Önologin Martina Korak weiss: Sauberkeit im Weinkeller ist essenziell, für stabilen, guten und reinen Wein. Denn so finden unerwünschte Bakterien gleich keinen Nährboden, um im feinen Tropfen ungut mitzumischen.
Die Bedeutung der Hygiene im Weinkeller kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der Weinkeller ist ein Lager und Reifungsort für das edle Getränk. Er ist entscheidend für die Endqualität des Weines. Der Weinkeller ist Lebensraum für verschiedene Mikroorganismen. Man kann also auch von einer Biodiversität im Keller sprechen.
Hygiene im Weinkeller verbessert die Qualität erheblich.
Während bestimmte Hefen (Saccharomyces cerevisiae und gewisse Wildhefen) für die Gärung unerlässlich sind, können andere Mikroorganismen, wenn sie unkontrolliert wachsen, den Geschmack und das Aroma negativ beeinflussen. Unzureichende Reinigung führt zu Rückständen, die als Nährboden für diese Organismen dienen können.
Deshalb ist die Sauberkeit im Keller das A und O in allen Stadien der Weinbereitung. Heute setzt man grösstenteils auf Dampf, Wasser und Schwefel zur Reinigung der Behälter und Leitungen. Wenn klassische Reinigungsmittel verwendet werden, muss auf eine vollständige Entfernung der Rückstände geachtet werden.
Auf Betriebstemperatur
Ein oft unterschätzter Faktor ist der Einfluss der Temperatur auf die mikrobiologische Hygiene. Jedes dieser mikroskopisch kleinen Lebewesen hat seine ideale Betriebstemperatur. So kann der Winzer mit der Tank- beziehungsweise Kellertemperatur steuern, welche Mikroorganismen aktiv werden sollen. Gleichzeitig beeinflusst die Temperatur auch das Endprodukt Wein.
Während Weissweine von kühleren Gärtemperaturen profitieren, benötigen Rotweine höhere Werte, um die gewünschte Extraktion zu erzielen. Denn die Temperatur beeinflusst nicht nur die Geschwindigkeit der Fermentation, sondern auch die Komplexität des Weins. Während optimale Temperaturen das aromatische Potenzial und die Balance fördern, können extreme Werte – insbesondere über 30 °C – das Wachstum schädlicher Bakterien und unerwünschter wilder Hefen begünstigen.
Martina Korak studierte in Wädenswil Önologie. Seit 2000 arbeitet sie bei Delinat. Sie ist zuständig für den Weineinkauf in Italien, Frankreich, Österreich und Griechenland und für die Qualitätssicherung.
Ausserdem beschleunigen höhere Temperaturen die chemischen Reaktionen, sodass auch die Oxidationsprozesse schneller ablaufen. In der Mikrobiologie spricht man dabei häufig von einem Konkurrenz- oder Verdrängungsprinzip. Das bedeutet, dass «gute» Mikroorganismen um verfügbare Nährstoffe, Raum und optimale Umweltbedingungen konkurrieren.
Wenn diese erwünschten Mikroorganismen in hoher Zahl vorhanden sind, können sie die ökologischen Nischen effektiv besetzen und so das Wachstum unerwünschter, potenziell schädlicher Mikroorganismen hemmen. Dabei spielen neben der reinen Anzahl auch weitere Faktoren eine Rolle wie Temperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt und eben Hygienemassnahmen im Keller. Ein kontrolliertes und günstiges Umfeld für die guten Mikroorganismen unterstützt diesen Konkurrenzkampf.
Letztlich ist es immer ein Zusammenspiel all dieser Faktoren, das die mikrobielle Balance im Weinkeller bestimmt, und Hygiene im Weinkeller ist somit ein unverzichtbares Element der Weinproduktion.
Wenn die Lebensgewohnheit zur Essgewohnheit wird: Wir haben mit Top-Köchen über Moderne und Tradition im Essen gesprochen.
Sandra Kollegger ist Köchin in Österreich. Gerade klaubt sie in ihrem Garten die ersten Kräuter zusammen. Die Montur stimmt, die Frisur sitzt. Kurze blonde Haare, entschlossene Art und ein gesticktes KoSa-kocht auf der blauen Kochschürze. So nennt sich die Mutter zweier Kinder, wenn sie im Dienste der Kulinarik unterwegs ist. Heute steht wieder ein Videodreh für Delinat an.
Wie gewohnt mit Rezepten, die einfach nachzukochen und deren Zutaten gut erhältlich sind. «Das ist mir wichtig bei meinen Rezepten », sagt Sandra Kollegger. «Auch in der Gastronomie sind das Produkt an sich und die Herkunft schon seit einiger Zeit wieder mehr in den Fokus gerückt.» Natürlich hätten auch grosse Trends, wie die Molekularküche – also das Dekonstruieren eines Gerichts in seine Bestandteile –, die Gastronomie vorangebracht. Für die Küche zu Hause sei der Fokus auf Produktqualität aber nachvollziehbarer, so die Köchin.
Private Haushalte kochen seltener mit frischen Zutaten, als noch vor einigen Jahrzehnten. Zeit wurde zum wichtigen Parameter – auch beim Essen.
