Sobremesa: Wenn Winzer kochen

Sobremesa, so nennen die Spanier es, wenn Leute zusammenkommen, um gemeinsam zu tafeln. Dabei ist das Essen und der Wein wichtig, aber auch die Gespräche und die Menschen, die an besagter Tafel zusammenkommen. Wie das aussehen kann, haben Delinat-Winzer Francisco Ruiz und Alberto Ramírez aus der Rioja gezeigt und für Delinat einige ihrer liebsten Gerichte aufgetischt.

Es ist früh. Die Sonne streckt ihre Strahlen noch eben über die Weinhügel der Rioja. In der Küche des Weinguts Viñedos Ruiz Jiménez von Francisco Ruiz und seiner Familie wirbelt bereits ein scharfes Messer über den Zwiebeln aus dem eigenen Garten.

Delinat-Winzer Francisco Ruiz beim Kochen. Sämtliches Gemüse stammt aus seinem Garten.

Wer die ganze Süsse aus den Tomaten für sein Gericht haben will, muss eben früh aufstehen. Ohne stundenlanges Köcheln auf leiser Flamme geht da nichts. Das hat Francisco Ruiz tausendfach erprobt. Er ist der Winzer am Weingut Viñedos Ruiz Jiménez, nahe Alfaro gelegen. Und er ist der Koch des Weinguts. «Wir organisieren auch Veranstaltungen hier bei uns. Deshalb haben wir eine echte Profiküche hier. Und meistens koche ich», sagt der Spanier und widmet sich wieder den Zwiebeln. Eine Gruppe von 30 Personen schreckt den Winzer keineswegs. «Ich liebe das Kochen. Vor mehr als 20 Jahren habe ich damit aus Interesse zu Hause begonnen, seitdem koche ich», sagt Francisco. Und das jeden Tag. Ob das Mittagessen für das Team oder für Weingutsgäste oder für eine Gruppe von Delinat, die auf dem Weingut vorbeischaut: «Ich passe mich immer den Gästen an. Neulich, als Dani und Arina (Anm.: unsere Delinat-Winzerberater) hier waren, gab es natürlich vegetarisches Essen», lächelt der Winzerkoch.

Gemüse aus dem Garten

Die Zutaten für die heutigen Speisen stammen aus dem familieneigenen Garten. Wie eigentlich immer. «Mein Vater kümmert sich um die tausend Quadratmeter voller Obst und Gemüse», erläutert der Spanier. Und die ganze Familie ist versorgt, erzählt Francisco. Der Winzer ist dabei, das Gemüse für das Gemüsenest zu schneiden, das es heute in der Bodega gibt.

Zucchini, Auberginen, und Tomaten wandern da unter Franciscos flotte Hand, werden geteilt, und schon landen sie in der Pfanne. Dann und wann umrühren, Zwiebeln brutzeln, Tomaten köcheln, alles ist in Wein- und Speisenharmonie auf dem Weingut Viñedos Ruiz Jiménez in der Rioja.

Wenn Winzer kochen: Zeit für Rock´n Roll

Bald hat die Sonne ihre Strahlen über der Rioja ausgestreckt, die Tomaten geben inzwischen ihre gesuchte Süsse ab, der Wein steht ideal temperiert für das Menü bereit. Da poltert ein knapp zwei Meter hoher Hüne mit einer flotten Rockballade auf den Lippen in die Küche. Alberto Ramirez. Auch er ist Delinat-Winzer in der Rioja, und Koch. Beziehungsweise, fragt man bei den beiden Freunden genauer nach: Kochgehilfe. Francisco vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez gibt den Kochlöffel-Takt vor. Alberto singt dazu und unterstützt Francisco beim Schnippeln und mit seinen Weinen vom nahe gelegenen Weingut Las Cepas.

Delinat-Winzer Alberto Ramírez ist Küchengehilfe Nummer eins und degustiert das Gemüse.

Weinmachen und Singen

Das Weingut Las Cepas von Alberto Ramírez liegt wenige Autominuten von Franciscos Weingut Viñedos Ruiz Jiménez entfernt. Auf dem Weingut seines Freundes Francisco hat er heute eine Gemüselasagne vor. Die Idee dazu kommt von Francisco. Er hat einige Monate im Rahmen eines Austauschprogramms auf einem Weingut im Piemont gearbeitet. «Ich liebe Essen. Egal, wo ich hinkomme, ich frage immer nach einer lokalen Spezialität.

Durch das Essen der Regionen lernt man Leute und Landstriche kennen», sagt Francisco und reicht Alberto ein Gläschen Rotwein für zwischendurch. Dieser wird später auch noch gut zum Gemüsenest passen, das die beiden zubereiten. 25 Jahre lang lieferte Albertos Familie Trauben an die ortsansässige Kooperative.

Bis Alberto eines Tages meinte: «Ich möchte selbst Wein machen.» Und wer den Zwei-Meter-Mann im charakteristischen Hemd mit praktischem Gilet darüber sowie eindrücklicher Baritonstimme einmal erlebt hat, der weiss: Albertos Ansagen folgen Taten. Und so ging der damalige Jungwinzer in die Welt hinaus, um Wein zu verkaufen. «Bald traf ich auf Delinat. Und heute gehen meine Weine in 36 Länder», erinnert sich der Spanier. Seine Weine zollen dabei seinen grossen Leidenschaften Respekt: der Rebe, der Region und der Musik.

Denn Alberto ist Winzer und Sänger. «Ich möchte andere Weine machen. So arbeite ich gerne mit Rebsorten, die schon kurz vor dem Verschwinden waren, wie Maturana Tinta und Graciano. Bei unserem Rotwein «Gotaladrón» spielt beispielsweise Graciano und nicht der für die Region typische Tempranillo die erste Geige», erzählt Alberto. Für die richtigen Reben nimmt Alberto auch gerne Wege auf sich. «Manche meiner Kollegen meinen, ich sei nicht mehr ganz richtig im Kopf, weil meine Weinberge so in der Region verteilt sind. Aber ich meine: Nehmen wir unsere Parzelle 700 Meter über dem Meeresspiegel und bestockt mit über 90-jährigen Garnacha-Reben – sollen wir uns so etwas etwa entgehen lassen?»

Garnacha in der Höhe

Die konzentrierten Trauben von solch besonderen Lagen gelangen dann beispielsweise in den «Loatum», einer Cuvée aus Garnacha, Tempranillo und der alten Rebsorte Graciano. Diese passt wunderbar zu gegrilltem Gemüse, wie es an diesem Tag auf den Tisch kommt. Auch wenn es zur Lasagne aus Franciscos Reiserezeptbuch ein Wein vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez sein darf. In der Küche des Weinguts Viñedos Ruiz Jiménez widmet sich Alberto heute dem Gemüse aus dem Garten seines Winzer-Nachbarn Francisco. Auch hier ist behutsame Handarbeit gefragt, auch wenn Alberto zu seiner Lasagne lieber einen Wein seines Nachbarn kredenzt.

«Am besten lernt man eine Region kennen, wenn man sich durchschmaust und trinkt», lacht Alberto Ramírez. Dabei gibt es oft riesige Unterschiede von einem Weingut zum anderen. Auch kulinarische Traditionen und Zubereitungsarten sind von Dorf zu Dorf oft verschieden. Dieser Meinung ist auch Francisco Ruiz: «Wir sind 400 Winzer, die hier in der Region Wein machen. Die Region ist dieselbe, und doch werden alle Weine unterschiedlich.

Zum Gemüse aus meines Vaters Garten geniesse ich schon am liebsten Weine aus meinem Keller», sagt der Winzer und stösst mit seinem Freund Alberto an. Zwei Freuden kombinieren: den Wein geniessen, den man selbst gemacht hat, und dazu Auberginen aus dem eigenen Garten. «Das befriedigt einen schon sehr», meint Francisco.

Im Glas: «Osoti Vendimia Selecionada». Wunderbar zu Pasta aller Art und eben auch zu Gemüselasagne. Mit diesem Rotwein schwingt die Schönheit der Region im Glas mit, hinterlässt Eindruck, überfährt aber aufgrund seiner doch subtilen Art keineswegs seinen gemüsigen Speisebegleiter. Und ja: Auch im Fall von Francisco Ruiz und seinen Weinen vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez fällt der Wein wie der Winzer aus.

Von Natur und Balance

Francisco Ruiz war der erste biologisch arbeitende Winzer in der Region. Das Gleichgewicht von Natur und Wein war dem besonnenen Spanier schon immer ein Anliegen. Und auch wenn beide ein sehr ähnliches, ein für viele Winzer typisches dunkelblaues Gilet tragen, aus der gleichen Region stammen, ja sich seit Kindertagen kennen, so könnten sie und ihre Weine unterschiedlicher kaum sein.

Kaum ein Winzer hat in einer derart klaren Art und Weise wie Francisco Ruiz sein Ziel verfolgt. Bis zu dem Punkt, an dem die Viñedos Ruiz Jiménez in der Rioja dastehen, wie sie dastehen. Ein Leuchtturm-Weingut der Region, blühende Weinberge, ausdrucksstarke Trauben, kaum verbogen, von einem nachsichtigen und vorausschauenden Winzer. Zurückhaltend, beobachtend, mit einer Menge Know-how und doch einer ganz klaren Richtung, geben Wein und Winzer das Ziel vor: ein Aushängeschild für die Region sein, das der Rioja auf dem internationalen Weinparkett ein würdiger Vertreter ist.

Würdig und gesellig

Ein Anspruch, den man individuell bestätigen kann und der von zahlreichen internationalen Auszeichnungen unterstrichen wird. Noch etwas, was die Weine von Viñedos Ruiz Jiménez ausnehmend gut beherrschen, ist es, Speisen zu begleiten. Der «Osoti Vendimia Selecionada, ist ein perfekter Begleiter für gesellige Abende und spontane Kochaktionen unter Winzern und für ein befreundetes Schweizer Weinhandelsunternehmen.

Beim Essen und guten Wein kommen die Leute überall gerne zusammen.

