Im Kreislauf der Delinat-Methode

Delinat hat vor mehr als 40 Jahren die anspruchvollsten Bio-Richtlinien für Weinbau in Europa definiert. Bis heute ist Delinat das einzige Unternehmen, das Biodiversität im Weingarten im Detail definiert und vorschreibt. Doch unser Nachhaltigkeitsverständnis geht weit über den Weinbau hinaus. Auch in anderen Bereichen der Produktionskette versucht Delinat, die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Eine Übersicht über die Delinat-Methode.

Eine reiche Biodiversität

Artenvielfalt im Weinberg

Delinat-Weinberge sind Naturparadiese mit vielen Bäumen, Sträuchern, Früchten, Beeren, Kräutern und Gemüse. Strukturelemente wie Trockenmauern, Stein- und Holzhaufen, Insektenhotels oder Biotope bilden Habitate für eine reichhaltige Insekten- und Tierwelt. All das führt zu einem stabilen Ökosystem, in dem sich die Rebe selbst vor Krankheiten schützen kann.

Lebendiger Boden

Bodenprobe

Ein lebendiger, gesunder Boden ist die Grundlage für ein natürlich funktionierendes Ökosystem mit reicher Biodiversität. Der Boden wird so gepflegt, dass Humus aufgebaut und grosse Mengen von CO2 gebunden werden. Humus und Begrünung erhöhen die Stabilität, die Wasserinfiltration und -speicherfähigkeit des Bodens, verhindern Erosion und verbessern die Fruchtbarkeit.

Intelligentes Wassermanagement

Teiche im Weinberg

Delinat hat strenge Auflagen für die Bewässerung formuliert. Delinat-Weingüter, die ihre Reben bewässern, müssen Massnahmen ergreifen, um die Retention von Regenwasser zu verbessern. Das Ziel: Es wird nicht mehr Wasser verbraucht, als durch Niederschläge gesammelt werden kann.

Kupfer und Schwefel am Minimum

Traktor im Weinberg

Die Delinat-Richtlinien sind die strengsten in ganz Europa, auch was den Einsatz von Kupfer und Schwefel betrifft. Zudem hat Delinat einen anspruchsvollen Absenkpfad zur weiteren Reduktion dieser Hilfsmittel formuliert. Denn gesunde Reben brauchen sehr wenig oder gleich gar keine Hilfsmittel mehr.

Resistente Traubensorten

PIWI-Rebsorten

Wir fördern gezielt die Entwicklung und den Anbau von alten, widerstandsfähigen und pilzresistenten Rebsorten. Diese liefern ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hochwertige Trauben, aus denen genussvolle Weine entstehen.

Ökologie bis ins kleinste Detail

Marienkäfer

Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur eine Worthülse, sondern essentieller Teil unserer DNA. Deshalb kümmern wir uns um jedes vermeintliche Detail: Vom Verbot von Plastikklemmen für Rebstöcke bis hin zum Verzicht von Flugreisen für Winzer-Besuche.

Erneuerbare Energien und effiziente Technologien

Solarzellen im Weinberg

Delinat-Winzer verpflichten sich, einen grossen Teil ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien selbst herzustellen. Zudem fördert Delinat den Einsatz von neuen, energieeffizienten Technologien wie etwa elektrisch angetriebenen Maschinen.

Keine Tricks im Keller

Weinkeller

Auch im Weinkeller hat die Natur Vorrang. Hochwertiges Traubengut wird mit möglichst wenigen Eingriffen vinifiziert. Technische Verfahren, die den Wein verfälschen, sind untersagt. Maische, Rappen und Hefen aus der Vinifikation gehen, wo möglich, zurück in den Weinberg.

Ausgeklügelte Logistik

Logistik

Auch in der Logistik setzt Delinat auf nachhaltige Prozesse. Die Delinat-Weine reisen wenn immer möglich auf der Schiene durch Europa. Wo möglich, wird auf Plastik als Verpackung verzichtet. Statt in Weinkartons kommen die Weine in optimierten Stapelpaletten zu uns. Alleine dadurch können 80 Prozent des Kartonmülls eingespart werden.

Lebenshilfe als Verpackungshilfe

Lebenshilfe

Alle DegustierService-Pakete werden mit viel Liebe durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe eingepackt. Dadurch finden 26 Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen eine sinnvolle Arbeit. Seit vielen Jahren eine schöne Win-win-Situation, an der beide Seiten ihre Freude haben.

Karton on tour

Fahrradkurier

Bereits seit 2018 hat Delinat ein Mehrweg-System für Versandkartons eingeführt. Delinat-Kundinnen und -Kunden können die Kartons zurückgeben und wir schicken diese wieder und wieder auf die Reise.

Die erste Delinat-Mehrwegflasche

Mehrwegflasche

Mit der Einführung der Mehrwegflasche schliesst Delinat einen weiteren Kreislauf (mehr Infos zum Thema Mehrwegflasche finden Sie im Beitrag «Wie alles rund läuft»). Die Entwicklung einer eigenen Mehrwegflasche ermöglicht es, den gesamten Produktions- und Mehrweg-Prozess zu kontrollieren und zu optimieren.

Es grünt so grün, bevor Timo Dienharts Reben blühen

Die Begrünung im Weingarten zählt zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für nachhaltigen Weinbau, resiliente Stöcke und gesundes Traubenmaterial. Dabei sorgen unsere Winzer auch im Winter vor: denn dann ist es Zeit für die Reben Nährstoffe, sowie Wasser zu speichern und somit gestärkt in das nächste Weinjahr zu starten.

Auch wenn die Temperaturen aktuell nicht unbedingt zum Tragen kurzer T-Shirts animieren, wenn wir an Delinat-Winzer Timo Dienhart denken, katapultiert uns das direkt zurück in den Sommer. Dieser Delinat-Winzer ist eine Art personifizierte bunt blühende Begrünung. Das Bild des Mosel-Winzers zwischen den Rebzeilen mit «Riesling rockt!», das in weissen Lettern auf seinem schwarzen T-Shirt leuchtet, und dem Anpacker-Lächeln auf den Lippen ist so stark, dass einem für einen Augenblick sogar der Duft dieser vielfältigen, von der Sonne gewärmten Reblandschaft in die Nase steigt.