«Mich schreckt es regelrecht, wenn ich in den Supermärkten sehe, wie viel bereits verarbeitetes Essen verkauft wird. Wenn ich Haferflocken, quasi reinsortig, finden möchte, dann muss ich schon richtig gut suchen, zwischen all den Fertigmüslis », sagt Sandra. Dabei ist eines in Fertigprodukten dieser Art besonders vertreten: Zucker. «Meine Tochter ist inzwischen sehr aufmerksam. Letztens hat sie selbst auf der Verpackung nachgelesen, wie viel Zucker im Joghurt enthalten ist, und hat dann gemeint: ‹Mama, das kaufen wir nicht.› Das hat mich sehr stolz gemacht.»
Sandra Kollegger leitete jahrelang ein Sternerestaurant, und ist nun als selbstständige Köchin tätig.
Und doch fragt sich die Köchin, ob die Tradition, die wir in hundert Jahren vielleicht am meisten vermissen werden, das Kochen an sich ist. Wenig Zeit und auch weniger Know-how gäbe es. Immer wieder erreichten sie Anfragen von Erwachsenen, die nun mit dem Kochen beginnen wollten. Auf der anderen Seite bleibt die Österreicherin hoffnungsvoll: «Die Gastronomie macht es vor: Inzwischen gibt es ganze sternegekrönte Menüs, die ohne Fleisch auskommen. Die Vielseitigkeit von Gemüse wird immer mehr erkannt.»
Was Gemüse alles kann
Davon kann der vegane Koch Sebastian Copien ein Liedchen singen. Seit Jahren zeigt er in seinem Studio und bei vielseitigen Events vor, wie genial und gut vegane Küche schmecken kann. Vor Kurzem hat er gemeinsam mit Dominik Amann ein ganzes Buch zu gehobener veganer Küche verfasst: Vegan Fine Dining. Sein Blick auf die Moderne und Tradition im Essen: «Zum einen hat die Geschwindigkeit unseres Lebens extrem zugenommen.
Der vegane Spitzenkoch Sebastian Copien mit den Winzerberatern Arina Schefer und Daniel Wyss auf unserem Forschungsweingut Château Duvivier.
Zum anderen verfügen wir über so viel Wissen wie noch nie – auch was Ernährung betrifft», so der Vegan-Koch. So sieht er in Zukunft zwei grosse Trends, die sich noch weiterentwickeln werden: «Die Frische der Zutaten wird immer wichtiger, und auch der Aspekt der Regionalität wird immer mehr beachtet.» Und: schnell verfügbare Mahlzeiten. Das ist die zweite grosse Welle, die gerade auf uns zukommt, sagt Copien. Hier als Koch und auch als Individuum die richtige Balance zu finden, um auf dieser Welle zu surfen und nicht unterzugehen, das ist eine ernährungstechnische Herausforderung der Zukunft.
Sebastian Copien sieht in der Puntarelle ein Gemüse der Zukunft. «Ich bereite die Knospen als rohen Salat «à la Romana» zu. In der veganen Version mit Kapern anstelle der Sardellen. Ein Gedicht.» Etwas traditionelleres als ein Gulasch gibt es für den Koch nicht. In Copiens Version gerne mit Kräutersaitlingen anstelle von Fleisch. Wenn die Hingabe und die Zeit für das Kochen irgendwann nicht mehr existieren, dann fände er das unglaublich schade. Doch dass das nicht passiert, daran arbeiten Copien und seine Kollegen mit Hingabe für den Beruf und mit der Veröffentlichung von Rezepten und Produkt- Know-how, das man auch zu Hause wunderbar anwenden kann.
Gemüse vom Dach
Heinz Reitbauer steht dem seit Kurzem zweiten mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant, dem Steirereck in Wien, vor. Auf dem Dach des hochdekorierten Restaurants ziehen er und sein Team Gemüse und Kräuter inmitten des Wiener Stadtparks. «Dieser Garten dient uns nur als Inspiration. Versorgt werden wir mit Gemüse aus der unmittelbaren Umgebung», so der Sternekoch mit dem munteren Blick und einer Geradlinigkeit und Disziplin, die viele Kollegen, aber auch Gäste und Medien bewundern.
Heinz Reitbauer gilt als einer der wichtigsten Botschafter für die Produktvielfalt in Österreich. «Ich fände es unglaublich schade, wenn regionale Besonderheiten verloren gingen », so Reitbauer, spitz gesagt, wenn es bald überall nur mehr Pizza, Burger und Kebab gäbe. Besonderheiten hätten nun einmal mehr Erklärungsbedarf. Es ist nicht der einfachere, aber der besser mundende Weg, ist sich Reitbauer sicher. Denn auch wenn Informationen durch Internet und Co. inzwischen weit schneller fliegen – man kenne trotzdem nur die kulinarischen Überschriften eines jeden Landstrichs, sagt Reitbauer. «Um Traditionen zu entdecken, kommt einem die Innovation zu Hilfe.