Denn das betonen sowohl Francisco als auch Alberto mehrmals: Die Beziehung mit Delinat ist besonders und konsistent und basiert auf Freundschaft. Da gehört eine anständige «sobremesa» zum guten Ton. Das lässt sich auch Winzer Alberto nicht zweimal sagen. Denn als die klassische Musik im Weinkeller, in dem die feinen Gemüsegerichte verschmaust werden, verklingt, sieht Alberto seine Zeit gekommen und setzt zum Gesang an.

Francisco beschallt seine Weine mit Sonaten der ganz grossen Klassikgenies ihrer Zeit. Er ist sich sicher, dass das die Weine noch runder werden lässt. Alberto lebt seine Musik als Mittel, sich auszudrücken. Im Moment ist es die grosse Freude an dieser feinen Zusammenkunft über Gemüse und Wein. Über die kulinarische Einheit, die Gemüsenest, Trüffel und Tempranillo bilden, und die Auberginen mit der Graciano-Traube.

Ein Beginn, zwei Rezepte

Francisco beginnt sein Kochen stets mit einem Spaziergang durch den Gemüsegarten. An diesem Tag kommen Zucchini, Aubergine, Karotte, grünen Paprika, Zwiebel, Pilze, Tomaten und grüner Spargel mit in die Winzerküche.*

Zucchini, Aubergine, Karotte, grünen Paprika, Zwiebel, Pilze, Tomaten und grüner Spargel in Stücke schneiden. Nun das Gemüse je nach Kochgrad, den dieses verlangt, nach und nach in die Pfanne zum Olivenöl geben.

Die Reihenfolge wäre demnach: Zwiebel anrösten, danach grünen Paprika und Karotte hinzumengen. Nach einer Weile die Aubergine hinzugeben. Abschliessen mit Spargel, Zucchini und danach den Pilzen und Tomaten.

Sobald das Gemüse bissfest gegrillt ist, gibt es die Möglichkeit von:

Gemüsenest mit pochiertem Ei und Trüffel

Gemüsenest mit pochiertem Ei und Trüffel: Ein cremiger Aromentraum zum Dahinschmelzen.

Dafür je ein Ei pro Person bereitstellen. Wasser mit einem Schuss Essig und ein wenig Salz in einem Topf erwärmen, bis es beinahe kocht. Mit dem Löffel so umrühren, bis ein regelrechter Strudel in der Mitte des Topfes entsteht. In diesen Strudel ein Ei – ausgelöst aus seiner Schale – gleiten lassen. Nach zwei Minuten erhält man ein pochiertes Ei, dass aussen fest und innen flüssig ist.

Mit dem gebratenen Gemüse ein Nest formen. Das pochierte Ei in der Mitte des Gemüsenestes platzieren. Frische Trüffel darüber reiben. Alles vermengen und dann probieren. Guten Appetit!

Gemüselasagne

Gemüselasagne mit frischem Gemüse aus dem Garten. Ein feines Glas Wein, macht das Vergnügen perfekt.

In einer Ofenform eine Schicht des gegrillten Gemüses platzieren. Darauf Lasagneblätter legen. Darauf eine weitere Schicht Gemüse, und so weiter, bis die Ofenform gefüllt ist. Mit einer Schicht aus Tomate und Schmelzkäse abschliessen. Für 15 bis 20 Minuten bei 180 Grad Celsius in den Ofen geben.

Y ya – todo listo, para el sobremesa!

*Der Fototermin fand naturgemäss, wie das bei Printprodukten und auch bei unserer WeinLese so ist, eine Weile vor dem Erscheinungstermin statt – zum Reifezeitpunkt des genannten Gemüses.

WeinLese-Angebot: Best of La Rioja

Bei diesen Weinen fängt der Gaumen zu singen an. Francisco Ruiz Jimenez vom Weingut Viñedos Ruiz Jimenez und Alberto Ramirez aus der Bodega Las Cepas bringen mit ihren Weinen das Beste aus der Rioja zu uns.
-> Zum Probierpaket «Best of La Rioja»

Osoti Vendimia Selecionada Rioja DOCa 2021
Ein Meisterwerk an Terroir und Subtilität: Francisco Ruiz gelingt es mit Bravour, die Finessen der Landschaft im Wein zu transportieren. Unterstützt wird er dabei von den Granden der klassischen Musik. Diese besingen die Fässer, während die Trauben zu vinophilen Grössen heranreifen.
www.delinat.com/osoti-rioja

Las Cepas Gotaladrón Rioja DOCa 2020
Graciano, eine beinahe vergessene Rebsorte aus der Region, deren sich Alberto Ramírez gerne angenommen hat. Denn sie ergibt fantastische Weine. Wie diese Cuvée Gotaladrón, die im Ensemble mit Garnacha und Tempranillo zeigt, was sie kann.
www.delinat.com/las-cepas-gotaladron

Loatum Rioja DOCa 2020
Eleganz und Fülle dank der Kombination von Garnacha und Tempranillo mit der seltenen Graciano-Traube. Rioja, wie er leibt und lebt, mit merklich Barrique, für Freunde dieser Stilistik.
www.delinat.com/loatum

Sehnsuchtsdestination Südfrankreich

Zirpende Grillen, den Geruch von Pinien und wilden Kräutern in der Nase. Wir kennen das: Diese Erinnerungen werden zur Sehnsucht, gerade wenn wir hierzulande langsam darüber nachdenken, wann wir wohl die Heizung anwerfen.

Zum Glück hat Delinat einige sehr feine Weine aus der Region im Programm, die ein wenig mediterranes Flair auf den Küchentisch bringen. Oder wir statten den guten Delinat-Winzern in Südfrankreich noch rasch einen Besuch ab, bevor hierzulande dicke weisse Flocken die Landschaft einkleiden.

Das haben wir im Rahmen der Weinberater-Reise 2024 zu den Delinat-Winzern in Südfrankreich getan und können nun mit gutem Gewissen sagen: Südfrankreich ist eine Reise wert. Denn einmal im Jahr heisst es für die Weinberater von Delinat: reisen. Und zwar zu Winzern in deren Weingüter. Jedes Jahr in eine andere Region. Besser kann man Wein und seine Herkunft nicht verstehen und diese Begeisterung dann im Depot, via E-Mail oder Telefon an unsere Kunden weiterleiten.

Südfrankreich mit seinen tollen Weinen und lieben Leuten ist allemal eine Reise wert.
Südfrankreich mit seinen tollen Weinen und lieben Leuten ist allemal eine Reise wert.

Da wäre zum einen Winzer Louis Fabre, ganz in der Nähe von Narbonne gelegen. Er und seine Familie keltern nicht nur einen der beliebtesten Weine, den Château Coulon Sélection speciale, der immer wieder mit mediterraner Lebensfreude und Trinkigkeit überzeugt. Sie waren auch mit die ersten Bio-Winzer der Region. «Mit der Natur und unseren Weinen im Einklang zu sein, das war mir immer schon wichtig», erzählt Louis Fabre.

Ein wahres Familienunternehmen

Besonders erfreut den Delinat-Winzer, dass inzwischen auch jeder in seiner Familie einen Platz auf dem Weingut gefunden hat. Mein Sohn André hat einen eigenen Obstgarten angelegt und produziert Cidre. Die angrenzenden Weingärten profitieren natürlich von dieser biodiversen Vielfalt. Wenn uns jemand besuchen kommt, dann zeigt ihnen meine Tochter Jeanne das Weingut.

Sie hat lange Zeit in Argentinien gelebt und jahrelang im Tourismus gearbeitet. Sie weiss also, wie man die Liebe zu einer Region und zu einem Wein nach aussen kehrt und mit anderen teilt. Nach begangenen Weingärten und degustierten Tropfen geht es zurück in das charmante Städtchen Narbonne und hier zu «Chez Marius». In diesem Lokal gibt es Oktopus und Auberginen mit Tomaten und wilden Kräutern inmitten alter Stadt- und Klostermauern. Eine gelungene Hommage an den kraftvollen Süden. Gut geschlafen haben wir im Hotel La Résidence, einer Keimzelle der Gastlichkeit und mitten im Zentrum gelegen.

Wenn Weinberater reisen

Die nächste persönliche Begegnung fand mit den Machern eines unserer elegantesten Weine, dem Roches d‘Aric, statt: den Winzern Jean und Anne Lignères aus Moux. Der Allgemeinmediziner des Dörfchens und seine Frau Anne machen seit Jahrzehnten Wein in Delinat-Qualität. Sie stärken die Reben, sind stolz auf die vielen unterschiedlichen Terroirs, die sie in ihren Weinen zeigen. «All das ist Südfrankreich, all das sind elegante Weine aus gesunden Rebbergen», sagt Anne Lignères.

Die Weinberaterreise 2024 war ein voller Erfolg.
Delinat-Winzer in Südfrankreich: Die Weinberaterreise 2024 war ein voller Erfolg.

Wer abseits von preisgekrönten Weinen auch noch Lust auf ein weltweit gefragtes Eis hat, ist in der kleinen Ortschaft Moux beziehungsweise in der Nachbargemeinde Lézignan genau richtig. Von hier stammt das Eis «Louise Les Glaces», das in Sternerestaurants rund um den Globus angeboten wird.

Von sandroten Träumen

Ein Traum ging in Erfüllung, als Sébastien Rouve der örtlichen Kooperative mitteilte, er werde künftig nicht mehr liefern, sondern produziere seine Weine selbst.

Seit 2010 arbeitet er nun auch eng mit Delinat zusammen. Der Franzose kennt seine Region und die Böden vor Ort wie seine Westentasche. Daher weiss auch nur er, wie man derart elegante Tropfen in einem Landstrich fertigbringt, in dem wenige Meter weiter Kakteen wachsen. Wird es einem hier zu heiss, kennt Sébastien Rouve zudem die perfekte Erfrischung inmitten roter Erde, die bereits an Wüste erinnert.

Dieser besondere Schiefer wird «ruffes» genannt, das kühle natürliche Nass Lac du Salagou. Eine natürliche Seeoase in rotem Stein. Hier kann man die Weine von Mon Rêve wie den «La Tradition» wunderbar Revue passieren lassen, oder eine willkommene Siesta am Seeufer einlegen. Für das leibliche Wohl sorgt zudem die Seetaverne «Auberge du Lac». Hier gibt es Bier aus der Region und französische Klassiker von der Krabbenterrine bis hin zur Crème brûlée.