"Riesling rockt", das sagen Timo Dienhart und sein T-Shirt.
„Riesling rockt“, das sagen Timo Dienhart und sein T-Shirt.

Timo Dienharts Weinberge leben, und wie so oft ist auch der Winzer selbst eine übersprudelnde Quelle an Wissen und Begeisterung für das gesunde Bodenleben im Weinbau. «Mein Vater hat seit 1977 peu à peu auf ökologischen Weinbau umgestellt. Seit 1995 sind wir zertifiziert. Seit 2006 arbeiten wir auch schon mit Delinat zusammen», erzählt der 43-Jährige, der das Weingut vor bald zwanzig Jahren von seinem Vater übernommen hat.

Er hatte also genügend Zeit, zu sehen, wie sich guter Boden an der Oberfläche manifestiert, und auch, wie das im Wein spürbar wird. «Unsere während vieler Jahre erprobte Saatmischung ist dabei einer der wichtigsten Faktoren für ein gesundes Bodenleben.» Denn die Pflanzen zwischen den Rebzeilen lockern den Boden und machen Nährstoffe sowie Mineralien für die Rebe verfügbar.

Begrünung zwischen den Rebzeilen nährt den Boden und die Rebe auf verschiedenste Weise.
Begrünung zwischen den Rebzeilen nährt den Boden und die Rebe auf verschiedenste Weise.

Das haben in der Zwischenzeit auch andere Betriebe festgestellt: «Inzwischen setzen viele meiner Kollegen auch meine Saatmischung ein.» Sie sei hoch gefragt. «Wir arbeiten mit Winterroggen, Wicken, Buchweizen, Phacelia, dem Kleinen Wiesenknopf, der Wilden Möhre und vielen Weiteren.»

Beobachtung bringt Erkenntnisse

Die Bodenanalyse liefert der Weingarten im Frühjahr ganz von selbst, lächelt der Winzer. «Wenn Stickstoff fehlt, erkenne ich das am Bild der Begrünung. Von Natur aus sorgen dann die Leguminosen für neuen, pflanzenverfügbaren Stickstoff. Eine Pflanze wie die Phacelia kann sogar Kalium, einen essenziellen Nährstoff, aus dem Urgestein lösen und damit die Reben versorgen. So ein lebendiger Boden ist einfach faszinierend», sagt Timo Dienhart.

Aber ein fruchtbarer Boden entsteht nicht über Nacht. Dafür braucht es fundiertes Wissen, sorgfältige Beobachtung der eigenen Rebflächen und eine Begrünung, die genau auf die Gegebenheiten der Region abgestimmt ist. «Entscheidend für den Erfolg ist nebst meiner über Jahrzehnte bewährten Saatmischung vor allem ausreichend Wasser.

Das einhergehend mit der Erfahrung, der es bedarf, um ein erfolgreiches Begrünungsmanagement zu betreiben. Denn der Klimawandel betrifft uns alle», erklärt der Winzer. Gerade deshalb seien eine funktionierende Begrünung und ein gesunder Boden eines der wichtigsten Werkzeuge, um trotz Wetterextremen weiterhin hochwertige Weine zu erzeugen.

So sehen Timo Dienharts Weingärten knapp vor dem Walzen aus. Klee reichert den Boden mit Stickstoff an.
So sehen Timo Dienharts Weingärten knapp vor dem Walzen aus. Klee reichert den Boden mit Stickstoff an.

Ist einmal die richtige Mischung gefunden, halten die Pflanzen die Erde mit den nötigen Nährstoffen in Balance und bilden wichtige resiliente Bodenstrukturen. Das wiederum nährt die Rebe und macht sie robuster, was natürlich zu hochwertigen Trauben führt.

Humus gehört nicht begraben

Ein lebendiger Boden schützt zudem gegen Erosion und hilft, den Grundwasserspiegel zu stabilisieren. Wer mit dem Pflug in die Rebzeilen fährt, so Timo Dienhart, «macht den Boden auf, und Nährstoffe und Feinerde gehen schnell verloren. Humus gehört nicht begraben. Delinat schreibt daher eine besonders schonende Bodenbearbeitung vor.»

Humus gehört an die Oberfläche. Für den deutschen Winzer ist daher Walzen die Königsdisziplin. Beim Walzen werden die Pflanzen zwischen den Reben geknickt, nicht geschnitten. So kühlen sie den Boden, halten die Feuchtigkeit, und verdrängen gleichzeitig wenig erwünschtes Gras und anderes Unkraut in Timo Dienharts Rebzeilen.

Zeitgleich ist die Begrünung aber auch nicht zu hoch, und man kann sehr schön arbeiten. Mulchen und Walzen statt Pflügen – ganz im Sinne der Delinat-Methode «Die Hacke ist der beste Dünger, das kennt man doch auch aus dem Gartenbau, oder?», lacht der Winzer. «Ich freue mich schon darauf in einigen Monaten wieder durch die kindshohen Leguminosen-Böschungen zwischen meinen Rebzeilen zu streifen.»

Jahresrückblick 2024: Gemeinsam durch ein bewegtes Jahr

2024 war geprägt von Herausforderungen: politische und gesellschaftliche Spannungen, sowie der Klimawandel forderten uns alle. Doch gerade in schweren Zeiten spenden grosse und kleine Erfolge Hoffnung. Wir lassen mit Ihnen gemeinsam das Delinat-Jahr 2024 revue passieren.

Das Jahr 2024 geht zu Ende – ein Jahr, das uns alle auf eine harte Probe gestellt hat. Politische Instabilitäten, gesellschaftliche Unruhen und ganz besonders die immer spürbareren Folgen der Klimawandels haben uns nicht nur Sorgen, sondern vielerorts auch schmerzliche Verluste bereitet. Trockenheit, Hagel, Überschwemmungen und andere extreme Wetterereignisse führten uns erneut vor Augen, dass die Zeit zu handeln längst gekommen ist.

Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen sind es die kleinen und grossen Erfolge, die Hoffnung spenden. Auch 2024 durften wir erleben, wie Delinat-Winzerinnen und -Winzer mit Innovationskraft und unermüdlichem Einsatz trotz widrigster Bedingungen Wege gefunden haben, Artenvielfalt, Klimaschutz und Genuss in Einklang zu bringen.

Eine inspirierende Zusammenarbeit

Ein Highlight war zweifellos das diesjährige Winzerseminar auf unserem Forschungsweingut Château Duvivier, bei dem im Mai 60 Delinat-Winzerinnen und -Winzer zusammenkamen. In einer intensiven Woche haben wir neue Wege für einen zukunftsfähigen Weinbau diskutiert und weiterentwickelt. Auch unsere Winzerberater Arina Schefer und Daniel Wyss haben ein intensives Jahr hinter sich: Bei rund 70 Besuchen in ganz Europa haben die beiden vor Ort Delinat-Winzerinnen und -Winzer dabei unterstützt, die Biodiversität in den Weinbergen noch weiter zu erhöhen (übrigens ohne auch nur eine Flugmeile).

60 Delinat-Winzerinnen und Winzer kamen beim Internationalen Winzerseminar auf Château Duvivier zusammen, um neue Wege für zukunftsfähigen Weinbau zu diskutieren und zu beschreiten.
60 Delinat-Winzerinnen und Winzer kamen beim Internationalen Winzerseminar auf Château Duvivier zusammen, um neue Wege für zukunftsfähigen Weinbau zu diskutieren und zu beschreiten.

Fortschritte bei robusten Rebsorten

Das Thema „Robuste Rebsorten“ haben wir weiter vorangetrieben. Nicht nur haben wir unser Sortiment erweitert, auch in den Weinbergen selbst ist einiges passiert. 15 Hektar neue PIWI-Weinberge wurden in Spanien, Frankreich und Portugal angelegt. Besonders beeindruckend: Bei Delinat-Winzer Albet i Noya haben wir im Herbst sage und schreibe 500 neue Weisswein-Sorten aus seinem eigenen Sortengarten degustiert, um die besten für die Zukunft zu identifizieren. Weiteres dazu in der nächsten WeinLese. Im Frühjahr 2025 warten nun noch 250 rote Sorten darauf, beurteilt zu werden.

Erfolge beim Mehrweg-Konzept

Auch unser Verpackungskreislauf hat in diesem Jahr Freude bereitet: Insgesamt 185’000 Mehrweg-Kartons haben 2025 ihren Weg zurück zu uns gefunden und konnten wieder und wieder eingesetzt werden. Das ist insbesondere in Deutschland noch ausbaufähig, aber insgesamt doch erfreulich. Und noch besser: Im September haben wir die ersten Delinat-Weine in unserer Delinat-Mehrwegflasche auf die Reise geschickt.

Auch unsere Winzer zeigten sich begeistert von der Mehrwegflasche.
Auch unsere Winzer zeigten sich begeistert von der Mehrwegflasche.

Grosse Nachfrage von Weinkursen

Das Bedürfnis nach Weinwissen bleibt ungebrochen. In 195 Weinkursen in der Schweiz und Deutschland konnten auch dieses Jahr 2’800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüssen. Zusammen verbrachten wir 292’500 Minuten voller Inspiration, Freude und Insider-Wissen rund um Wein und Nachhaltigkeit. Grund genug, unser Kursprogramm im nächsten Jahr auszubauen. Neue Kurse zu robusten Rebsorten werden wir im Frühjahr erstmals durchführen, weitere sind in Planung.

Ein besonderer Abschied

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben wir dieser Tage ein Delinat-Urgestein verabschiedet: Spanien-Einkäufer David Rodriguez geht nach sage und schreibe 26 Jahren bei uns in den wohlverdienten Ruhestand. Durch seine Expertise und seinen Gaumen hat er unser Sortiment geprägt. Mit seiner unaufgeregten und ehrlichen Art, seinem feinen Humor und seiner menschlichen Wärme die Delinat-Kultur. Lieber David, von Herzen: Danke für alles!

Herzlichen Dank an Sie

Zum Abschluss gilt unser grösstes Dankeschön Ihnen, liebe Kundin, lieber Kunde. Ihre Unterstützung, Ihre Rückmeldungen und Ihr Vertrauen motivieren uns jeden Tag aufs Neue, unseren Weg konsequent weiterzugehen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen von Herzen alles Gute, Gesundheit und Zuversicht für 2025!
Schön, Sie weiterhin bei uns zu wissen.

Green Friday: Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Unsere Kundinnen und Kunden haben dem Kaufwahnsinn am «Black Friday» ein Schnippchen geschlagen und sich für intakte Landschaften, europäische Wisente, seltene Vogelarten und ein Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch stark gemacht.

Wilde Pferde im Oder Delta, Polen Photo: Rewilding Europe/Kristjan Jung
Wilde Pferde im Oder Delta, Polen Photo: Rewilding Europe/Solvin Zankl

Die Resonanz auf unsere fünften «Green Friday»-Spendenaktion war erneut grossartig. Das wissen wir ganz besonders in diesem schwierigen Jahr mehr denn je zu schätzen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihr Engagement und verkünden voller Stolz:

Aus dem 10%-Aufpreis ist ein Mehrerlös von 7’125.65 Franken und 3’533.18 Euro entstanden. Wie angekündigt werden wir diesen Betrag aus eigener Tasche verdoppeln, runden ihn auf 22’000 Franken auf und spenden den Gesamtbetrag in Ihrem Namen an Rewilding Europe.

Green Friday 2024: Alles 10% teurer!

Morgen ist es endlich wieder soweit: Der letzte Freitag im November. Der Freitag nach dem amerikanischen Thanksgiving. DER Freitag des Jahres. Black Friday! Shopping-Wahnsinn überall. Die Umwelt sieht an diesem Tag schwarz. Denn am Ende des Tages stapeln sich zu Hause all die Errungenschaften, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie brauchen.

Green Friday 2024: Alles 10 % teurer!