Inzwischen erhalten wir durch moderne Technik Einblicke in die Kulinarik auf der ganzen Welt. Natürlich muss man dann seinen eigenen Weg finden, um diese Einblicke anzuwenden. Aber sie erweitern den Horizont und zeigen auch, was man nicht tun sollte», so der Sternekoch. Zu jenen Zeiten, in denen ohne Steinbutt und Jakobsmuschel auf der Karte, und das weltweit, ohnehin keine Auszeichnung möglich war, war das anders. Heutige Innovation in der Gastronomie ist es, die kulinarische Tradition eines Landes anhand modernster Technik aufzuzeigen. So gelangen diese Trends in private Küchen, und schon ist auch dort «das Produkt der Star», und zwar der Sellerie anstelle des Rinderfilets.
Ein Gespräch zwischen Vater, Tochter und Delinat bei Vitikultur Moser im Kremstal. Die Familie betreibt Weinbau seit 17 Generationen. Ihre grösste Tradition? Die Innovation.
Da sitzen wir also. Ein alter Schrank aus Naturholz stärkt den Rücken. Ansonsten sind wir umgeben von Büchern rund um den Weinbau, aber auch zu anderen Themen, die Kopf und Geist berühren. Niki Moser, Winzer in der 16. Generation, ist sehr vieles, aber vor allem ein offener Mensch, der mit Bauchgefühl, Wissen und Recherche alles abwägt, was ihm an Informationen begegnet. Dabei ist er selbst ein offenes Buch, wenn es darum geht, über seine Familie und auch über den Weinbau, seine Liebe zur Natur und vor allem zu Bäumen zu sprechen.
Bäume pflanzen ist wohl sein liebstes Hobby, lächelt Winzer Niki Moser aus dem Kremstal.
Von Glück und Generationen
Es ist ein Glück, dass es Menschen wie Niki Moser gibt – und für Weinfreunde ein noch grösseres Glück, dass seine Familie sich dem Weinmachen verschrieben hat. Im Wein spiegelt sich bekanntlich immer auch der Charakter seines Schöpfers wider. Niki Moser zählt dabei zu den wenigen Träumern, denen es gelingt, ihre schöngeistigen Ideen nicht nur in die Realität umzusetzen, sondern diese auch authentisch in ihren feingliedrigen Weinen spürbar werden zu lassen.
Dazu gehören ganz im Sinne der Delinat-Methode ebenso das jährliche Pflanzen von Dutzenden Bäumen und meterlangen Böschungen, die Flora und Fauna ein Habitat bieten, und eine Philosophie der minimalen Intervention im Keller. «Weil wir es der Natur einfach schuldig sind», so Niki. Mit einer Tradition des konventionellen Weinbaus nach Generationen zu brechen, weil das Bauchgefühl das sagt, und der folgenden Generation die Freiheit zu geben, selbst zu entscheiden: Das ist schon eine grosse Leistung.
Heute zeichnen auch Kathi Moser und ihr Mann Jan Moser-Vavricka für das Weingut verantwortlich. (c) Vitikultur Moser
Und ein sehr mutiger Schritt, wenn man wie Niki Moser einer der traditionellsten Winzerfamilien Europas angehört, deren Weinkelter-Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Umso schöner ist es, mitzuerleben, dass Familie Moser dafür nun schon seit Jahrzehnten mit intakten Rebbergen, in denen es vor Biodiversität nur so wuselt, und vor allem mit wunderbaren Weinen daraus belohnt wird.
Dabei kümmert sich Niki Moser gemeinsam mit Kellermeister Jan Moser-Vavricka um die Weingärten und den Ausbau der Weine. Tochter Kathi Moser zeichnet für den Export, die Präsentation der Weine im In- und Ausland sowie für das Marketing des Weinguts verantwortlich.
Vitikultur Moser
Eben ist Kathi Moser Mutter geworden. Seit 2018 ist sie nach dem Studium und nach Praktika im In- und Ausland zurück auf dem Hof. «Mir war nicht immer klar, dass ich Wein machen möchte. Zuerst habe ich in Wien Politikwissenschaften studiert. Erst als zu Hause Not am Mann war, habe ich gemerkt, was das hier für eine abwechslungsreiche und schöne Arbeit ist.»
Voller Leidenschaft und dabei mit dem so erfrischend anderen Blick auf die Dinge. Niki Moser war der erste in der Region der auf biologische Bewirtschaftung umgestellt hat. Das gutiert wahrscheinlich auch der Haus und Hofkater nebst Veltliner-Trauben. (c)Vitikultur Moser
Die Familie hält zusammen, keltert im Schulterschluss. Und daher trägt das Weingut nun nicht mehr den Namen Sepp Moser, sondern nennt sich als Familienbetrieb «Vitikultur MOSER». «In der Generationennachfolge habe ich es bestimmt leichter gehabt als mein Vater», sagt Kathi Moser. Sie hätte ihren Weg in ihrem Rhythmus und auch mit ihren Ideen beschreiten können. Auch dass sie schon so früh auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt und auch mit Delinat konsequent Schritte in Richtung noch mehr Biodiversität gesetzt hätten, mache sich heute bezahlt, ist die Winzerin überzeugt.
Low intervention, maximum attention
«Wir haben, gleich nachdem ich das Weingut im Jahr 2000 übernommen habe, Versuchsweingärten angelegt und auf biologische Arbeitsweise umgestellt», erinnert sich Niki Moser. «Das war eine echte Innovation zu einer Zeit, in der alles in eine sehr materielle Richtung ging.