Päpstliches Finale und Natur pur

Die letzte Station der Weinberater-Reise führte zur Domaine Beaurenard. Frédéric Coulon, Winzer in achter Generation, zeigte uns seine vor Natur nur so strotzenden Weingärten in Rasteau und Châteauneuf-du-Pape. Ausgestattet mit einem Know-how zu naturnahem Weinbau, das einen nur so staunen lässt, sowie mit einem prominenten Kameraobjektiv.

Durch dieses nimmt der Franzose die Tier- und Pflanzenwelt nicht nur im Wein, sondern auch im Bild in den Weinkeller mit. Umgeben von Fotografien aus den Weingärten, durften wir dann Tropfen wie La Tradition de Beaurenard oder Anthémis de Beaurenard degustieren. War man einmal vor Ort, öffnet man mit der Flasche Wein natürlich noch viel mehr ein Tor zur besuchten Landschaft und zu den Menschen. Und sonst macht man es eben andersherum – man holt sich die Weingärten mit dem Wein in die Stube und kann dabei schon einmal den Besuch planen.

Weiterlesen:

Das war die Weinberaterreise – im Detail
Hier kommen Sie zu allen Weinen aus der Weinberaterreise

Sehnsuchtsdestination Südfrankreich: Die Adressen

Bistro Chez Marius
3 Place de Lamourguier
11100 Narbonne
chezmarius-narbonne.fr

Hôtel La Résidence ***
6 Rue du 1er Mai
11100 Narbonne
tél :+33 (0)4 68 32 19 41
hotelresidence.fr

Restaurant Le Verger des Papes
2 Rue du Château
84230 Châteauneuf-du-Pape
Tel. +33 (0)4 90 83 50 40
vergerdespapes.com

Auberge du Lac Les Crémades,
34700 Le Puech
Tel. +33 4 67 44 45 40
auberge-du-lac-restaurant-le-puech.metro.bar

La compagnie des desserts
4 Rue des Romains
11200 Lézignan-Corbières
compagniedesdesserts.com
louiseglaces.com

Herbstzeit ist Pilzzeit

Weinberater und Leiter des Delinat-Weindepots in Olten, Harald Giacomelli, gibt Einblick in seine Sammelleidenschaften. Und vor allem in ansonsten geheime und wunderbar-herbstliche Familienrezepte, denn Herbstzeit ist Pilzzeit.

Die Liebe zum Pilzesuchen habe ich von meinen Vater geerbt. Dabei war er der grosse Pilzesucher, beziehungsweise Finder. Er stand in noch dunkler Nacht bereits im Wald – nach dem Motto: «Der frühe Vogel fängt den Wurm.»

Die reiche Pilzwelt übt seit jeher eine Faszination auf Delinat-Depotleiter Harald Giacomelli aus.
Herbstzeit ist Pilzzeit: Die reiche Pilzwelt übt seit jeher eine Faszination auf Delinat-Depotleiter Harald Giacomelli aus.

Schon als Kind begleitete ich meinen Vater auf seinen Streifgängen durch den Wald, um Pilze und Kräuter zu suchen. So richtig und regelmässig damit begonngen habe ich allerdings erst in den letzten zehn Jahren. Dazu muss ich sagen: Meine Pilz-Kenntnisse sind nicht riesig und trotzdem kommt auch bei meinem Wissen schon einiges Gutes zusammen: Steinpilze, Maronenröhrlinge, Eierschwämmchen und Trompetenpfifferlinge, Hallimasche, Gemeiner Riesenschirmling (Parasol), Totentrompeten, Schopftintlinge, Violetter Lacktrichterling und natürlich meine Lieblinge – die Morcheln. Für sie habe ich in meiner Region leider noch keine guten Fundplätze. Das sollte sich ab nächstem Frühling jedoch ändern …

Vor einigen Tagen jedenfalls bin ich wieder einmal fündig geworden. Abgesehen davon, dass so ein paar Stunden im Wald wie ein Lebenselixier aus frischer Luft und dunklem Grün auf mich wirken. Dann beschäftige ich mich den ganzen Sonntag mit Pilzen. Zuerst im Wald und dann natürlich auch in der Küche.

Nach dem groben Reinigen vor Ort und daraufhin fein säuberlich nochmals zu Hause, landen meine Pilze dann in Risottis, frischen Bandnudeln, Omelettes, in Schmorgerichten, oder ganz einfach «trifolati».

Funghi trifolati: Pilze sautieren

Pilze "trifolati" sind eine wunderbare Ergänzung zu allerhand Herbstgerichten und für sich alleine eine Köstlichkeit.
Pilze «trifolati» sind eine wunderbare Ergänzung zu allerhand Herbstgerichten und für sich alleine eine Köstlichkeit.

Dafür beginne ich grosse Pilze wie Steinpilze und Maronenröhrlinge in Streifen zu schneiden.

Danach Knoblauch halbieren, den Keimling entfernen und anschliessend mit dem Messerrücken zerquetschen. Mit ein paar gehackten Petersilienstielen in reichlich Butter und einem Schuss Olivenöl (Olio Extra Vergine di Oliva) in einer weiten, schweren Pfanne leicht andünsten.

Pilze bei hoher Flamme hinzufügen und kräftig anbraten, bis sie eine geschmeidige, aber noch knackige Konsistenz erreichen. Bei Bedarf etwas heisses Wasser oder frisch zubereitete Gemüsebrühe hinzufügen – meine besteht aus Zwiebel, Stangensellerie, Karotte und Petersilienstielen.

Leicht salzen und etwas pfeffern. Mit einer Handvoll gehackter glattblättrigen Petersilie abschmecken.

Diese trifolati sind perfekt als Beilage zu einem saignant (blutig) gebratene, Fleisch, auf frischen Eiernudeln, für ein köstliches Pilzrisotto, oder ganz einfach mit frischem Brot und einem guten Tropfen Weisswein.

Weinbegleitung: 50 Anni Grillo, Sicilia DOP: Massimo Maggios über 50-jährige Grillo-Rebstöcke in Sizilien haben schon einige Frühlinge ins Land ziehen sehen. In ihrer Essenz ergeben sie einen Weisswein der Extraklasse. Schmeichelhafte, gereifte gelbe Früchte, Vanille und ein cremiges, zartschmelzendes Finale – und damit wunderbar zu sautierten Pilzen.

Risotto ai fungi porcini Steinpilze

Insbesondere Risotto ist nur so gut, wie seine Zutaten.
Insbesondere Risotto ist nur so gut, wie seine Zutaten.

Ausreichend frische Gemüsebrühe zubereiten. Dafür Gemüse grob hacken. Ich verwende gerne eine kleine Zwiebel, ein bis zwei Sellerie-Stengel, eine kleine Karotte, vier bis fünf Petersilienstängel, ein frisches Lorbeerblatt, einen Bund frischen Thymian, zwei bis drei Pfefferkörner im Ganzen und einige Prisen Salz.

Zubereitung:
Einen Teil der Steinpilze und weiteren Pilze klein würfeln und einen Teil (die schönen und festen) trifolare, sprich sautieren.

Für das Risotto:
Eine kleine Eschalotte (Edelzwiebel), denn diese haben eine leicht knoblauchige Note, in dünne Streifen schneiden und in etwas Butter, mit einem Schuss qualitativ hochwertigen Olivenöl langsam ziehen lassen, bis die Eschalotten schön weich sind. Eventuell ein wenig Gemüsebouillon hinzugiessen.

Verwenden Sie echten, originalen Carnaroli-Reis aus den lombardischen oder piemontesischen riserie (Reisfeldern) – zum Beispiel in Bio-Qualität von Slow Food.

Gut eine Handvoll Reis pro Person langsam bräunen. Den Reis mit einem Schöpflöffel Gemüsebouillon ablöschen. Beim Pilzrisotto verzichte ich auf Wein, da dieser für mich zu viel Säure abgibt.

Sobald der Reis die Gemüsebouillon aufgesogen hat, ein bis zwei Schöpflöffel der Bouillon nachgiessen. Ständig und kräftig rühren bis der Reis wieder nach Gemüsebouillon ruft. Der Reis muss immer alle Gemüsebouillons aufsaugen. Erst danach aufgiessen. Und vor allem: Ständig rühren! «Risotto ist eine Diva und Divas darf man nicht vernachlässigen, denn das rächt sich …»

Kurz nach dem Ablöschen die gewürfelten Pilze hinzufügen. Gerne püriere ich die gewürfelten Pilze mit etwas Gemüsebouillon, um eine sehr cremige Konsistenz des Risottos zu erreichen.

Kurz vor dem Garende reichlich Bouillon aufgiessen und vermengen, Casserolle vom Herd nehmen und mit je einem Löffel frisch geriebenen Parmiggiano Reggiano (30 Monate gereift) pro Person und reichlich Butter mantecare (cremig rühren). Wichtig: das Carnaroli-Korn muss aussen mürbe sein aber im Kern bissfest. Falls nötig mit etwas Maldon-Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken.

Kurze Zeit ruhen und leicht auskühlen lassen – somit kommen alle Geschmacksnoten besser zur Geltung.

Anrichten
Auf einen vorgewärmten, flachen Teller anrichten, den Tellerboden kräftig mit der flachen Hand klopfen, sodass der Reis sich schön verteilt und die Cremigkeit nach oben zieht. Risotto mit porcini trifolati anrichten und etwas frische glattblättrige Petersilie darüber streuen. Servieren e buon appetito!

Weinbegleitung
Jumi, Terre di Cosenza DOC
In den ökologisch intakten Weinbergen der Masseria Falvo reifen prachtvolle Trauben ebenso wie schmackhafte Pfirsiche. Die Einheimischen nennen sie Pircoca. Ihr Duft klingt in diesem charakterstarken Weisswein aus Kalabrien an und verleiht herbstlichen Gerichten eine frühlingshafte Leichtigkeit.