In nur wenigen Jahren hat sich der «Black Friday» auch in Europa zum wichtigsten Shopping-Event des Jahres entwickelt.

Ich frage mich, jedes Jahr aufs Neue, ob die Begeisterung auch so gross wäre, wenn bekannt wäre, dass allein die Verpackung der bestellten Ware fast die Hälfte des gesamten Verpackungsmülls eines Jahres ausmacht. Oder dass ein Drittel der Ware zurückgeschickt und zum Teil ungenutzt vernichtet wird.

Green Friday 2024: Alles 10% teurer

Der «Black Friday» ist damit nämlich nur eines: ein pechschwarzer Tag für die Umwelt. Deshalb drehen wir morgen zum fünften Mal den Spiess um, und feiern Green Friday. Am Freitag, 29. November, bezahlen Sie für jedes Produkt, das Sie bei uns bestellen, 10% mehr. Ohne Ausnahme.

Zum Webshop

Den Erlös aus dem Aufpreis spenden wir an die NGO Rewilding Europe, die sich für mehr Natur und Biodiversität in Europa einsetzt. Aus eigener Tasche legen wir noch einmal die gleiche Summe hinzu.

Ab Samstag Nacht, 00:01 Uhr, gelten wieder die gewohnten Preise.

Rewilding Europe

Die Organisation Rewilding Europe engagiert sich mit diversen Projekten dafür, Land der Natur zurückzugeben – mit all den Vorteilen, die das für Pflanzen, Tiere und auch für den Menschen mit sich bringt.

Ein wunderschöner Blick in das Oder-Delta
Ein wunderschöner Blick in das nun «wildere» Oder-Delta Photo: Neil Aldridge/Rewilding Europe

Seit ihrer Gründung in den Niederlanden im Jahr 2011 verfolgt die NGO Rewilding Europe die Vision eines Europas, in dem wilde Natur aktiv gefördert wird. Die Organisation schafft Lebensräume, in denen Tiere und Pflanzen sich selbst regulieren, um ein ökologisches Gleichgewicht herzustellen. Immer mehr Menschen unterstützen diesen Ansatz auf privater und auch beruflicher Ebene.

So wohnten Delinat-Gründer Karl Schefer und seine Frau Astrid der Auswilderung einer Herde Wisente in Rumänien bei. Und der Geschäftsführer von Rewilding Europe Frans Scheppers erzählte uns im Detail, worum es bei Rewilding Europe geht. Kern des «Rewildings» ist die Reduktion menschlicher Eingriffe, um der Natur Raum zur eigenen Entwicklung zu geben. Dadurch wird die Biodiversität gestärkt. Rewilding Europe ist in elf Regionen aktiv, darunter der Apennin, die Rhodopen, das Donaudelta und die Karpaten – und passt seine Ansätze den lokalen Gegebenheiten an.

Wer mehr über die Arbeit der Stiftung erfahren möchte: rewildingeurope.com

Zum Webshop: www.delinat.com

La Rioja: von Familie und Wein

Was Francisco Ruiz macht, sitzt. Er ist professionell, freundlich und detailgetreu bis ins Allerkleinste. Umgeben von seinen Reben und in Gesellschaft seines Sohnes Javier lässt er hinter dieses professionelle Antlitz blicken. Den Besucher erwartet ein regelrechter Poet, ein Mensch, der Natur und Familie mehr achtet und liebt als die meisten anderen – und dessen Weine auch genau so schmecken.

Beginnen wir damit, dass an einem Samstag, obwohl es hiess, sich für den Besuch von Delinat bitte keine allzu grossen Umstände zu machen, das Team der Bodega geschlossen an der Empfangstüre steht. Da ist Francisco, der Winzer, Javier, sein Sohn, der bereits voll im Betrieb mit anpackt. Elena, die als Exportmanagerin Franciscos Philosophie einwandfrei ins Englische übersetzt und in die Welt hinausträgt und Beatriz. Sie ist seit mehr als einer Dekade Önologin auf der Bodega Ruiz Jiménez.

Javier führt das Weingut mit dem gleichen Sanftmut weiter, wie sein Vater Francisco Ruiz.
Javier führt das Weingut mit dem gleichen Sanftmut weiter, wie sein Vater Francisco Ruiz.

Weinliebe geht durch den Magen

Francisco steht in schwarzer Kochjacke mit spanischer Flagge am Revers bereit und ist nach einem herzlichen «Hallo» gleich wieder am Herd. Es gibt die an goldgelb bis dato unerreichte, feinste «Tortilla de patata» der gesamten Reise. Dazu, fantastisch eingelegte Antipasti aus dem eigenen Garten. Später wird es noch die für hier typischen Kichererbsen mit Steinpilz geben. Die Pilze hat er einem Sternekoch aus der Region abgehandelt. Er brauchte sie schliesslich dringender, lächelt Francisco.

Francisco Ruiz kocht auch gerne für seine Gäste am Weingut auf - und das auf grandiose Weise.
Francisco Ruiz kocht auch gerne für seine Gäste am Weingut auf – und das auf grandiose Weise.

Und da stehen wir also, starten den Tag mit feinster Kulinarik, zubereitet vom Winzer und Koch des Hauses. Bei den Events und Hochzeiten mit bis zu 1000 Menschen im Garten kocht in der Regel genau der Koch auf, dem Francisco die Steinpilze abgehandelt hat. Er dürfte es ihm also verzeihen.

Wir sind heute eine etwas kleinere Runde, halten es aber nicht minder feierlich und vor allem herzlich und authentisch.

Ein Blick über die Parzelle «Plana de Turrás» mit dem «Herzen» aus Wasser und Olivenbäume.

Es ist eine Freude miterleben zu dürfen, wenn etwas wie dieses Weingut so rund läuft. Alles gut geplant, aber auch mit dem Herzen durchdacht ist. Und dann auch noch die tausenden Gedanken, die hinter den Details stecken, aus erster Hand erzählt zu bekommen.

