Biologisch aktive Böden als Basis

Die Bio-Richtlinien der EU, aber auch bekannte Biolabel, enthalten keine konkreten Bestimmungen zur Förderung der Biodiversität. Beim Umgang mit dem Boden im Weinberg beschränken sie sich mehr oder weniger auf ein Verbot von Kunstdüngereinsatz.

Biologisch aktiver Boden

Biologisch aktiver Boden im Weingut Harm in der Wachau

 

Biologisch aktive Böden sind jedoch die Basis für artenreiche Weinberge mit intakten natürlichen Kreisläufen. Die Delinat-Richtlinien verlangen deshalb die Förderung der biologischen Aktivität und Vielfalt der Böden durch geeignete Bewirtschaftungsmassnahmen. Der Winzer verpflichtet sich beispielsweise, seine Böden durch zurückhaltende Bearbeitung und durch dauerhafte Begrünung gegen Erosion, Auswaschung, Verdunstung und somit vor unnötigen Nährstoffverlusten zu schützen.

Was dem Weinberg durch die Ernte an Kraft und Nährstoffen entzogen wird, muss ihm in nachhaltiger Form zurückgegeben werden. Dafür kommt für Delinat-Winzer ausschliesslich bioaktive Düngung in Frage wie Kompost, Pflanzenkohle, Kräutertees oder Mulch. Grundsätzlich verboten sind: Mineraldünger, Düngekonzentrate, Herbizide und Gülle. Viehmist soll vor dem Ausbringen unbedingt kompostiert, zumindest aber 1 Jahr getrocknet werden.

Durch diese Vorgaben werden lebendige Böden und damit die Voraussetzungen für einen stabilen, möglichst autonomen Nährstoffzyklus im Weinberg geschaffen. In einem lebendigen Boden arbeiten in jedem Gramm der Krume Milliarden Mikroorganismen an der Schliessung der Nährstoffkreisläufe und für die Gesundheit der Pflanzen. Die Delinat-Richtlinien widmen sich ihrem Schutz und ihrer Förderung.

Richtlinien 1: Biologisch aktive Böden als Basis
Richtlinien 2: Begrünung garantiert lebendige Weinberge
Richtlinien 3: Mit ökologischen Hotspots gegen Monokultur
Richtlinien 4: Sekundärkulturen – der Weinberg als Mischgarten

Hans Wüst

2 comments

  1. Sehr geehrter Herr Wüst,

    vielen Dank für den guten Artikel.
    Gute Böden sind das A und O für eine gesunde Weinrebe. Leider sind viele Böden von Winzerbetrieben übersäuert und enthalten keine Möglichkeit der Biodiversifikation.
    Eine Möglichkeit, die noch wenig bekannt ist und die ich vor kurzem kennenlernen durfte, ist die Bearbeitung des Bodens mit Mykorrhiza. Dies sind besondere Pilze, die eine Symbiose mit den Pflanzen eingehen, und so zu einer sehr schnellen Regenerierung der Böden führt, einschliesslich verbesserter Nährstoffaufnahme.
    Ansprechpartner ist Herr Dirk Osada +43-664-6578031

    GreenBase S.R.L.

    Laxenburg

    Österreich
    http://www.mykorrhiza.eu

    Mit sonnigen Grüßen

    Ellen Oberste Berghaus

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