Conterocca, Toscana IGT
Der feinwürzige Sangiovese der Familie Salustri aus der Maremma, mit ihrer salzhaltigen Luft, ist ein perfekter Risotto Begleiter, der die Cremigkeit des Risottos gelungen abrundet.

Mit Schauspieler, Umweltaktivist und Delinat-Fan Hannes Jaenicke unterwegs in München: Mehrwegflasche, mehr Freude!

Gemeinsam mit Schauspieler Hannes Jaenicke haben wir in München einigen unserer treuen Kundinnen und Kunden persönlich ihr Rotwein-Päckli übergeben. Der Anlass? Zwei der drei Weine aus unserem DegustierService sind erstmals in die Delinat-Mehrwegflasche gefüllt. Dafür schwang sich Hannes auf ein Cargobike unseres Partners «pickshare» und fuhr quer durch München, um die Päckli auszuliefern.

Schauspieler und Umweltaktivist lieferte für Delinat Weinpakete in München auf dem Cargobike aus.
Sven Janisch (re.) und seine Frau haben sich beim Genuss einer Flasche Château Coulon verliebt.

Es war ein bisschen wie bei einem Blind Date: Jedes Mal, wenn sich eine Münchner Wohnungstür öffnete, waren wir neugierig, die Menschen hinter den Bestellungen persönlich kennenzulernen. Für die Kunden war es sicher genauso aufregend – nicht nur wegen des besonderen Paketboten.

Vom Ritter empfangen

Empfangen wurden wir überaus herzlich – ob vom aufgeregten Hund, einem waschechten Ritter, einer grossen Ladung Mehrwegkartons oder gleich der ganzen Familie. Bei einem gemütlichen Plausch lernten wir nicht nur unsere Kunden kennen, sondern auch ihre persönlichen Anekdoten zu unseren Weinen.

Jürgen und Caroline Polster mit ihrer Tochter.
Jürgen und Caroline Polster mit ihrer Tochter.

Sven Janisch erinnerte sich gerne zurück: «Vor zwölf Jahren haben meine Frau und ich bei einem romantischen Dinner in Paris eine feine Flasche Rotwein bestellt. Die hat uns so gut geschmeckt, dass wir uns auf eine lange Suche gemacht haben… Bis wir endlich bei Delinat und dem Château Coulon gelandet sind.» Solche Geschichten zeigen uns, dass Wein nicht nur ein Genussmittel ist – er verbindet Menschen und schafft Erinnerungen.

Sogar auf einen echten Ritter trifft Hannes Jaennicke bei der Paketlieferung.

Unsere Kunden und die Mehrwegflasche

Und was sagen die Kunden zu unseren neuen Mehrwegflaschen? «Schicke Sache, gute Sache! Wir werden versuchen, unseren Beitrag zu leisten», verspricht uns Jürgen Polster. «In anderen Bereichen klappt es doch auch, also finde ich es eine gute Idee! Ausprobieren muss man es auf jeden Fall!»

Genau das haben wir uns bei Delinat auch gedacht: Da es noch kein Pfandsystem für Wein gibt und die Einwegflasche eine echte Umweltsünderin ist, haben wir die Mehrwegflasche auf den Weg gebracht.
Jürgens Frau Caroline schwört übrigens auf unsere Weine: «Wenn ich Delinat-Wein trinke, habe ich keinen Kater und keine Kopfschmerzen. Daher: Nur noch Delinat!» Das freut uns natürlich sehr!

Der Hund im Bild hätte wohl auch noch gerne einen Karton voller Wein oder Leckerlies von Hannes Jaenicke bekommen.
Der Hund im Bild hätte wohl auch noch gerne einen Karton voller Wein oder Leckerlies von Hannes Jaenicke bekommen.

Der Tag mit Schauspieler und Delinat-Fan Hannes Jaenicke und unseren Münchner Kunden war für uns eine tolle Gelegenheit, einmal persönlich zu erleben, wer hinter unseren Bestellungen steht.

Die wunderbare Tour mit unserer Mehrwegflasche und Schauspieler Hannes Jaennicke in bewegtem Bild.

Es war schön zu hören, wie jeder seine eigene Geschichte mit den Delinat-Weinen hat – und die positive Resonanz auf unsere neue Mehrwegflasche live mitzuerleben. Das motiviert und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Bio-Wein Südfrankreich hautnah: Das war die Weinberaterreise 2024

Einmal im Jahr rücken unsere KundenberaterInnen und DepotleiterInnen, die sonst Delinat-Weine im Shop, via E-Mail oder Telefon empfehlen, aus. Dann geht es in eine Weinregion und dort zu den Delinat-Winzern. 2024 führte die Reise in die Delinat-Weingärten Südfrankreichs.

Wir besuchten die Winzerfamilien Fabre sowie Lignères, und wandelten mit Sébastien Rouve von der Domaine Mon Rêve durch die Rebzeilen. Durch die Weingärten der Domaine de Beaurenard im Châteauneuf-du-Pâpe führte uns Winemaker in achter Generation, Frédéric Coulon, höchstpersönlich. Organisiert hat die Reise Weineinkäufer und Produktmanager Emil Hauser. Er arbeitet schon seit Jahrzehnten mit den französischen Winzern Hand in Hand. Mit ihnen sucht, findet und cuvettiert er die besten Tropfen für Delinat.

Jean Lignères (li.) und Emil Hauser (re.) in den Weingärten der Domaine Lignères in Moux.
Jean Lignères (li.) und Emil Hauser (re.) in den Weingärten der Domaine Lignères in Moux.

Côtes du Rhône, Corbières, Languedoc, Châteauneuf-du-Pâpe und Rasteau: Südfrankreich im August ist schon eine Herausforderung. An manchen Tagen sagte das Thermometer 40 Grad im Schatten an. Und doch, durch die Bio-Weingärten, reich an Biodiversität zu streifen, Grenache, Cinsault, Carignan, Syrah und auch PIWIs wenige Tage vor der Ernte zu kosten, das hat was. Die Kundenberaterinnen und Depotleiter erzählen uns ihre Eindrücke, die sie aus einigen Tagen Bio-Wein Südfrankreich hautnah mitnehmen.

Familie Fabre macht den Anfang

Die Delinat-Entourage bei Winzer Louis Fabre (re. unten) im Weinkeller.
Die Delinat-Schneckencrew bei Winzer Louis Fabre (re. unten) im Weinkeller.

Seit dem Jahr 1605 betreibt die Familie Fabre das Weingut Château Coulon in Luc-sur-Orbieu, gelegen in der Appellation Corbières. Auf dem Weingut packt die gesamte Familie mit an, angeführt von Louis Fabre als Winzer, der als erster in der Region den Weg des biologischen und naturnahen Arbeitens eingeschlagen hat. Seit 2019 pflanzt der fortschrittliche Winzer auch PIWIs an.

Jean Lignères (li.) und Emil Hauser (re.) in den Weingärten der Domaine Lignères in Moux.
Depotleiter Harald Giacomelli (re.) mit den Winzern Louis Fabre (mi.) und seinem Sohn André Fabre.

Harald Giacomelli leitet das Delinat-Depot in Olten und zeigt sich begeistert von Wein und Weingut. «Die Weine aus PIWI-Rebsorten zeigen, wo Weingenuss mit gutem Gewissen gegenüber der Natur hinführen kann. Und unser Château Coulon der Familie Fabre zählt zu beliebten Klassikern im Sortiment. Ich liebe Essen, und koche sehr gerne. Das wissen meine Kunden nur zu gut. Die Weine der Familie Fabre sind einfach wunderbare Essensbegleiter.»

Karin Schweizer und Louis Fabre im Wasserretentionsbereich und Eselparadies der Familie Fabre.
Karin Schweizer und Louis Fabre im Wasserretentionsbereich und Eselparadies der Familie Fabre.
Was die Reben der Kundenberaterin Karin Schweizer wohl flüstern...
Was die Reben der Kundenberaterin Karin Schweizer wohl flüstern…

Karin Schweizer arbeitete lange im Depot bevor sie vor einigen Jahren in den Kundendienst wechselte. Insgesamt ist Karin bereits seit mehr als 20 Jahren für Delinat tätig. An ihre erste Begegnung mit Louis Fabre von Château Coulon erinnert sich Karin gut. «Vor Jahren kam Louis Fabre nach St. Gallen und leitete dort einige Verkostungen. Es begeistert mich, wie sich diese Familie mit Obstgärten, Eseln im Wasserretentionsbereich und schlussendlich den ersten Bio-Weingärten der Region für die Natur einsetzt. Und die Weine sind so toll.»

Noël Savary (li.) und Louis Fabre (re.) im Barriquekeller der Familie. Hier reift auch der allseits beliebte Château Coulon.
Noël Savary (li.) und Louis Fabre (re.) im Barriquekeller der Familie. Hier reift auch der allseits beliebte Château Coulon Sélection spéciale.

Noël Savary, ist Leiter der Delinat-Weinbar in Bern, übersetzte neben Emil Hauser nicht nur auf fantastische Weise, sondern schätzt die französische Liebe zu Genuss in diesen Landen sehr. «Louis Fabre und nun auch seine Kinder widmen ihr Leben dem Wein und der Natur. Und alle die wissen wollen, wie so ein Leben ist, laden sie mit offenen Armen zu sich ein. Es ist eine Freude und Ehre mit so tollen Menschen zusammen zu arbeiten.»

Weiter geht es zu Familie Lignères in Moux nahe Narbonne

Vielfalt, das ist das Geheimnis der Domaine Lignères, sagt Jean Lignères. Ihre Reben wachsen auf unterschiedlichsten Böden.
Vielfalt, das ist das Geheimnis der Domaine Lignères, sagt Jean Lignères. Ihre Reben wachsen auf unterschiedlichsten Böden.

Die Natur machen lassen, das ist das oberste Credo von Jean und Anne Lignères. Sie bewirtschaften ihre Weingärten auf den diversesten Böden nach den Delinat-Richtlinien und zeichnen seit jeher für einige der feinsten Tropfen im Delinat-Sortiment verantwortlich.