Viele Gedanken, viele Details

So sind die Bäume, die den Beginn der Lage Valcaliente der Familie markieren, nicht einfach nur Bäume: Die Olivenbäume symbolisieren die drei Kinder, darunter Javier als das mittlere. Die Zypresse pflanzte Francisco zu den Anfängen des Weinguts gemeinsam mit seiner Frau. Heute wacht sie als imposante, grüne Säule über die Olivenbäume. Das Stück Wald über den Reben hat Francisco eigens wieder aufgeforstet. Die Reben wachsen hier also im gemachten Nest aus Pinien und allerhand wilden und aufregend duftenden Kräutern. «Das riecht man auch im Wein», sagt Francisco. Im Keller sollte sich diese Aussage dann eindrucksvoll bestätigen.

Das Fass Humus für den Komposttee in «Valcaliente».

Wir marschieren auf das Hochplateau des Weinbergs. So weit das Auge reicht, umgibt uns der Wald der Gemeinde – ein geschützter Lebensraum, in dem seltene Tiere wie der Kaiseradler Zuflucht gefunden haben. Im Rücken liegen die Reben von Francisco und Javier, dazwischen steht ein Fass: das Kompostfass für diese Parzelle. «Wir machen für jede Parzelle einen eigenen Komposttee. Schliesslich ist ja jeder Weingarten anders und benötigt daher auch genau die im Weingarten entstandene Kraft aus dem Boden», erklärt Javier die Philosophie.

Die Erde riecht frisch und lebendig.
Die Erde riecht frisch und lebendig.
Der Umgang zwischen Vater und Sohn ist wunderschön respektvoll.

Ein bisschen marschieren muss man zu jeder Parzelle. «Wir sehen, dass wir mit unseren Weingärten so abgelegen wie möglich liegen, um Kontamination (Anm. bspw. durch Spritzmittel anderer) zu vermeiden», erklärt Exportmanagerin Elena. Diese Ruhe ist tatsächlich beeindruckend. Hier sagen sich höchstens Fuchs und Hase «Gute Nacht» – und das wirkt sich in der Regel gut auf den Wein aus.

In der «Plana de Turrás» kommen diejenigen, die näher am Wasser gebaut sind, auf ihre Kosten. Die Geschichte, die Francisco am kleinen See erzählt, gesäumt von Olivenbäumen, ist wunderschön. Nicht nur, dass das Wasser in der Mitte der Parzelle das Herz der Reben ist, erzählt Francisco, die Olivenbäume rund herum symbolisieren darüber hinaus das Leben. Auch Olivenbäume sind zuerst klein, werden dann grösser. Da wo zwei Bäume dicht nebeneinander stehen, da trifft man im Menschenleben vielleicht auf einen besonderen anderen. Eine Familie entsteht. Die Kinder entwickeln sich weiter, stehen weiter weg. Schliesslich verlassen auch manche die Familie, bis man «schon ganz schief steht, wie der Baum da», lächelt Francisco – und das Leben an neuer Stelle wieder beginnt.

Francisco beim See mit dem Olivenbaum-Lebenskreislauf.
Francisco beim See mit dem Olivenbaum-Lebenskreislauf.

Es ist nicht schwer zu glauben, dass von diesem Ort bisher noch jeder begeistert war: von den Greifvögeln, die auf den Stangen hoch über den Reben rasten, über die Vielzahl an fliegenden Schmetterlingen und Insekten im Weinberg bis hin zu den Menschen. Für letztere hat Francisco auf einer Anhöhe mit Blick über den Weingarten eine kleine Terrasse errichtet. Die Stelldichein im Weinberg mit Franciscos köstlicher Küche sind legendär. Davon könnte wahrscheinlich auch der steinerne Zentaur von der regionalen Künstlerin Mapi ein Liedchen singen. Er enthält sich der Stimme.

Musik im Weinkeller

Dafür geht es im Barriquekeller umso musikalischer zu. Sonaten von Beethoven bis Mozart bekommt der Wein – wie unser Piano N°14 – hier zu hören. Ja, auch uns würde es hier als Wein gefallen. Gedämpftes buntes Licht fällt durch die Glasfenster, die Szenen der griechischen Mythologie zeigen, begleitet von Musik und feinem Barriqueduft – und dann kommen die Weine.

Eine Ode an das Leben – aus dem Betonei, in dem der Wein in ständiger Bewegung bleibt, bis er als harmonisches Ganzes auf die Flasche kommt. Garnacha mit Ausdruck und dabei samtweich. Der rote Graciano darf hier das gesamte Spektrum seines Eigenbrötlertums ausleben. Die Zukunftsmusik des noch nicht abgefüllten Garnacha mit einem Hauch Holz lässt den Wunsch aufkommen, sich in Dionysos zu verwandeln, und sich mit offenem Mund unter das Fass zu legen.

Die Glasfenster in der Bodega zeigen Motive aus der griechischen Mythologie.
Die Glasfenster in der Bodega zeigen Motive aus der griechischen Mythologie.

All das ist die Frucht harter Arbeit und des festen Glaubens an die Familie und deren Zusammenhalt. «Ich möchte meinem Sohn Javier langsam Platz machen. Er bringt sich schon voll im Weingut ein», erzählt Francisco. Ein Glück, das Francisco nicht gelten sollte. Er wollte nicht an die Kooperative liefern, wollte biologisch arbeiten, als noch lange niemand das Wort biologisch im Weingarten auch nur verwendete. Damit war er der erste weit und breit und musste den Weg somit als Pionier – mit durchaus kräftigem Gegenwind – bestreiten.

Önologin Beatriz beim Ausschenken von Fassproben.
Önologin Beatriz beim Ausschenken von Fassproben.

La Rioja: von Familie und Wein

Gemeinsam mit seiner Familie, und dazu zählen auch seine Mitarbeiter, geht der Riojaner seinen Weg, so gerade, dass man sich gerne nur ein kleines bisschen von seiner Entscheidungskraft und Geradlinigkeit abschauen würde. Und dabei werden die Weine alles andere als linear, sondern ein rundes Ganzes aus Region und den Menschen, die dabei Hand anlegen.

Gruppenfoto mit Winzern: Elena vom Export, Sohn Javier, Produktmanager Emil, Winzer Francisco, Produktmanager David, Önologin Beatriz, CEO Michel und Redaktorin Nina (v.li.n.re.)