Delinat-Winzer Niki Moser über Vitikultur und Bäume pflanzen
Wir haben nach und nach über Bord geschmissen, was ich in der Weinbauschule gelernt hatte. Nämlich, dass es ein Mittel gegen alles gibt. Also, dass der Mensch irgendwie alles richten kann», so Moser. «Aber das Ganze ist nun einmal viel komplexer. Es ist eine Art, zu denken und Wein zu machen, in die man erst einmal hineinwachsen muss.»
Das Bauchgefühl muss sich entwickeln, und natürlich sei er da zu seinen Anfängen allein auf weiter Flur gewesen mit diesem Denken. «Die Verantwortung ist grösser, aber ich bin überzeugt davon, dass das die einzige Art und Weise ist, wie wir Weinbau auch für die nächsten Generationen noch ermöglichen können.»
Und es gehe um so viel mehr als Weinbau. Man habe als Landwirt auch der Natur gegenüber eine Verantwortung, Lebensräume zu schaffen. «Da war der Input von Delinat schon immer eine gute Unterstützung», so der Winzer. «Gerade die Inspiration vom letzten Winzerseminar, etwa zum Thema Komposttee. Da bin ich mit vielen Ideen wieder heimgekehrt », sagt Niki Moser. «Wenn man so will», ergänzt Kathi Moser, «ist die grösste Tradition in unserer Familie die Innovation.»
Kathi Mosers Urgrossvater hat die in Europa weitverbreitete Form der Hocherziehung der Reben begründet. Niki Moser ist mit seiner Art, Wein zu machen, wieder zur Natur zurückgekehrt und war damit einer der Pioniere in Österreich. Das stets mit kompromissloser Qualität vor Augen.
Eine Frage der Lage
Eine Tradition, die Niki Moser sehr wichtig ist, ist die der Lagen. Der älteste von der Familie bewirtschaftete Weingarten «Ried Gebling» wird seit dem 13. Jahrhundert bewirtschaftet. «Wenn die Natur intakt ist, dann kann man ungeschminkte, authentische Weine machen. Weine, die ihre Herkunft glasklar zeigen», ist Niki Moser begeistert. Das ist die beste Art und Weise, Terroir auszudrücken.
Wenn ein Weingut seit 1605 besteht und die 16. Generation gerade das Zepter übernimmt, ist die Frage nach der Tradition wohl obsolet. Doch kann ein Gut mit derart langjähriger Struktur auch modern sein? «Ja klar, Innovation steht bei uns hoch im Kurs», sagt Clémence Fabre, die zusammen mit ihrem Mann Louis-Jacques Ramin und ihrer Schwester Jeanne in die Fussstapfen ihrer Eltern Louis und Claire Fabre tritt.
Die Schwestern Jeanne (mi.re.) und Clémence Fabre (re.) treten gemeinsam mit deren Mann Louis-Jacques Ramin (li.) in die Fussstapfen von Louis (mi.li.) und Claire Fabre. (c) Deschamps
Während über 400 Jahren hatten auf Château Coulon der Familie Fabre im südfranzösischen Luc-sur-Orbieu die Männer das Sagen. Eine Tradition, die in ihrer absoluten Form allmählich zu Ende geht. Zwar ist Louis Fabre auch mit 71 Jahren noch immer ein beratender Patron, der mit seiner Erfahrung und seinem Pioniercharakter den Familienbetrieb stark geprägt hat. Aber Schritt für Schritt lässt er nun seine Töchter Clémence, Jeanne und Cécile die Zügel in die Hand nehmen. Während Clémence und ihr Mann Louis-Jacques Ramin den Weinbau in die Zukunft führen, konzentriert sich Zwillingsschwester Jeanne auf innovative Angebote im Bereich des Önotourismus. Die jüngere Schwester Cécile ist Anfang Jahr ebenfalls zum Team gestossen. Sie engagiert sich im Bereich Marketing und Kommunikation. Ausserdem plant sie, die alten Gebäude der Domaine zu renovieren und danach als gemütliche Öko-Unterkünfte anzubieten.
Die Aufzeichnungen der Familie Fabre als selbstständige Winzer reichen bis ins Jahr 1605 zurück. (c) Famille Fabre
Nicht operativ tätig auf dem Weingut sind die beiden Söhne. Grégoire lebt in Basel, unterstützt aber die Familie mit guten Ratschlägen im Bereich der Ökologie. André, der jüngste Spross der Familie, ist ein leidenschaftlicher Baumzüchter mit eigener Baumschule. Sein grosses Fachwissen stellt er dem Weingut im Bereich der Agroforstwirtschaft zur Verfügung. «Angeregt durch Delinat, gehört Agroforst zu den wichtigsten Innovationen der letzten Jahre in unseren Rebbergen», sagt Louis Fabre. «Gemeinsam haben wir agroforstwirtschaftliche Praktiken eingeführt, bei denen Bäume, Hecken und Weinstöcke in harmonischer und befruchtender Symbiose leben. Damit wird die Biodiversität verbessert, die Bodenerosion verringert und ein ausgewogenes Ökosystem geschaffen. Wir teilen das Ziel von Delinat, Weinberge regenerativ und als Mischstatt Monokultur zu bewirtschaften», so Louis Fabre.