Wie Reben auf so kargen Böden zu solchen eleganten Weinen werden können, das bewundert er, sagt Kundenberater Camill Hadorn.
Wie Trauben von so kargen Böden zu solch eleganten Weinen werden können, das bewundert er, sagt Kundenberater Camill Hadorn.

Camill Hadorn ist Kundenberater, hält Weinkurse und organisiert die Karton- und nun auch Mehrwegflaschenlogistik bei Delinat. An den Weinen und Rebbergen von Jean und Anne Lignères fesselt ihn die Authentizität, die die beiden, wie auch immer sie das machen, direkt in ihre Weine füllen. «Der Geruch des sogenannten Garrigue, eine Vegetation aus wilden, aromatischen, ätherischen Sträuchern und Kräutern, den kenne ich auch aus den Weinen der Familie. Zudem zeigen sie eine Eleganz und Geradlinigkeit, wie sie nur die besten Weine innehaben. Ich bin Lignères-Fan.“

Leiter des Kundendienst, Kevin Benz (li.) mit Jean Lignères (re.) im Gespräch über das Gespür für Reben und Mensch.
Leiter des Kundendienstes, Kevin Benz (li.) mit Jean Lignères (re.) im Gespräch über das Gespür für Reben und Mensch.

Kevin Benz leitet den Kundendienst bei Delinat und arbeitet bei sich Zuhause selbst mit Tieren und einem privaten Gemüse- und Obstanbau. Sein Blick auf die Natur bei der Domaine Lignères ist daher differenzierter. «Wir Menschen und auch gute Weine, sind von viel mehr geprägt, als man auf den ersten Blick erkennen kann. Auch wenn ich Jean Lignères bei seiner Arbeit im Weinberg nicht direkt beobachten kann, spüre ich bei seinen Ausführungen seine grosse Leidenschaft und Hingabe umso mehr und konnte die Früchte seiner Arbeit direkt begutachten und verkosten. Er versucht bei allen Tätigkeiten rund um den Wein, dem großen Ganzen gerecht zu werden und mit seiner lieben Frau Anne zusammen, ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen. Das verdient höchste Anerkennung. Denn nur wer das große Ganze im Auge behält und mit viel Hingabe im Einklang mit der Natur zusammenarbeitet, erreicht auf lange Sicht ganz Grosses.»

Weinshop-Leiter Manuel Santschi beim "Anbringen" der Delinat-Schnecke in der Domaine Lignères.
Weinshop-Leiter Manuel Santschi beim «Anbringen» der Delinat-Schnecke auf der Domaine Lignères.

Manuel Santschi leitet den Delinat-Weinshop in Zürich, lebt den Wein und ist darüber hinaus auch ein begabter Zeichner. Die Wand, an der bis kurz vor der Ankunft von Delinat Grüsse und Wünsche von Besuchern aus aller Welt, von Japan bis Kanada, standen, wurde bei unserer Ankunft gerade frei für die Delinat-Schnecke. «Ich finde es unglaublich schön zu sehen, wie Menschen im Wein machen aufgehen. Jean und Anne Lignères sind Grössen im Weinbau und werden für Ihre Art und für ihre feingliedrigen Weine sehr geschätzt. Und das, obwohl Jean zusätzlich als Brotberuf den Hausarzt im kleinen Dörfchen Moux gibt. Nah an der Natur und an den Menschen. Ich meine, sie haben uns in ihr privates Zuhause eingeladen, für uns alle gekocht. Das macht man nicht, wenn man nur Wein verkaufen möchte. Dass Delinat eine derart freundschaftliche Beziehung zu seinen Winzern hat, finde ich toll mitzuerleben.»

Sébastien Rouve hat seinen Traum «Mon rêve» erfüllt

Sébastien Rouve (2.v.re.) wusste schon immer: «Eines Tages steht mein Name auf dem Etikett.»
Sébastien Rouve (2.v.li.) wusste schon immer: «Eines Tages steht mein Name auf dem Etikett.»

Ein rothaariger Winzer auf roter Erde. Hier in Le Bosc, mit der geologischen Besonderheit des roten Schieferbodens, ruffes genannt, hat sich Sébastien Rouve seinen Traum mit der Domaine Mon Rêve erfüllt: Winzer sein und eigene Weine abfüllen. Sein Vater lieferte Trauben an eine Kooperative, Winzer Sébastien ist der erste, der aus den Trauben seinen eigenen Wein macht. Inzwischen einen, der in der Region und darüber hinaus bekannt ist, und von Fachpublikum, Geniessern und Journalisten gleichermassen nachgefragt wird.

Sébastien Rouve (2.v.re.) wusste schon immer: «Eines Tages steht mein Name auf dem Etikett.»
Geschäftspartner Lionel Puech (li.), Delinat-Weineinkäufer Emil Hauser (mi.) und Winzer Sébastien Rouve (re.) beim Erstellen einer nächsten perfekten Cuvée für Delinat.

Emil Hauser ist Weineinkäufer für die Märkte Frankreich, Österreich und Deutschland. Mit Sébastien Rouve verbindet ihn eine langjährige Freundschaft. Sebastien sagt über seinen Freund, dass er wohl ohne den Glauben von Delinat an ihn und seine Weine heute nicht da wäre, wo er heute ist. Emil Hauser erzählt: «Seit jeher besprechen Sebastien, sein Geschäftspartner Lionel und ich die Verschnitte für Delinat gemeinsam. Immer wenn es Zeit zum Verschneiden ist, reise ich nach Frankreich und wir cuvettieren, kosten, besprechen. Stunden, manchmal sogar tagelang, bis wir die perfekte Cuvée für unsere Kunden herausgearbeitet haben.

Winzer Sébastien Rouve (li.) und Depotleiter Pirmin Muoth (re.) beim Betrachten des für die Region typischen Ruffes-Boden.
Winzer Sébastien Rouve (li.) und Depotleiter Pirmin Muoth (re.) beim Betrachten des für die Region typischen Ruffes-Boden.

Pirmin Muoth leitet das Delinat Weindepot in Bern bereits seit vielen Jahren. Auf diesen Reisen die Liebe zu Natur und Wein mit seinen Kollegen und auch den Delinat-Winzern zu teilen, das lädt seine Batterien wieder auf, meint Pirmin. «Ich finde, es zeigt einfach, was für ein grossartiger Winzer Sébastien ist, wenn er in so herausfordernden Gebieten derartige Weine fertig bringt. Dieser spezielle rote Schieferboden, ruffes genannt, fordert der Rebe einiges ab. Ich meine, keine 500 Meter weiter, gedeihen buschhohe Kakteen in eben derselben Erde. Doch Sébastien lebt seinen Traum, und das finde ich bewundernswert. Noch schöner ist nur, dass dieser gelebte Traum auch noch so gut schmeckt.»

Mit Depotleiterin Marion Lehmann trifft menschliche Lebensfreude auf pflanzliche inmitten roter Erde.
Mit Depotleiterin Marion Lehmann trifft menschliche Lebensfreude auf pflanzliche, inmitten roter Erde.

Marion Lehmann hat im ältesten aller Delinat-Weindepots in St. Gallen (es besteht seit 1999) bereits eine grosse Fangemeinde delinat`scher Weine um sich geschart. Manch einer behauptet, die Leute kämen wegen des Weines, aber auch wegen der köstlichen Häppchen, die Marion zu den Themendegustationen zubereitet. Bei der Winzerreise ist Depotleiterin Marion ganz in ihrem Element. Genuss, gute Weine, die von Menschen bereitet werden, die für das, woran sie glauben, einstehen. «Ich könnte Sébastien ewig zuhören. Er hat sich so vieles über die Weinbereitung selbst erarbeitet und lebt vor wie ‚einfach einmal tun‘ aussehen kann. Er ist fest mit seiner Region verwurzelt und schafft es doch, weit über den Tellerrand hinauszublicken und im internationalen Weinumfeld kräftig mitzumischen. Toll ist das!»

Päpstliches Finale auf der Domaine de Beaurenard

Emil Hauser im Weinkeller der geschichtsträchtigen Domaine. Neben ihm, die Weine von Delinat.
Emil Hauser im Weinkeller der geschichtsträchtigen Domaine. Neben ihm, die Weine von Delinat.

Bereits in achter Generation keltern die Brüder Frédéric und Daniel Coulon auf der Domaine de Beaurenard Wein. Und zwar von der Güte, wie er weltweit geschätzt und gesucht wird. Das Geheimnis der Eleganz ihrer Weine liegt in der Reichhaltigkeit ihrer Weinberge, sind die beiden Brüder überzeugt. Mit Weineinkäufer und Weinakademiker Emil Hauser verbindet das Haus eine langjährige Freundschaft. Das gemeinsame Tüfteln an den besten Verschnitten und Etiketten für Delinat zählt zu den liebsten Beschäftigungen auf beiden Seiten. Das abgesehen von dem Begehen der Weinberge für Frédéric Coulon.

Diese Spinne «Argiope bruennichi» hat Fréderéric Coulon während unserer Begehung der Weingärten der Domaine Beaurenard mit seinem grossen Objektiv eingefangen.
Diese Spinne «Argiope bruennichi» hat Fréderéric Coulon während unserer Begehung der Weingärten der Domaine Beaurenard mit seinem grossen Objektiv eingefangen.

Dahin nimmt er so oft wie möglich seine Kamera mit, um ein Stückchen der reichen Natur im Bild mit in den Keller zu bringen.

Social-Media-Managerin Stefanie Zillner hat im Wein und Wasser(retention) eine neue Berufung gefunden.
Social-Media-Managerin Stefanie Zillner hat in Wein und Wasser(retention) eine neue Berufung gefunden.

Stefanie Zillner ist Social-Media-Managerin bei Delinat. Wer ihr, beziehungsweise dem Account von Delinat folgt, ist immer up-to-date. Wie der im Süden so berühmte Wind Mistral wehen ihre Finger über die Tastatur, wenn es heisst, der Delinat-Gemeinde exklusive Einblicke hinter die Kulissen zu gewähren. Delinat-Kundin war sie schon lange vor ihrer Tätigkeit bei Delinat. Nun haben es ihr die Weinberge voll reicher Natur angetan. «Ich finde es einfach grandios, wie die Winzer die Herausforderungen, die das Wein machen, das Wetter und der Klimawandel mit sich bringen, meistern. Ich meine, wie schafft es Beaurenard, bei einer anhaltenden Hitze von bis zu 40 Grad Celsius ein so ausgeklügeltes Wasserretentionssystem aufrechtzuerhalten Das ist doch einfach genial!».