Das zeigt auch der irdische Abschluss dieses Winzerbesuchs auf eindrückliche Weise. Weisser Tempranillo aus dem Jahr 2013. Der erste weisse Tempranillo, den Francisco gekeltert hat. Auch dieser lässt den Wunsch aufkommen, dieser Reigen an schönen Erlebnissen möge nie enden. Zum Glück haben wir die Erinnerung, nicht nur im Kopf sondern auch in Flaschen gefüllt. Und die Gewissheit, dass wirtschaftlicher Erfolg auch mit Sanftmut erreicht werden kann – und dass der Weg dorthin und das gemeinsame Erleben ihn umso schöner machen.

Delinat-Biowein-Garantie: Das ganzheitliche, auf Weinbau zugeschnittene Bio-Label

Biologisch, biodynamisch – in der Welt des Bioweins gibt es zahlreiche Zertifizierungen, die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit versprechen. Doch nicht alle Bio-Labels setzen dieselben Standards. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich die Delinat-Biowein-Garantie von anderen Labels wie EU-Bio oder Demeter unterscheidet.

Speziell bei der Delinat-Bio-Garantie ist, dass sie sich auf den Weinbau konzentriert und der Gründer Karl Schefer bereits in den 1980er-Jahren als Pionier erste Richtlinien speziell für biologischen Weinbau formuliert hat. Seither wurden dank Forschungsprojekten auf Weingütern und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen diese Richtlinien laufend erweitert, verfeinert und angepasst. Dies entsteht in engem Austausch mit den von uns zertifizierten Weingütern, welche oft schon auf eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Delinat zurückblicken. Die gemeinsame Vision ist klar: Ein ganzheitlicher, enkeltauglicher Weinbau zu fördern, welche der Natur nicht schadet, sondern die Artenvielfalt und die natürlichen Ökosysteme fördert. Denn unsere Winzerinnen und Winzer wissen: Das ist die beste Voraussetzung für herausragende Weine mit aussergewöhnlichem Charakter.

Gesunde Trauben in einem gesunden Ökosystem sind die beste Voraussetzung für einen qualitativ hochwertigen Wein.

Viele andere Zertifizierungen beschränken sich nicht nur auf den Weinbau, sondern stehen für viele verschiedene Landwirtschaftserzeugnisse. Das mag für Konsumentinnen und Konsumenten hilfreich sein, weil man sich so besser im Label-Dschungel zurechtfindet. Doch gerade der Weinbau und die Weinherstellung unterscheidet sich erheblich von anderen Kulturpflanzen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, was detaillierte und spezifische Richtlinien sinnvoll macht. Hier ein paar Beispiele, welche die Delinat-Biowein-Garantie auszeichnen:

1. Fokus auf Biodiversität: Der Schlüssel zu einem gesunden Ökosystem

Delinat legt besonderen Wert auf die Förderung der Biodiversität. Während viele Bio-Labels sich auf den Verzicht von chemischen Pestiziden und Düngemitteln beschränken, geht Delinat einen Schritt weiter. Eine reiche Artenvielfalt mit Bäumen, Hecken und Sträuchern in den Weingärten schafft ein gesundes Ökosystem, das nicht nur den Boden belebt, sondern auch Schädlinge auf natürliche Weise kontrolliert. Im Vergleich dazu konzentrieren sich andere Bio-Labels weniger auf diese Vielfalt innerhalb der Reben und fördern stattdessen hauptsächlich die chemiefreie Bewirtschaftung.

Vielfalt statt öde Monokultur: Die Delinat-Weingärten sind bunt und voller Biodiversität, wie dieses Beispiel vom Weingut Moser in Österreich zeigt.

2. Erneuerbare Energien: Nachhaltigkeit auf allen Ebenen

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal des Delinat-Biowein-Labels ist der konsequente Einsatz von erneuerbaren Energien. Delinat-Winzer müssen ihren Energiebedarf wo immer möglich durch nachhaltige Quellen wie Solar- oder Windenergie decken. Das Ziel ist es, den CO₂-Fussabdruck zu minimieren und einen nachhaltigen Betrieb sicherzustellen. Andere Bio-Labels setzen meist keine spezifischen Anforderungen an die Energieversorgung der Weingüter. Hier hebt sich Delinat durch einen ganzheitlichen Ansatz ab, der nicht nur den Weinbau, sondern auch die Energieversorgung miteinbezieht.

Photovoltaik beim Delinat-Weingut La Favola in Sizilien.

Wie sich die Delinat-Richtlinien im Detail von anderen Labels unterscheiden, können Sie in diesem Beitrag nachlesen.

3. Mehrwegkonzept: Innovation in der Verpackung

Delinat geht auch beim Thema Verpackung innovative Wege. Mehrwegkonzepte und umweltfreundliche Verpackungslösungen sind fester Bestandteil der Delinat-Philosophie. Kunden haben seit kurzem die Möglichkeit, Flaschen zurückzugeben, die dann gereinigt und wiederverwendet werden. Das reduziert nicht nur Abfall, sondern spart auch wertvolle Ressourcen. Damit positioniert sich Delinat auch als Vorreiter in der nachhaltigen Verpackungsgestaltung. Ein Video zur Herstellung der Mehrwegflasche gibt es hier.

Die neue, leichte Delinat-Mehrwegflasche stammt grösstenteils aus Recycling-Glas und kann gemäss dem Hersteller Wiegand Glas bis zu 50-Mal wiederverwendet werden.

4. Konsequente Förderung von neuen Rebsorten (PIWIs) – Die Zukunft des ökologischen Weinbaus

Bereits vor Jahren hat Delinat erkannt, welches Potenzial in neuen Rebsorten schlummert, sogenannten PIWI-Sorten. Deshalb fördern wir seit Jahren die Forschung in diesem Bereich. Dank vielversprechenden Züchtungserfolgen von Spezialisten wie Valentin Blattner stieg die Qualität und Krankheitsresistenz dieser neuen Rebsorten in den letzten Jahren erheblich, was sie für den grossflächigen Einsatz im ökologischen Weinbau immer interessanter macht. PIWI-Weine erlauben eine ökologische, ökonomische und naturnahe Anbauweise, die mit herkömmlichen Traubensorten fast nicht möglich ist. Delinat motiviert deshalb Winzerinnen und Winzer, diese vielversprechenden Sorten anzupflanzen und daraus neue spannende Weine zu kreieren, welche den Weinbau der Zukunft einläuten.

