges Projekt ein. Die staatliche Amtsstelle hiess das Förderprojekt als vorbildlich gut. Damit erhält Carlos eine willkommene finanzielle Unterstützung, um in die Biodiversität seiner Rebberge zu investieren.

Olivenbäume mitten im Weinberg

Bereits hat er damit begonnen, in seinen grössten Parzellen ganze Reihen von Rebstöcken auszureissen um für andere Kulturen Platz zu machen. So hat er eine Reihe Olivenbäume gepflanzt, die im Stammbereich von niedrigen Trockensteinmauern gesäumt werden. Zusammen mit Steinhaufen und Aromakräutern bilden sie Anziehungspunkte und Lebensraum für Reptilien, Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten.

Oliven im Weinberg

Eine wichtige Sekundärkultur in mediterranen Regionen: der Olivenbaum

Walzen statt mähen

Weiter setzt Carlos grossflächig spezielle Leguminosesaaten ein, um seine Weinberge ganzjährig zu begrünen. Nach dem Vorbild des vom Delinat-Institut entwickelten Rolojack hat er ein Spezialgerät gebaut, mit dem er den Pflanzenteppich zwischen den Rebzeilen plattwalzen kann. Das hat gegenüber dem Mulchen (mähen und liegen lassen) den Vorteil, dass die Feuchtigkeit besser im Boden zurückbehalten und die natürliche Nährstoffzufuhr für die Rebstöcke verbessert werden kann.

Blumen im Wein

Fast zu schade, um es zu walzen: Blumenmeer zwischen den Rebzeilen

Weisswein-Rarität

Carlos ist übrigens nicht nur ein innovativer, pfiffiger Weinbauer, er keltert auch einen für Spanien aussergewöhnlichen Weisswein: Sein Viña Llopis ist mehrheitlich aus Gewürztraminer gekeltert – eine echte Rarität für Spanien. Sein Grossvater, der früher geschäftlich viel in den Benelux-Ländern unterwegs war, hatte die Rebsorte einst aus dem Elsass mit nach Valencia gebracht. Auch hier scheint sie sich ausgesprochen wohl zu fühlen, wie der fruchtig-würzige Viña Llopis eindrücklich zeigt.

Fragen und Antworten zum Lagerumzug

Die ersten Blog-Beiträge zum neuen Delinat-Zentrallager haben Fragen aufgeworfen und auch zu Kritik geführt. Offenbar haben wir noch zu wenig informiert. Im August wird die WeinLese ausführlich darüber berichten. Vorab hier einige Antworten.

Warum nur noch ein Weinlager statt zwei?
Durch den Aufbau der dezentralen Weindepots hat das Zentrallager in der Schweiz an Bedeutung verloren. Seit 2008 ist es stetig kleiner geworden. Im EU-Raum hingegen gibt es keinen dezentralen Aufbau und das deutsche Lager ist Jahr für Jahr gewachsen. Da die beiden Lager nur 15 km auseinander lagen, war ein Zusammenzug naheliegend und dank elektronischer Verzollung heute auch mit vertretbarem Aufwand möglich.

Wein ausliefern

In der Schweiz setzt Delinat auf dezentrale Auslieferung – zwar nicht mit dem Fahrrad, aber mit umweltfreundlichen Kompogas-Autos.

Was passiert mit dem Schweizer Personal?
Vom Umzug sind keine der 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Alle behalten ihre Arbeitsstelle an den bisherigen Standorten in Horn, St. Gallen, Olten und Bern. Und es wird ein Arbeitsplatz mit CH-Arbeitsvertrag mit Arbeitsort Weil am Rhein neu geschaffen. Nur das alte, bereits verkleinerte Zentrallager zieht um, also die Warenvorräte (siehe unten).

Ein Gebäude der hässlichen Art?
Für eine Industriezone ist das neue Gebäude im Gegenteil fast schon ein Schmuckstück. Wichtiger als Ästhetik zählt hier aber die Logistik-Infrastruktur, um mit möglichst wenig Energie eine optimale Leistung zu erzielen. Dazu gehören Bahnanschluss, Gebäudeisolation, Energiebilanz.

Hat das neue Lager Bahnanschluss?
Ja, Rhenus betreibt im Lager Weil einen grossen Güterbahnhof und unmittelbar daneben den Container-Rheinhafen. Bahnanschluss war bei der Standortwahl eines der wichtigsten Kriterien, weil Delinat immer die Bahn wählt, wenn die Strecke es ermöglicht.

Warum Standort Weil am Rhein?
Erstens ist Basel für Delinat ein idealer Knotenpunkt im Zentrum der wichtigsten Weinländer Italien, Spanien, Frankreich und den wichtigsten Kundendestinationen Schweiz und Deutschland. Dies gilt vor allem für den Schienentransport, der für Delinat eine zentrale Rolle spielt. Zweitens liegt Weil am Rhein (direkt an der Grenze) auf deutscher Seite – es fällt bei der Einlagerung kein Schweizer Zoll an. Und drittens bietet Weil mit seinen Gleis- und Schiff-Anschlüssen eine hervorragende Logistik-Infrastruktur. Übrigens liegt der neue Standort gerade mal 15 km vom alten entfernt.

Grasdach: Ein Feigenblatt?
Wer das glaubt, irrt. Warum sollte man 1000 Tonnen Erde auf einem Dach lagern und speziell verstärkte teure Stützen einbauen? Grasdächer haben zwei grosse Vorteile: Erstens isolieren sie ausgezeichnet, vor allem gegen die sommerliche Hitze. Und zweitens geben sie ein Stück Natur zurück. Bei richtiger Einsaat herrscht auf Gründächern eine erstaunliche Biodiversität. Im Unterschied zu landwirtschaftlich genutztem Land kann hier ohne Ertragsdruck Vielfalt gedeihen und ein Habitat für Insekten und Vögel werden. Googeln Sie nach „Gründach und Biodiversität“. Ein Beispiel in Zürich: bereits nach 2 Jahren wachsen 9 Pflanzen, die auf der roten Liste stehen.