Depotleiter Michele Grecco neben einem Fledermausnistkasten in der Domaine Beaurenard, den er ausnahmsweise nicht selbst montiert hat.
Depotleiter Michele Greco neben einem Fledermausnistkasten auf der Domaine Beaurenard, den er ausnahmsweise nicht selbst montiert hat.

Michele Greco leitet das Delinat-Weindepot in Winterthur und war als langjähriger Depotleiter schon auf so mancher Weinreise. Die Kunden von Delinat schätzen seine ruhige, bedachte Art. Das was Michele sagt, ist wohl überlegt und hat dann auch Gewicht. So rückt der Depotleiter auch erst am letzten Tag der Reise damit heraus, dass er selbst mitgeholfen hat, die Nistkästen für die Fledermäuse in den Weingärten von Château Duvivier zu montieren. «Das ist eine Heidenarbeit, aber wir haben es gerne getan für die Tiere. Sie fressen in einer Nacht bis zu 3000 Mücken. Auch die Stangen für die Greifvögel, die wiederum die Mäuse fressen, haben wir am Versuchsweingut montiert. Hier freue ich mich, bei knapp 40 Grad Celsius die bereits montierten Kästen zu betrachten», lacht Michele.

Redaktorin Nina Wessely beim Schälen einer Traube. So haben es uns die Winzer gezeigt, liefert sie Indizien für den nahenden Erntezeitpunkt.
Redaktorin Nina Wessely beim Schälen einer Traube. So haben es uns die Winzer gezeigt, liefert sie Indizien für den nahenden Erntezeitpunkt.

Nina Wessely ist Redaktorin bei Delinat und giesst Wein in Sätze. Wenn ihr das gelingt, dann fühlt sich das für sie in etwa so an, wie ein gereifter Anthémis, leicht gekühlt serviert. Glücksgefühle steigen da hoch. Gleichzeitig Ehrfurcht davor, wie man denn solche Weine keltern kann und es tatsächlich schafft, Landschaften in Flaschen zu füllen. «Ewig könnte ich in diesen Wein hineinriechen. Wie man in so einer heissen Region derart feingliedrige, tänzelnde Weine schafft, das wird mir immer ein Rätsel bleiben. Eines, das ich leidenschaftlich gerne, immer wieder degustiere.»

Wir danken unseren Winzern für ihre offenen Türen und unseren Lesern für Ihr Interesse an Natur und Delinat-Wein.

Leicht und sommerlich: Unser vegetarisches Sommermenü

Der Sommer ist nun endlich auch bei uns eingekehrt. Mit ihm zelebrieren wir die leichte, sommerliche Küche. Zwei Mal als veganes Gericht. Das Dessert fällt vegetarisch aus. Wir wünschen viel Spass beim Nachkochen und freuen uns über Kommentare und vielleicht sogar Fotos Ihrer Interpretationen unserer Delinat-Sommerküche. Die Weinempfehlung aus unserem Delinat-Sortiment kommt diesmal von unserem Diplom-Sommelier und Kursleiter Dirk Wasilewski.

Vorspeise: Zucchinifreude bei den Geschmacksknospen

Das grüne Gemüse aus der Familie der Cucurbitaceae ist in den meisten Küchen ein Bringer. Vielleicht, weil die Zucchini so vielseitig ist? Mild im Geschmack und in die verschiedensten Richtungen formbar. Unsere Köchin Sandra Kollegger interpretiert die Cucurbitaceae diesmal als vegane Variante mit weissen Bohnen und Pesto. Der Knoblauch harmoniert dazu wunderbar. Nur Achtung, wenn es danach oder währenddessen noch ans Weindegustieren gehen soll, dann ist beim Knoblauch eine zarte Dosierung angesagt.

Gebratene Zucchini | weisse Bohnen | Rucola

Leicht und sommerlich: Unser vegetarisches Sommermenü startet mit gebratener Zucchini mit weissen Bohnen und Rucola
Leicht und sommerlich: Unser vegetarisches Sommermenü startet mit gebratener Zucchini mit weissen Bohnen und Rucola

Zutaten:
2 kleine Zucchinis
1 Dose weisse Bohnen
2 Scheiben Toastbrot
2 EL Pinienkerne
1 EL Rucolapesto
1 kleine Zehe Knoblauch
Salz, Pfeffer
Olivenöl
Weissweinessig
Frischer Rucola zum Garnieren

Zubereitung:
Die Zucchini der Länge nach vierteln und in einer Pfanne in Olivenöl von allen Seiten anbraten. Abschliessend mit Salz und Pfeffer würzen. Die fertigen Zucchinis aus der Pfanne nehmen.
Beim Toastbrot die Rinde entfernen. Darauf den Innenteil des Brotes in feine Würfel schneiden. Toastbrotwürfel und Pinienkerne in etwas Olivenöl goldbraun rösten und salzen.
Danach für den Bohnensalat die Hälfte der Bohnen mit Olivenöl, Weissweinessig, Salz und Pfeffer marinieren. Für die Bohnencreme die andere Hälfte in ein hohes Gefäss geben und mit Knoblauch, wenig Olivenöl, Salz, Pfeffer und etwas Weissweinessig fein pürieren. Mit Wasser zur gewünschten Konsistenz bringen. Die Bohnencreme auf ein Teller geben und die Zucchinis darauf verteilen. Bohnensalat, Brotwürfel, Pinienkerne und Pesto darauf anrichten und mit etwas frischem Rucola garnieren.

Hier zeigt uns Sandra Schritt für Schritt, wie sie das einfache Zucchinigericht zubereitet.

Viña Llopis als Weinempfehlung zur Vorspeise:

Die ungewöhnliche Cuvée aus Gewürztraminer und Moscatel von Carlos Laso aus dem Hinterland von Valencia punktet mit seiner Frische und seiner aromatischen Komplexität.
Dabei wechseln sich blumige Aromen mit würzigen Noten ab und bilden zusammen mit exotischen Anklängen im Gaumen eine Einheit, die vortrefflich mit dem Rucolapesto und dem Knoblauch harmonieren. Da kann man gerne etwas mehr Knoblauch nehmen!

Hauptspeise: Es grünt so Grünkern

Grünkern klingt jetzt einmal aufs erste nicht wie die angesagteste Zutat für ein Sommergericht. Wer ihn in der Variante unserer Köchin Sandra Kollegger probiert hat, weiss: In Kombination mit Paprika und Feta läuft diese gesunde Zutat auch geschmacklich zur Hochform auf.

Grünkern-Risotto | Ofenpaprika | Schafskäse

Grünkern-Risotto mit Ofenpaprika und Schafkäse als sommerliches Hauptgericht
Grünkern-Risotto mit Ofenpaprika und Schafskäse als sommerliches Hauptgericht

Zutaten für 2 Portionen

Ofenpaprika:
2 rote Paprika

Grünkern-Risotto:
150 g Grünkern (über Nacht einweichen)
300 ml Wasser
1 Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
2 EL Olivenöl
200 g passierte Tomaten
½ TL Kräutersalz
1 TL Würzpaste oder Suppenwürze
Pfeffer
Frische Kräuter

Zubereitung Ofenpaprika:
Den Backofen auf 220 Grad Heissluft vorheizen. Bei den beiden roten Paprika den Strunk abbrechen, auf ein Blech stellen und für 20 Minuten in den heissen Ofen schieben. Die fertigen Paprika in ein Gefäss geben und mit Frischhaltefolie zudecken. Mindestens 15 Minuten warten, damit sie sich gut schälen lassen. Danach die etwas ausgekühlten Paprika schälen. Den Saft unbedingt auffangen und später zum Grünkern geben. Abschliessend die Paprika in kleine Streifen schneiden.

Zubereitung Grünkernrisotto:
Den Grünkern gut waschen und über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Das Einweichen verkürzt die Kochzeit. Am nächsten Tag das Wasser abseihen. Darauf mit der doppelten Menge Wasser und etwas Salz für 20 bis 30 Minuten zugedeckt weichkochen.
Zwiebel und Knoblauch klein schneiden und in Olivenöl goldbraun anbraten. Danach passierte Tomaten dazugeben und mit Kräutersalz, Würzpaste und Pfeffer würzen. Den gekochten Grünkern dazugeben, kurz mitkochen und ziehen lassen. Abschliessend mit frischen Kräutern abschmecken.

Die Weinempfehlung zum Hauptgang:

Albet i Noya Cantarana: Sommerzeit ist Rosézeit! Dieser Roséwein kommt vom Ausnahmewinzer und Biopionier Josep-Maria Albet i Noya aus Katalonien. Dunkle Beerenfrüchte und frische Noten von Grapefruit im Bukett machen diesen Wein zur einer Verführung der besonderen Art. Als Begleiter zum Grünkernrisotto mit Paprika und Fetakäse für mich die ideale Besetzung. Gerne auch einen Schluck Cantarana in das Risotto geben!

Dessert: Frucht in Weiss

Panna Cotta geht immer. Besonders in ihrer Version mit weisser Schokolade. Fruchtige Leichtigkeit bringen Himbeeren und Mandelknusper mit. Insgesamt ein Gedicht von Dessert, perfekt für Schokoladen- und Fruchtliebhaber und -liebhaberinnen. Doch warten Sie erst, wenn Sie den Wein aus der Empfehlung unseres Kursleiters dazu probieren… Ein regelrechter Sommernachtstraum.