Neue robuste Rebsorten ermöglichen einen ökologischen Anbau, der für die klimatischen Herausforderungen der Zukunft gewappnet ist.

Die Zutaten für einen guten Wein

Was macht guten Wein aus? Die Antwort erscheint erst leicht. Bis einem in den Sinn kommt: Und was ist, wenn das Wetter nicht mitspielt? Sich unbeliebte Bewohner im Weingarten einschleichen, oder der Winzer im Keller einmal einen schlechten Tag hat? Unsere Önologin Martina Korak hat sich der Frage angenommen, und die Antwort gewohnt prägnant und elegant auf den Punkt gebracht.

Unsere Redaktorin Nina legte für diesen Beitrag das Thema fest: «Vorspeise, Hauptspeise und Nachspeise in der Weinbereitung ». Nichts einfacher als das!

Önologin Martina Korak mit guten Zutaten und gutem Wein.

Die Vorspeise sind natürlich die Trauben, die Hauptspeise ist die Gärung und als krönender Abschluss der Ausbau, sei es im Stahltank, im Holz oder in der Amphore. Aber wenn guter Wein im Rebberg entsteht, dann stimmt die These nicht. Und was, wenn das Wetter nicht mitspielt, was in den vergangenen Jahren öfter vorgekommen ist? Wenn die Reben unter zu viel Wasser oder zu grosser Trockenheit leiden? Gibt es dann keinen guten Wein aus diesen Trauben?

Kein Wein nach Rezept

Man vergisst gerne, dass es für die Weinbereitung kein Rezeptbuch gibt. Ein guter Wein ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels zahlreicher Faktoren, die von der Arbeit im Weinberg bis hin zur Vinifikation im Weinkeller reichten. Jeder dieser Schritte erfordert tiefes Wissen, Erfahrung und Hingabe. Und eine angepasste und schnelle Reaktion auf klimatische Veränderungen. Der Rebschnitt, der im Winter erfolgt, legt den Grundstein für die Ernte im kommenden Jahr. Er beeinflusst die Menge und die Qualität der Trauben.

Ziel ist es, das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Fruchtbildung zu optimieren, um die bestmögliche Weinqualität zu erzielen. Dabei muss der Winzer aber auch das vergangene Jahr berücksichtigen. Können die Reben mit genügend Kraft und potentiellem Ertrag ins neue Jahr starten? Nach dem Rebschnitt folgt die Pflege des Weinbergs. Hier sind Bodenpflege, Laubarbeiten, Pflanzenschutz und Ertragsregulierung wichtig.

Ist das Wetter feucht und somit der Krankheitsdruck grösser, muss der Winzer die Reben öfter behandeln, mehr in Laubarbeiten investieren, damit sich die Trauben schnell abtrocknen, und schauen, dass die Böden befahrbar sind. In sehr heissen Perioden kann es sinnvoll sein, einen Teil des Blattwerks nicht zu entfernen oder die Laubwand so zu gestalten, dass die Trauben vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und somit die Temperatur in der Traubenzone gesenkt wird. Das Bodenmanagement muss angepasst werden, damit möglichst wenig Wasser verdunstet.

Ein Jahr, ein Zeitpunkt

Der Verlauf des Jahres bestimmt den richtigen Erntezeitpunkt. Dieser kann von Jahr zu Jahr um zwei bis drei Wochen variieren. Die Trauben sollten weder überreif noch unreif geerntet werden und auf alle Fälle möglichst gesund sein. Der Zustand und die Reife der Trauben bestimmen auch den Wein, der daraus vinifiziert wird.

Sind die Trauben sehr konzentriert, wird der Winzer eher einen kräftigen Wein mit einem langen Ausbau in Betracht ziehen. Sind die Trauben von Pilzkrankheiten geplagt, ist eine strenge Traubenselektion angesagt, um nur die gesunden Beeren zu verwenden. Der Weintyp bestimmt auch den Ausbau des Weines. Kräftige Tannine rufen nach einem längeren Ausbau, um diese weicher zu machen.

Wein und Speisen gehören zusammen, wie Ying und Yang. In der kommenden Ausgabe der WeinLese (Erscheinungstermin Oktober 2024) haben Winzer sogar für Delinat aufgekocht...
Wein und Speisen gehören zusammen, wie Ying und Yang. In der kommenden Ausgabe der WeinLese (Erscheinungstermin Oktober 2024) haben Winzer sogar für Delinat aufgekocht…

Das Fazit ist, dass die Weinbereitung wohl am besten mit der Zubereitung einer Speise verglichen werden kann, egal ob nun Vor-, Haupt- oder Nachspeise. Man nehme die schmackhaftesten Zutaten, vereine sie mit viel Liebe, schmecke sie ab und geniesse sie mit Achtung für alle, die etwas dazu beigetragen haben.

Martina Korak studierte in Wädenswil Önologie. Seit 2000 arbeitet sie bei Delinat. Sie ist zuständig für den Weineinkauf in Italien und für die Qualitätssicherung.

Weiterlesen:
Die Delinat-Methode, Was ist eigentlich Biodiversität?
Aus der WeinLese: Die Kunst des Wein-und-Speisenkombinierens

Mit Schauspieler, Umweltaktivist und Delinat-Fan Hannes Jaenicke unterwegs in München: Mehrwegflasche, mehr Freude!

Gemeinsam mit Schauspieler Hannes Jaenicke haben wir in München einigen unserer treuen Kundinnen und Kunden persönlich ihr Rotwein-Päckli übergeben. Der Anlass? Zwei der drei Weine aus unserem DegustierService sind erstmals in die Delinat-Mehrwegflasche gefüllt. Dafür schwang sich Hannes auf ein Cargobike unseres Partners «pickshare» und fuhr quer durch München, um die Päckli auszuliefern.