Führt Delinat künftig weniger Schweizer Weine?
Im Gegenteil, das Sortiment wächst – wir werden im Herbst-Katalog mehr Schweizer Weine anbieten als je zuvor.

Was ist das «Weindepot» und was das «Zentrallager»?
Die bisherigen «Abhollager/Ladengeschäfte» in St. Gallen, Bern und Olten sind vom Umzug nicht tangiert und bleiben mit unveränderten Öffnungszeiten bestehen. Drei neue Weindepots sind in Planung. Von den 6 Standorten wird künftig regional ausgeliefert, was über 50% der Schweiz abdeckt. Das Zentrallager hat dadurch seit 2008 stetig an Bedeutung verloren und ist deutlich kleiner geworden.

Wer liefert mir an die Haustüre?
Im Einzugsgebiet der Weindepots wird Delinat zunehmend selbst ausliefern. Das hat grosse Vorteile, weil wir einen deutlich besseren Service als die Postdienste bieten können. In die Gebiete, die weiter entfernt von Weindepots liegen, läuft alles weiter wie bisher. In Deutschland wird künftig mehr per Hermes geliefert, weil dadurch ein Umpacken in spezielle Postkartons entfällt und die Bruchgefahr deutlich kleiner ist.

Wird die Lieferung in der Schweiz teurer?
Nein, im Gegenteil. Die Entwicklung der Post-Preise hätte uns schon bald zu einer Erhöhung des Portoanteils gezwungen. Dank eigenem Auslieferdienst bleibt es beim günstigen Porto.

Muss ich bei der Lieferung Zoll/MWST bezahlen?
Die Schweizer Preise enthalten Zoll und Verzollungskosten, die Flaschen-Entsorgungsgebühr und die Schweizer Mehrwertsteuer. Es ändert sich nichts gegenüber bisher.

Wie transportiert Delinat?
Auf langen Strecken wird vor allem auf der Schiene transportiert. Die Schweizer Weindepots liefern mit leichten Kompogas-Fahrzeugen aus.

Wie schnell wird geliefert?
Die Umstellung wird zu rund einem Tag schnellerer Auslieferung führen. Weindepots werden in wöchentlich festen Touren liefern. Man bekommt dann seine Sendung immer am selben Wochentag und kann sich besser darauf einrichten. Wer im „letzten Moment“ bestellt, bekommt die Sendung innerhalb von 24 Stunden.

Warum sind die Preise in der Schweiz höher?
Siehe auch oben: Zoll/MWST. Ausser diesen zwei Faktoren fallen in der Schweiz auch noch deutlich höhere Kosten für die Auslieferung an – etwa das Doppelte gegenüber Deutschland. Hingegen profitieren Schweizer von der tiefen MWST. Das macht sich vor allem bei den höherpreisigen Weinen bemerkbar. Im Gegensatz zu Zoll und Lieferkosten, die sich pro Gewichtseinheit niederschlagen und damit vor allem die günstigen Weine stark belasten. Der immer stärker werdende Franken und der schwächelnde Euro wiederum bewirken, dass früher eingekaufte Weine in der Schweiz nicht mehr dem aktuellen Kurs entsprechen und zu teuer erscheinen. Das wird sich mit dem neuen EU-Lager ändern, weil die Währung dann erst zum Zeitpunkt des Verbrauchs gewechselt wird und nicht schon zum Zeitpunkt des Einkaufs. Erstmals wird dieses System im Herbst-Katalog umgesetzt.

Haben Sie weitere Fragen? Schreiben Sie uns, vielen Dank.

Buchhalter/in gesucht!

Die meisten meiner Bekannten verabscheuen Buchhaltung, verbinden sie mit unliebsamem und pedantischem Sammeln und Ablegen von Belegen und mühsamen Abrechnungen. Viele denken bei «Buchhaltung» auch an Steuern, das Finanzamt und bürokratische Zwänge. Doch es gibt auch die anderen: Jene seltenen Zahlenmenschen, die nichts lieber tun als buchen, rechnen, ausgleichen und nicht ruhen, bis Soll und Haben stimmen.

Buchhaltung

Rechnen, bis die Summen stimmen: Nicht für alle ist Buchhaltung ein Traumjob. Wir suchen die Ausnahmen.

Im Herbst verlässt uns unsere langjährige Buchhalterin, um im fernen Australien Sprache, Land und Leute kennenzulernen. Jetzt suchen wir eine/n würdige/n Nachfolger/in. Einen Zahlenmenschen, der sich glücklich schätzt, die Bücher für ein nachhaltiges Unternehmen führen zu dürfen. Hauptaufgabe bildet die Debitoren-Buchhaltung mit ihren vielen Zahlungseingängen via Bank, Post und Einzugsverfahren. Auch der telefonische und schriftliche Kundenkontakt gehört dazu, die Nachforschung nach verschollenen Zahlungen und die freundliche Beratung von Kunden, die infolge schwieriger Finanzlage um eine Verlängerung der Zahlungsfrist bitten.

Vielleicht kennen Sie jemanden, die oder der sich für diese Stelle eignen würde? Dann sind wir dankbar fürs Weitersagen. Bewerbungen nehme ich gerne direkt entgegen: k.schefer@delinat.com (max. 2 MB) und beantworte auch gerne Fragen. Weitere Informationen finden Sie auch hier.