Weisse Schokoladen-Panna-Cotta | Mandel-Knusper | Himbeersauce

Sommerlich erfrischend wirkt die Panna Cotta aus weisser Schokolade mit Himbeersauce
Sommerlich erfrischend wirkt die Panna Cotta aus weisser Schokolade mit Himbeersauce

Zutaten für 10 – 12 Portionen

Panna Cotta:
400 g Schlagrahm/Schlagsahne
200 g weisse Schokolade
100 g Mascarpone
½ Vanilleschote
Zeste und Saft einer Zitrone
Zeste und Saft einer Orange
3 Blatt vegetarische Gelatine
(im Glas, in einer Silikonform sollten 4 Blätter Gelatine verwendet werden)

Die Schlagsahne in einen Topf geben und Zitronen- und Orangenzeste dazugeben. Darauf die Vanilleschote aufschneiden, auskratzen und zur Schlagsahne geben. Anschliessend einmal aufkochen lassen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, nach ein paar Minuten ausdrücken und in die heisse Schlagsahne geben. Nicht weiter kochen. Darauf die Schokolade hinzumengen und schmelzen lassen. Abschliessend mit Orangen- und Zitronensaft abschmecken, Mascarpone unterrühren, durch ein feines Sieb passieren und in Gläser füllen. Für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Himbeersauce:
250 g Himbeeren gefroren
2 EL Zucker
1 TL Vanillezucker
Alle Zutaten einmal aufkochen, mixen und durch ein feines Sieb streichen.

Mandel-Mürbteig:
50 g Butter
100 g Mehl
50 g gesiebter Staubzucker
50 g geriebene Mandeln
1 Ei
1 Prise Salz
½ TL Backpulver
½ TL Zimt
100 g Mandelblättchen zum Ausrollen

Alle Zutaten rasch verkneten, zu einem Laib formen und in Frischhaltefolie einpacken. Anschliessend den Teig für ca. 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.

Den Teig zwischen zwei Bögen Backpapier ausrollen. Bevor der Teig ganz dünn ist, mit Mandelblättchen bestreuen und weiter ausrollen. Danach auf ein Blech legen und bei 160 Grad für 10–12 Minuten knusprig backen.

Der Wein zum Dessert:

Prosecco rosé: Auch zum Dessert wird es rosarot – aber der besonderen Art. Der Schäumer aus dem Veneto von William Savian ist ein Prosecco rosé. Ein kleiner Anteil Pinot Nero bringt nicht nur Farbe ins Spiel sondern verleiht dem Wein seine Fruchtigkeit und Struktur. Eine dezente Restsüsse rundet das prickelnde Vergnügen ab. Dieses wunderbare Mundgefühl wird von dem cremigen Panacotta mit seinen Citrus- und Beerenaromen herrlich begleitet. Natürlich kann man die Kochvorbereitungen mit einem Glas Prosecco Rosé beginnen!

Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und noch wunderschöne Sommertage!

Top Ten der Weinsongs

Wein und Musik: Zwei der seelenbewegendsten Dinge auf Erden. Und wenn man über Wein singt? Potenziert das das Weinglück? Delinat hat sich zu den Top Ten der Weinsongs umgehört.

Red Red Wine, UB40

In seiner ursprünglichen Variante gesungen von Neil Diamond. Und trotzdem plädiere ich hier für Wein und Reggae. Dieses gemütliche Sommerlied hat mich schon begeistert, bevor ich das legale Alter zum Weintrinken erreicht hatte. Seit ich dazu ein Gläschen besten Rotwein geniessen darf, hört sich dieser Winesong gleich noch besser an.

Isn`t it ironic, Alanis Morisette

Auch Fliegen wollen manchmal zu ihrem Wein-Glück finden. Die prominenteste unter ihnen ist wohl die «Black Fly in your Chardonnay», die ihren fulminanten Auftritt hat, kurz bevor es am Hochzeitstag zu regnen beginnt und alle nass werden. Da vergönnt man der Fliege doch ihr Schlückchen Wiswii (Weisswein).

Der 4Kilo-Winesong

Vor etwa 15 Jahren bin ich über dieses Video gestolpert und es bringt mich immer noch zum Lächeln. Was für eine lustige Art, dem Wein zu huldigen. Und was der alles vermag… Ausschnitt aus dem chinesischen Film «Red Sorghum» aus dem Jahr 1988.

I heard it through the grapevine

Ist das nicht lustig, dass grape, übersetzt Traube und vine, übersetzt Wein, zusammen Küchenklatsch ergeben? Darauf kann man doch nur anprosten und mit dem Gläschen in der Hand, vielleicht noch einmal elegant die «Grapevine Tanzfigur» aufs Parkett legen.

Griechischer Wein, Udo Jürgens

Der Österreicher Udo Jürgens wusste es am besten: «Griechischer Wein, ist so wie das Blut der Erde…» Der erste Gewinner des Songcontests für Österreich 1966 hat uns diesen grossen Ohrwurm der Weinmusik hinterlassen. 2007 wurde er Schweizer Staatsbürger, vielleicht weil auch der Schweizer Wein durchaus sehr gut ist. Somit sind die Top Five der Top Ten der Weinsongs voll.

When I`m 64, The Beatles

Dass man mit 64 Jahren und auch ohne Haare wunderbar Wein geniessen kann, darauf sangen die berühmten Beatles ein Loblied: «When I get older losing my hair. Many years from now.
Will you still be sending me a valentine. Birthday greetings, bottle of wine?» Kann man zu so einer charmant gesungenen Frage überhaupt nein sagen?

Summer Wine, Nancy Sinatra & Lee Hazlewood

Sommerwein, gesungen vom amerikanischen Countrysänger Lee Hazlewood. Ob die tiefe Stimme von Summer wine singt und dabei vom Whiskey herrührt, das wissen wir nicht so genau. Jedenfalls kann man das durchaus als positives Zeichen werten, wenn ein Wein nach Erdbeeren, Kirschen und Engelskuss schmeckt. Könnten wir in unseren Weinbeschreibungen nicht besser ausdrücken.

«Strawberries cherries and an angel’s kiss in spring
My summer wine is really made from all these things
Take off your silver spurs and help me pass the time
And I will give to you summer wine, Oh-oh summer wine»

Champagne Supernova, Oasis

Brüderliche Streitereien hin oder her, aber singen können sie die Gallaghers. Und wunderbarste Wein-Songtitel erfinden. Vielleicht, wenn sie selbst ein bisschen mehr von dieser Champagne Supernova genippt hätten …
«Some day you will find me caught beneath the landslide
In a champagne supernova – A champagne supernova in the sky»

Old Red Wine, the Who

«Old red wine, not worth a dime; we`ll have to finish it after crossing the line». Dieser the Who Song ist dem 2002 verstorbenen Bassgitarristen John Entwistle gewidmet, der alte Rotweine gutiert hat. Wie wir wissen, kann ja guter Wein auch gut reifen. Ob also der Verfasser der Lyrics, Gitarrist Pete Townshend, dass so genau wusste, ob sie wirklich keinen Pfennig mehr wert waren, stellen wir Weinliebhaber natürlich gerne in Frage.

Iron & Wine

Wer in seinem Musikernamen Wein trägt, der hat einen Platz in dieser Liste verdient. Noch dazu stammt Sänger Samuel Ervin Beam, der sich hinter diesem Namen verbirgt, aus North Carolina – einer Region in den USA, in der schon lange Wein kultiviert wird.

Und so träumen wir weiterhin von Sommerwein, rotem Wein und glücklichen Fliegen im Chardonnay.

Pappel-lapapp: Bäume für die Delinat-Winzer

Gar mancher unserer Winzer hätte wohl verwundert geschaut, hätten wir ihm nicht vorab Bescheid gegeben, dass wir ihm über den Postweg ein paar Pappeln zukommen lassen. Bäume für die Delinat-Winzer: Denn Pappeln wachsen schnell und sollen auch in ariden Zonen für Schatten im Weingarten sorgen und den Wasserrückhalt verbessern.

Grundsätzlich haben alle neun Winzer, die mein Weinberater-Kollege David Rodriguez und ich in Spanien und Portugal besucht haben, unser Engagement mit den drei verschiedenen Pappel-Stecklingen sehr begrüsst. Denn sie sollen den Wasserhaushalt, den Aufbau von organischem Material, Beschattung und Schutz vor Erosion auch in semiariden oder sogar ariden Weinregionen fördern. Abgesehen von ein paar Ausnahmen sind alle Papel-Stecklinge gut angewachsen und bereits schiessen die ersten Blätter. Innerhalb der drei verschiedenen Stecklinge konnte keine auffällige Abweichung bezüglich Wachstum oder Mortalität beobachtet werden.

Viele Winzer setzten die Stecklinge irgendwo rund um die Rebberge ohne sie zu begiessen. Bei Albet i Noya hatten die Stecklinge das Glück, dass kurz zuvor 60 mm Niederschlag gefallen sind. Wiederum andere Winzer wie Carlos Laso von Pago Casa Gran bevorzugten, die Stecklinge gesammelt in einem speziellen Gartenbeet anzulegen, um zuest ihr Wachstum und ihre Selbstausbreitung beobachten zu können. So wird zum Beispiel Carlos erst in einem zweiten Schritt die Pappel-Jungpflanzen in und um die Rebberge setzen.

Winzerberater on Tour

Auch die Winzerberater Arina Schefer und Daniel Wyss absolvierten in den letzten Wochen eine Reise quer durch Spanien. Auch sie konnten freudig feststellen: Der Grossteil der Pappeln ist gut angewachsen, und trägt somit zum ausgeglichenen Weinberg in reicher Natur bei. Daniel Wyss: «Die Pappeln sind Hybridsorten, welche gekreuzt wurden um der grossen Trockenheit zu trotzen. Sie brauchen kaum Wasser, produzieren organisches Material und verbessern damit die Fruchtbarkeit. Sie binden Kohlenstoff und brechen den Wind, sowie verbessern den gesamten Wasserhaushalt im Weingarten.»

Winzerberater Arina Schefer und Daniel Wyss bei Albet i Noya im neuen Pappelhain der Zukunft. Mit dabei Josep Marias Hund xxx
Winzerberater Arina Schefer und Daniel Wyss bei Albet i Noya im neuen Pappelhain der Zukunft. Mit dabei Josep Marias Hund Quirat.

Tobias Zimmer vom Weingut Hirschhof in Rheinhessen hat begeistert Bilder und Video von seinen neuen Baumbewohnern in Weingarten geschickt.