Schauspieler und Umweltaktivist lieferte für Delinat Weinpakete in München auf dem Cargobike aus.
Sven Janisch (re.) und seine Frau haben sich beim Genuss einer Flasche Château Coulon verliebt.

Es war ein bisschen wie bei einem Blind Date: Jedes Mal, wenn sich eine Münchner Wohnungstür öffnete, waren wir neugierig, die Menschen hinter den Bestellungen persönlich kennenzulernen. Für die Kunden war es sicher genauso aufregend – nicht nur wegen des besonderen Paketboten.

Vom Ritter empfangen

Empfangen wurden wir überaus herzlich – ob vom aufgeregten Hund, einem waschechten Ritter, einer grossen Ladung Mehrwegkartons oder gleich der ganzen Familie. Bei einem gemütlichen Plausch lernten wir nicht nur unsere Kunden kennen, sondern auch ihre persönlichen Anekdoten zu unseren Weinen.

Jürgen und Caroline Polster mit ihrer Tochter.
Jürgen und Caroline Polster mit ihrer Tochter.

Sven Janisch erinnerte sich gerne zurück: «Vor zwölf Jahren haben meine Frau und ich bei einem romantischen Dinner in Paris eine feine Flasche Rotwein bestellt. Die hat uns so gut geschmeckt, dass wir uns auf eine lange Suche gemacht haben… Bis wir endlich bei Delinat und dem Château Coulon gelandet sind.» Solche Geschichten zeigen uns, dass Wein nicht nur ein Genussmittel ist – er verbindet Menschen und schafft Erinnerungen.

Sogar auf einen echten Ritter trifft Hannes Jaennicke bei der Paketlieferung.

Unsere Kunden und die Mehrwegflasche

Und was sagen die Kunden zu unseren neuen Mehrwegflaschen? «Schicke Sache, gute Sache! Wir werden versuchen, unseren Beitrag zu leisten», verspricht uns Jürgen Polster. «In anderen Bereichen klappt es doch auch, also finde ich es eine gute Idee! Ausprobieren muss man es auf jeden Fall!»

Genau das haben wir uns bei Delinat auch gedacht: Da es noch kein Pfandsystem für Wein gibt und die Einwegflasche eine echte Umweltsünderin ist, haben wir die Mehrwegflasche auf den Weg gebracht.
Jürgens Frau Caroline schwört übrigens auf unsere Weine: «Wenn ich Delinat-Wein trinke, habe ich keinen Kater und keine Kopfschmerzen. Daher: Nur noch Delinat!» Das freut uns natürlich sehr!

Der Hund im Bild hätte wohl auch noch gerne einen Karton voller Wein oder Leckerlies von Hannes Jaenicke bekommen.
Der Hund im Bild hätte wohl auch noch gerne einen Karton voller Wein oder Leckerlies von Hannes Jaenicke bekommen.

Der Tag mit Schauspieler und Delinat-Fan Hannes Jaenicke und unseren Münchner Kunden war für uns eine tolle Gelegenheit, einmal persönlich zu erleben, wer hinter unseren Bestellungen steht.

Die wunderbare Tour mit unserer Mehrwegflasche und Schauspieler Hannes Jaennicke in bewegtem Bild.

Es war schön zu hören, wie jeder seine eigene Geschichte mit den Delinat-Weinen hat – und die positive Resonanz auf unsere neue Mehrwegflasche live mitzuerleben. Das motiviert und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität

Die Biodiversität ist unser allerwichtigstes Gut: Sie ist die Grundlage und die Voraussetzung für funktionierende Ökosysteme, sauberes Wasser und saubere Luft, für Bodenfruchtbarkeit und Nahrungsmittelversorgung. Sie ist unverzichtbar für medizinische Forschung, für Klimastabilität, aber auch für unsere Kultur und sogar die wirtschaftliche Stabilität. Kurz: Ohne Biodiversität ist alles nichts.

In diesem Wissen ist es schändlich, wie fahrlässig wir mit ihr umgehen. Die Biodiversität in der Schweiz ist einem miserablen Zustand. Das Bundesamt für Umwelt kam 2023 in einem Bericht zur Erkenntnis, dass die Biodiversität nicht mehr in der Lage ist, langfristig die Bereitstellung der Ökosystemleistungen zu gewährleisten. Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten ist bedroht oder bereits ausgestorben, die Hälfte der natürlichen Lebensräume bedroht. Eigentlich sollte es für alle klar sein: Es ist Zeit zu handeln.

Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität

Doch wie bei jeder Umweltinitiative ist es dasselbe Spiel: Einflussreiche und mächtige Gegner schüren Angst, investieren Millionen von Franken in gezielte Falschinformationen, fragwürdige Studien und Halbwahrheiten (mehr dazu bei future3 und im Tagesanzeiger), die unter anderem auch durch eine Armada von Schreiberlingen auf allen erdenklichen Plattformen verbreitet werden. Nun soll also die Biodiversitätsinitiative, über die wir am 22. September abstimmen, extrem und nicht umsetzbar sein.

«Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir zurück zur Natur.» Roland Lenz, Delinat-Winzer

Doch was ist wirklich extrem? Extrem ist es, nichts zu tun. Denn das daraus resultierende Artensterben führt zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln (mehr dazu). Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität wären gemäss Schätzungen zwischen 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.

Zum Vergleich: Eine Studie der eidg. Forschungsanstalt WSL hat aufgezeigt, dass über ein Drittel aller Subventionen vollständig biodiversitätsschädigend ist. Das sind 15 Milliarden. Weitere 19 Milliarden (fast die Hälfte aller Subventionen) sind partiell biodiversitätsschädigend und CHF 6 Mrd. (14 %) je nach Umsetzung biodiversitätsschädigend (mehr dazu). Ist diese vom Steuerzahler bezahlte Biodiversitäts-Zerstörung nicht extremer?

Schützen wir die Grundlage unseres Lebens und die Schönheit der Natur. Wir haben es in der Hand: Ja zu Biodiversität!

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