Einmal Pionier – immer Pionier
Clémence freut sich darüber, dass ihr Vater 1991 mit der Umstellung auf biologischen Weinbau im Languedoc eine Pionierrolle übernommen und damit eine gesunde Basis für das heutige Weingut mit fünf Schlössern und 200 Hektar eigenen Reben geschaffen hat.
Clémence Fabre und ihr Mann Louis-Jacques Ramin zeichnen heute für den Weinbau der Familie verantwortlich (c)Famille Fabre
«Die Entscheidung für Bio war in den 1990er-Jahren aus kommerzieller Sicht nicht einfach. Aber mit der wertvollen Unterstützung von Delinat hat es geklappt», sagt Clémence. Sie und ihr Mann Louis-Jacques Ramin gehen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter mit viel Elan und frischem Wind. Als neue Pionierrolle bezeichnet sie etwa die Experimente mit Pflanzenkohle, die seit 2022 laufen.
Aus organischen Abfällen hergestellte Pflanzenkohle soll CO₂ langfristig im Boden binden, den Wasser- und Nährstoffrückhalt im Boden verbessern und die Widerstandsfähigkeit der Reben stärken. Ein weiteres, aktuelles Beispiel zeigt, wie schön sich Tradition und Innovation auf einem Weingut kombinieren lassen. Im Februar wurden auf einer Länge von einem Kilometer neue Hecken und Bäume gepflanzt. Die mittlerweile zahlreichen Pistazien-, Quitten-, Mandel- und Olivenbäume werfen jedes Jahr Früchte ab, die unter den Mitarbeitenden verteilt werden.
Tradition und Innovation Hand in Hand
Laut Clémence gehört eine wachsende Nachfrage nach biologischen Weinen zu den aktuellen Trends im Weinbau des Languedoc. Das bestärkt die Familie zusätzlich, in diesem Bereich innovativ zu bleiben, ohne auf gewachsene und bewährte Traditionen zu verzichten.
Zu den traditionellen Weinen der Familie Fabre gehört der Rotwein Château Coulon Sélection spéciale, einer der beliebtesten Tropfen im Delinat-Sortiment. «Die Cuvée aus den traditionellen Sorten Carignan, Syrah, Mourvèdre und Grenache, ein Jahr im Barrique ausgebaut, verkörpert unser über Generationen überliefertes Know-how», sagt Louis Fabre. Zudem sei er stolz darauf, einen so beliebten Wein gemeinsam mit Delinat entwickelt zu haben. «Die Zusammenarbeit und das gemeinsame Tüfteln an den besten Verschnitten sind schon sehr besonders», ergänzt der Winzer.
Auf der Seite der Moderne steht die weisse Cuvée Iris, mehrheitlich aus pilzresistenten Rebsorten wie Floreal, Souvignier Gris und Sauvignac gekeltert. «Der Anstoss, auf robuste Rebsorten zu setzen, kam von Delinat», lächelt der Winzer. Die Cuvée Iris baut die Familie exklusiv für Delinat aus. Ein Feuerwerk von Aromen, das der Iris (Schwertlilie) gewidmet ist, die in grosser Zahl an den Rändern der Weinberge blüht. Clémence: «Ermutigt von Delinat und weil wir überzeugt sind, dass sich neue, robuste Rebsorten im Zusammenhang mit dem Klimawandel etablieren werden, haben wir bisher auf über zwei Hektar PIWI-Sorten gepflanzt.» Zu den weiteren Innovationen des Familienweinguts gehören Versuche mit Pét Nat, Orange- Weinen oder alkoholfreien Weinen.
Frischer Wind bei der Vermarktung
Auf Innovation setzt Familie Fabre aber nicht nur im Weinberg und in der Vinifikation, sondern auch beim Marketing. So hat Jeanne bereits mehrere Angebote im Bereich des immer stärker nachgefragten Önotourismus kreiert. Dazu gehört ein Escape-Game, bei dem Besucherinnen und Besucher auf spielerische Art und Weise Rätsel lösen müssen und dabei Einblick in die Geschichte und die Philosophie des Weinguts erhalten.
Gleiches vermittelt auch «La balade de la biodiversité». Der Biodiversitätsspaziergang gibt Einblick in den faszinierenden biologischen Weinbau der Famille Fabre und endet mit einer Verkostung bester Bioweine. Für Aufsehen hat das innovative Delinat-Weingut zudem an der «Wine Paris» 2025 gesorgt – mit einem aussergewöhnlichen Stand, der zu 100 Prozent aus recyceltem Karton bestand.
Ein Leben für den Wein: Natalino Fasoli ist Winzer in dritter Generation. Vor mehr als 40 Jahren hat er auf biologische Bewirtschaftung umgestellt und war damit damals im italienischen Veneto allein auf weiter Flur. 2025 feiert das Weingut sein hundertjähriges Bestehen. Delinat-Winzer Natalino lässt den Weg zu den besten Bio-Weinen aus dem Veneto Revue passieren und blickt hoffnungsvoll in die vinophile Zukunft.
Für Winzer Natalino Fasoli gelingt guter Wein nur im Einklang mit der Natur.