Auch bei Tobias Zimmer, am Weingut Hirschhof, spriessen die Pappeln bereits.
Auch bei Tobias Zimmer, am Weingut Hirschhof, spriessen die Pappeln bereits.
Weiterlesen:
Permakultur als Antwort auf den Klimawandel von Olivier Geissbühler

Spanische Delinat-Winzer tauschen sich zu Wassermanagement im Weinberg aus

Ein Schwerpunkt unseres internationalen Winzerseminars auf dem Delinat-Modellweingut Château Duvivier lag auf der Permakultur. Insbesondere das Thema Wassermanagement war bei den spanischen Winzerinnen und Winzern von grossem Interesse, denn viele Regionen leiden dort seit mehreren Jahren unter dramatischer Trockenheit.

Beim Rundgang mit den spanischen Winzerinnen und Winzern auf Château Duvivier war Wasserspeicherung im Weinberg ein zentrales Thema.

Durch die steigenden Temperaturen gedeihen Weinreben an vielen Standorten im Süden nicht mehr optimal. Aufgrund von Trockenheit und Hitze leiden die Reben vermehrt an Stresssymptomen und Krankheiten. Permakultur ist eine der vielversprechendsten Methoden, um dieser Herausforderung zu begegnen. Am internationalen Delinat-Seminar in der Provence tauschten sich die spanischen Winzerinnen und Winzer zu diesem Thema aus.

Ein Teil der Lösung können andere Pflanzenarten zwischen den Reben sein. Zu diesem Zweck haben wir auf Château Duvivier in den letzten Jahren mehrere tausend Bäume zwischen die Rebzeilen und an den Rand der Weingärten gesetzt. Mehr als 20 verschiedene Baumarten sind es, die innerhalb der Rebfläche bei bis zu 100 Bäumen pro Hektar gedeihen. Dadurch wollen wir herausfinden, welche Bäume sich besonders gut für ein Vitiforst-System eignen und welche Baumdichte optimal ist.

Ohne Wasser kein Wein: Carlos Laso vom Weingut Pago Casa Gran zeigt, wie Wassermanagement funktioniert

Der Klimawandel sorgt in mediterranen Gebieten für lange Trockenperioden und kurze, starke Niederschläge. Das erfordert ebenso Massnahmen, die die Reben vor dem Vertrocknen oder vor zu grossem Trockenstress bewahren. Auf Château Duvivier haben wir vor ein paar Jahren ein umfassendes Wasserretentionsprojekt umgesetzt. Mehrere Auffangbecken speichern nun Wasser. Wir haben die Flussrichtung der Regenmassen sorgfältig untersucht und entsprechende Massnahmen ergriffen, sodass ein grosser Teil des Regenwassers so umgeleitet wird, dass es auf unserem Land bleibt.

Am besten funktioniert das durch eingehende Regenspaziergänge, bei denen wir wertvolle Erkenntnisse zu Wasserabfluss-Problemen und den entsprechenden Massnahmen gewinnen. Durch Geländemodellierungen und Bewirtschaftungsmassnahmen stellen wir sicher, dass der Niederschlag die Betriebsfläche nicht verlässt. Das Regenwasser wird dezentral verlangsamt und verteilt, sodass es vor Ort versickert und dadurch den Grundwasserspiegel erhöht.

Wie das Delinat-Weingut Pago Casa Gran in Valencia mittels Wasserretention dem Klimawandel trotzt.

Gemeinsam mit Delinat-Winzer Carlos Laso haben wir auch ein Wasserretentionssystem in seinen Weingärten etabliert. «Es hat meine Ernte 2023 gerettet», berichtet er uns. Die wichtigsten Massnahmen für eine umfassende Wasserretention am Weingut sind eine ganzflächige Begrünung, das Anlegen von Wasserretentionsbecken, eine regelmässige Bodenlockerung und die Pflanzung von Bäumen, Sträucher und Hecken entlang der topografischen Höhenlinien, dem sogenannten Keylinedesign. Auf dem Delinat-Weingut Vale de Camelos in Portugal sind manche Rebzeilen bereits im Keylinedesign angelegt. Antje Kreikenbaum von Vale de Camelos berichtet, dass dank Regenfällen und gespeichertem Wasser in den Retentionsteichen die Voraussetzungen für einen guten Jahrgang auf jeden Fall da sind.

Wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Ausbau von Wasserretentions-Massnahmen bei unseren Delinat-Winzern ein wirklich gut funktionierendes Werkzeug in der Hand haben, um den Herausforderungen des mediterranen Klimawandels mit wassergefüllten Becken zu begegnen.


Château Duvivier: Nur gesunder Boden bringt gesunde Trauben

Während des internationalen Winzertreffens auf unserem Modellweingut Château Duvivier lag ein Schwerpunkt auf dem Thema Bodenfruchtbarkeit. Denn nur ein gesunder Boden bringt auch gesunde Trauben und hochwertige Weine hervor, da sind sich unsere Winzerinnen und Winzer einig.

Delinat-Winzerberater Daniel Wyss (l.) und Winzer Daniel Coulon aus Châteauneuf-du-Pape begutachten eine Bodenprobe von Château Duvivier.

Auch wenn man sich als Winzer mit dem beschäftigt, was über der Erde, nämlich bei den Reben und Trauben passiert, so ist der Fokus dennoch besonders auf den Boden gerichtet. Denn nur wenn dieser fruchtbar und lebendig ist und mit genügend Wasser versorgt wird, kann auch eine Traube gut wachsen und konzentrierte Aromen bilden, die schlussendlich in grossem Wein münden.

Symbiose von Pilz und Pflanze

Zum Thema Bodenfruchtbarkeit haben wir während des internationalen Winzerseminars auf unserem Modellweingut Château Duvivier einige sehr spannende Themen angeschnitten. So haben wir im Vorjahr 2000 bestehende Reben und 2800 Jungpflanzen mit Mykhorriza geimpft. Mykhorriza ist das weisse Pilzgeflecht unter der Erde, das Pilze und Pflanzen miteinander verbindet. Eine derart fruchtbare Symbiose ist auch zwischen Rebe und Pilz möglich. Denn durch diese Zusammenarbeit gelangen die Reben an ein Vielfaches an Wasser und Nährstoffen. Grégoire Piat vom Weingut Château Couronneau war begeistert: «Das klingt alles sehr spannend. Wir werden jetzt die Versuche von Delinat weiterverfolgen und falls sie sich längerfristig bewähren, werden wir auf unserem Weingut ebenfalls mit Mykorrhiza-Behandlungen beginnen». Eine Hürde sind auch die Kosten: Mykorrhiza-Behandlungen bei Reben sind derzeit noch ziemlich teuer.

Auf Château Duvivier wurden einige Reben mit Mykorrhiza behandelt. Die Symbiose zwischen Wurzel und Pilz kann helfen, die Nährstoff- und Wasserversorgung der Reben zu verbessern.

Keine Frage, Pilze sind keineswegs «böse», wie es so mancher angesichts starken Krankheitsdrucks von Echtem und Falschem Mehltau vermuten könnte. Vielmehr bieten sie unzählige Möglichkeiten, um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Ein weiterer Versuch in fünf Hektar bestehenden Reben ist auf Château Duvivier im Herbst 2024 geplant.

Gesunder Boden für gesunde Trauben

Grundsätzlich streben wir einen regenerativen Weinbau mit minimaler Bodenbearbeitung an. Trotzdem ist ab und zu eine leichte Bodenlockerung in Kombination mit der richtigen Einsaat von Kräutern und Pflanzen zwischen den Rebzeilen sinnvoll, sie verbessert den Humusaufbau und die Wasserinfiltration. Das bietet einen optimalen Schutz vor Erosion und Bodenverschlämmung.

Eine Begrünung im Weinberg sieht nicht nur schön aus, sondern hat viele Vorteile für die Bodenqualität und die Reben.

Wir versuchen im Rahmen von zahlreichen Experimenten die richtige Einsaat für den Boden auf Château Duvivier zu finden. Wir sehen schon jetzt, dass sich eine geringe Bearbeitung in Kombination mit Kräutern im Weingarten positiv auf den Weingarten auswirkt.

Abwarten und Tee ausbringen: Super-Boost für die Reben

Auf grosses Interesse stiess der Vortrag von Nicola Fagotto, einem Berater für Bodenfruchtbarkeit und insbesondere Komposttee. Er erinnerte die Winzerinnen und Winzer daran, dass ein Boden wie ein menschlicher Körper funktioniert: Um gesund zu bleiben und seine Funktionen optimal erfüllen zu können, muss er mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden. Und dies kann nur mit einer grossen Artenvielfalt– über und im Boden – erreicht werden.

Auf Château Duvivier haben wir die Anwendung von Komposttee als alternative Düngemethode untersucht. Damit wird der Boden mit Nährstoffen, Mikroorganismen und Pilzen angereichert. Wir haben mit verschiedenen Kombinationen und Dosierungen von Hühnermist und Komposttee experimentiert. Im ersten Jahr haben die Ergebnisse gezeigt, dass der Komposttee generell ein längeres Triebwachstum bei den Reben erzielt hat als zum Beispiel die Zugabe von Hühnermist.

Der deutsche Delinat-Winzer Alex Pflüger ist ebenfalls für das Winzerseminar in die Provence gereist. Er plant, die Rezeptur – bestehend aus hochwertigem Kompost, Wasser, Melasse (Zucker), Algen und Pflanzenprotein – bald für seine Reben anzumischen: „Es gibt einiges zu berücksichtigen, aber ich werde diese Komposttee-Zusammensetzung auf jeden Fall bei mir in der Pfalz ausprobieren“, so der Delinat-Winzer.

Nur gesunder Boden bringt gesunde Trauben. Um gesunde, widerstandsfähige und produktive Reben zu erhalten, braucht es ein gesundes Bodenleben. Wenn wir den Weinberg mit einer Vielzahl guter Organismen besiedeln und ihnen einen geeigneten Lebensraum bieten, sorgen sie für ein gesundes Pflanzenwachstum. Und das wiederum mündet in einem Wein, der uns mundet.

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