Wir schwenken ins Illasi-Tal in Italien. Hier, mit Venedig im Rücken und dem Gardasee direkt vor uns, flankiert von der Po-Ebene, befinden wir uns auf traditionellem Boden für die Weinproduktion. Und treffen Natalino Fasoli. Er ist Winzer in dritter Generation auf dem Weingut La Casetta. Kinnlange, inzwischen graue Haare umrahmen das unverkennbare Fasoli- Gesicht: gütiger Blick mit einer aus den Augen blitzenden Freude am Weinmachen und an allem, was geselliges Zusammenkommen, insbesondere im Namen der Familie, des Weins und der Natur, bedeutet. Dazu kommt die stete Sorge, die einem Menschen ins Gesicht geschrieben steht, der die Natur sehr liebt, aber ihren Launen ein Stück weit auch ausgeliefert ist.
Natalino Fasoli und seine Weinberge: Das eine ohne das andere kann man sich kaum vorstellen. Die liebevolle Art, durch die Reben zu streifen, vorbei an gepflanzten Baumzeilen, die vielen Lebewesen eine Heimat bieten, beeindruckt. Da kennt jemand sein Terrain. Auf dem schwarzen Poloshirt des Winzers steht eingestickt: Gino Fasoli, anno 1925. Gino war Natalinos Vater, und dieses Jahr feiert das Weingut sein hundertjähriges Bestehen. Grund genug, einen Blick zurück und natürlich nach vorne zu werfen: Woher kommt das Weingut, wohin geht die vinophile Reise? Für Natalino Fasoli steht fest: keine Zukunft ohne Tradition.
Keine Zukunft ohne Tradition
«Du musst wissen, wo und wie. Tradition ist die Basis. Du musst dein Terrain kennen. Darauf baut man mit moderner Technik auf. Tradition liefert das nötige Wissen und Können. Doch du musst genau wissen, wann und wie du es anwendest. Nur wer die Grundlagen kennt, kann moderne Technik sinnvoll einsetzen – und genau das ist entscheidend, um heute Weine zu produzieren, die gefragt sind», ist Natalino überzeugt.
Nahe des schmucken Dörfchens San Bonifazio im Veneto liegen Fasolis Weingärten voller Biodiversität.
«Analysen und Kellertechnik helfen uns dabei, die Besonderheiten der Region und der Weinberge im Wein besser abzubilden», so der Italiener. In seinen jungen Jahren habe er sehr traditionelle Weine gemacht. Doch diese meist eher rustikalen Tropfen, oft weniger geschmeidig und rund, würde heute kaum mehr jemand trinken wollen. «Auch der Gaumen der Kunden hat sich verändert », sagt Natalino. Frische Weine, mit klarem Ausdruck, die ganz klar zeigen, woher sie sind, sind gefragt. «Und immer mehr Menschen wollen nicht nur wissen, wo ihre Weine entstehen, sondern auch wie.»
Grösste Innovation: neue Denkweise
Die mit Abstand grösste Innovation am Weingut war die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung vor mehr als 40 Jahren, so der Winzer. «Damals waren wir die ersten auf weiter Flur. Diese Entscheidung war nicht nur eine Umstellung unserer Art, zu arbeiten. Es ist eine neue Art und Weise, zu denken und die Welt zu betrachten.» Das Konzept des Respekts gegenüber Pflanzen, aber auch gegenüber den Tieren, für die seine Weingärten Lebensraum sind, ist allumfassend und prägt auch die Weine von La Casetta.
Diese Denkweise wie auch der Wein «beginnen in der Erde und enden im Glas des Konsumenten», sagt Natalino Fasoli. Dazu hätte auch Delinat in den letzten knappen drei Dekaden der Zusammenarbeit einen erheblichen Teil beigetragen, so der Winzer. «Ich bin stolz darauf, gemeinsam mit Delinat so viele unterschiedliche Weine entwickelt zu haben», so Natalino. Immer mit dem Gaumen der Delinat-Kunden und -Kundinnen im Gedächtnis. Auch im Weingarten fordere Delinat so einiges, lächelt der Winzer. «Aber die Mühen haben sich stets bezahlt gemacht.»
PIWI-Offensive im Veneto
Eine der neueren Entwicklungen am Weingut La Casetta ist die Arbeit mit resistenten Rebsorten. Vier Hektar hat der Winzer im Jahr 2024 an verschiedenen Parzellen neu gepflanzt. «Diese Initiative verdanken wir Delinat», so Natalino. Das sei die Zukunft des Weinkonsums.
Der Klimawandel bringt immer mehr unvorhersehbare Wetterkapriolen mit sich und auch die vermehrte Feuchtigkeit in der Region und der damit einhergehende Befall der Reben mit Mehltau sind eine Herausforderung. Und neue robuste Rebsorten sind eine Antwort, um dieser Problematik zu begegnen. Ausserdem muss man weit weniger oft mit dem Traktor durch die Weingärten. Denn die Reben benötigen einen Bruchteil der Behandlungen im Vergleich zu herkömmlichen Rebsorten. «Da schliesst sich der Kreis zum Respekt vor der Natur und den in den Weingärten lebenden Tieren», lächelt Natalino.
Weinsprache, neu aufgelegt
Wenige Regeln, diese aber sehr gut definiert. Das praktiziert man bei Fasoli seit hundert Jahren. Und seit etwa fünf Jahren noch einmal verschärft. «Die Welt des Weins hat sich verändert», sagt Paolo Zivelonghi, die rechte Hand von Natalino Fasoli und zuständig für den Export.
«Auch, wie wir über Wein sprechen. Wein darf heute mehr Spass machen. Das darf und soll man auch in der Sprache merken.» Immer mehr, vor allem junge Leute, interessieren sich zudem umso stärker für das Rundherum der Flasche, erklärt Paolo. Also, wo die Trauben wachsen, wie es in diesen Weinbergen aussieht und, nicht zuletzt, ob sie nach biologischen Richtlinien oder anderweitig bearbeitet werden, die Reben. Das sind Parameter, die heutzutage weit mehr in Betracht gezogen werden als früher.
Paolo ist sich sicher: «Noch nie hat man Wein so ganzheitlich betrachtet wie heute.» Je mehr man weiss, umso mehr Spass machen gute Weine auch.
Fasolis 100 Jahre Wein
Seit einem Jahrhundert produziert Familie Fasoli im Veneto Wein. Als biologisch arbeitende Winzer waren sie die Pioniere in der Region. Delinat ist stolz und froh, diesen Weg des guten Weins sowie des ganzheitlichen Denkens seit knapp 30 Jahren mitzubeschreiten. Zu den beliebtesten Weinen aus unserem Sortiment zählen Fasolis Soave, der schmeckt wie ein gutgelaunter Gruss aus dem Veneto. Der Chiaretto di Bardlino zeigt, wie animierend Rosé sein kann, und der edle Amarone, das Aushängeschild der Region, gekeltert aus teils rosinierten Trauben aus besten Lagen. Wir gratulieren und prosten auch Ihnen liebe Kunden herzlich zu. Auf das Veneto, auf die Biodiversität!
Alice Fauconnet aus Frankreich und Freddy Hunziker aus der Schweiz beschliessen 2015, New Roots zu gründen: die erste vegane Molkerei der Schweiz. Knappe zehn Jahre später wurde New Roots mit dem Green Business Award ausgezeichnet.
2015 starteten Freddy Hunziker (Bild) und Alice Fauconnet mit „New Roots“, und der Vision damit Tradition für veganen, hochwertigen Käse zu begründen. (c) Susanne Goldschmid
Was hat euch inspiriert, New Roots zu gründen und Käsealternativen auf pflanzlicher Basis herzustellen? Gab es einen bestimmten Moment, der euch zum Handeln bewegt hat?
Die Reise von New Roots begann als persönliches Küchenexperiment. Nachdem wir uns über die Realität der Tierhaltung informiert hatten, wurden Freddy und ich Veganer – aber um ehrlich zu sein, haben wir Käse wirklich vermisst. Er war immer ein fester Bestandteil unserer französischen und Schweizer Ernährung! Also begannen wir, mit verschiedenen Nüssen und Fermentationstechniken zu experimentieren, fest entschlossen, den reichhaltigen, komplexen Geschmack und die Textur nachzubilden. Nach vielen nächtlichen Experimenten (und einigen sehr fragwürdigen Ergebnissen) stellten wir schliesslich einen pflanzlichen Käse her, auf den wir stolz waren. Unsere Freunde waren begeistert und ermutigten uns, ihn mit der Welt zu teilen. Und so wurde New Roots geboren!
Weintipp
In erster Linie haben wir diesen Wein wegen seines Namens ausgewählt, da der Slogan von New Roots lautet: «Die Tradition von morgen». Als wir den Wein geöffnet haben, haben wir uns gleich noch einmal in ihn verliebt – wegen seines dunklen Kirschrots, des aromatischen Geschmacks und des langanhaltenden Finishes. La Tradition de Beaurenard Rasteau AOP 2020
Käse ist in unserer Kultur stark verankert und fast unantastbar. Mit welchen Herausforderungen und Vorurteilen wurdet und werdet ihr konfrontiert?
Menschen davon zu überzeugen, dass pflanzlicher Käse genauso gut sein kann wie traditioneller Käse aus Milch, war eine unserer grössten Herausforderungen. Oft nehmen die Leute an, dass vegane Alternativen hoch verarbeitet sind oder wir irgendwie versuchen, Käsetraditionen auszulöschen. Aber die Wahrheit ist: Wir ehren diese Traditionen – wir machen Käse nur mit Pflanzen anstelle von Milch! Unser Soft White ist ein grossartiges Beispiel: Er wird mit traditionellen Fermentations- und Reifungstechniken hergestellt, was zu einem authentischen Geschmack und einer Textur führt, die selbst die skeptischsten Käseliebhaber überrascht (und bekehrt!) hat.
Alice und Freddy lernten sich in Südfrankreich kennen. Heute liefert New Roots mit Standort in der Schweiz, europaweit. (c) Susanne Goldschmid
Gab es dabei besondere Aha-Momente oder Meilensteine, die euch gezeigt haben, dass ihr trotz Widerständen auf dem richtigen Weg seid?
Ein unvergesslicher Moment war, als wir unseren Käse in einem kleinen Berglädeli sahen. Es fühlte sich an, als würde sich der Kreis schliessen – pflanzlicher Käse, der direkt neben traditionellem Käse aus Milch verkauft wird, als ob er schon immer dort hingehört hätte. Ein weiterer Meilenstein war die Erkenntnis, dass 70 Prozent unserer Kundschaft gar keine Veganer sind – sie wählen unsere Produkte einfach, weil sie den Geschmack und die Qualität lieben. Da wussten wir, dass wir nicht nur einen Nischenmarkt bedienen – wir haben etwas viel Grösseres geschaffen.
«70 Prozent unserer Kundschaft ernähren sich nicht vegan.»
Und was ist euer bisher grösstes Erfolgserlebnis? Und auf welche Produkte seid ihr besonders stolz?
Einer unserer grössten Erfolge ist, wie gut unsere Käsesorten über die vegane Community hinaus angenommen wurden. Wenn ich einen persönlichen Favoriten auswählen müsste, würde ich sagen, unser Fondue und Raclette. Das sind absolute Schweizer Klassiker, und sie so nachzubilden, dass die Menschen ihre Traditionen beibehalten können – nur auf eine ethischere und nachhaltigere Weise – macht mich unglaublich stolz. Zu sehen, wie Familien um ein Caquelon mit unserem Fondue zusammenkommen und gemeinsam essen, ist die schönste Belohnung, die wir uns wünschen können.
New Roots scheint, ähnlich wie Delinat, mehr anzustreben, als nur nachhaltige Produkte anzubieten. Bio allein reicht nicht. Was bedeutet das für euch konkret?
Für uns geht Nachhaltigkeit über die Bio- Zertifizierung hinaus. Es geht darum, auf allen Ebenen Verantwortung zu übernehmen – von der Gewährleistung fairer Arbeitsbedingungen über die Verwendung recycelter Verpackungen bis hin zu regenerativen landwirtschaftlichen Praktiken. Wir glauben, dass Tradition und Innovation sich nicht ausschliessen. Wir können das Erbe der Käseherstellung ehren und es gleichzeitig in etwas verwandeln, das Tiere, Menschen und den Planeten respektiert.
Viele ihrer Kunden ernährten sich nicht vegan, so die Gründer. Sie setzen auf New Roots, wegen des guten Geschmacks (c) New Roots
Welche Trends und Entwicklungen wünscht ihr euch und wie könnte sich das Konsumverhalten der Menschen in den nächsten Jahren verändern?
Ich wünsche mir, dass die Menschen zu einem bewussteren Konsum übergehen. Nicht nur aus ethischen Gründen, sondern weil sie die verfügbaren Alternativen wirklich lieben. Die Nachfrage nach pflanzlichen Produkten wächst. Da die Menschen sich der ethischen und ökologischen Auswirkungen von Milchprodukten immer bewusster werden, denke ich, dass sie auf natürliche Weise zu hochwertigen, traditionell hergestellten pflanzlichen Käsesorten greifen werden. Die Vorstellung, dass «veganer Käse kein echter Käse ist», verschwindet langsam. Ich hoffe, dass sie in Zukunft nicht mehr zur Debatte stehen wird.
Wo seht ihr New Roots in zehn Jahren? Wie sieht eure Traumvorstellung von einer nachhaltigeren Welt aus?
In zehn Jahren möchten wir, dass New Roots ein international führender Anbieter von pflanzlichem Käse ist. Aber über unser eigenes Wachstum hinaus träumen wir von einer Welt, in der Ethik und Nachhaltigkeit nicht nur Optionen sind, sondern der Standard. Eine Welt, in der Unternehmen den Planeten und alle seine Bewohner, menschliche und nichtmenschliche, priorisieren. Wir glauben fest daran, dass Lebensmittel eine Kraft für das Gute sein können. Wir wollen dazu beitragen, eine Zukunft zu gestalten, in der gutes Essen und ethisches Essen Hand in Hand gehen.
New Roots – die Traditionen von morgen erfinden
Alice Fauconnet und Freddy Hunziker treffen sich in Südfrankreich. Freddy ist zu dem Zeitpunkt Downhill-Fahrer, Alice studiert Sozialanthropologie in Paris. Bald diskutieren sie über Tierrechte, Veganismus und andere Dinge. 2015 gründen die beiden New Roots, die erste vegane Molkerei der Schweiz. Inzwischen sind ihre Produkte in ganz Europa verfügbar. Aus dem kleinen Pilotprojekt ist ein nachhaltiges, zukunftsträchtiges Unternehmen geworden, das von vielen idealistischen Köpfen getragen und weiterentwickelt wird. newroots.ch
Delinat hat vor mehr als 40 Jahren die anspruchvollsten Bio-Richtlinien für Weinbau in Europa definiert. Bis heute ist Delinat das einzige Unternehmen, das Biodiversität im Weingarten im Detail definiert und vorschreibt. Doch unser Nachhaltigkeitsverständnis geht weit über den Weinbau hinaus. Auch in anderen Bereichen der Produktionskette versucht Delinat, die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Eine Übersicht über die Delinat-Methode.
Eine reiche Biodiversität
Delinat-Weinberge sind Naturparadiese mit vielen Bäumen, Sträuchern, Früchten, Beeren, Kräutern und Gemüse. Strukturelemente wie Trockenmauern, Stein- und Holzhaufen, Insektenhotels oder Biotope bilden Habitate für eine reichhaltige Insekten- und Tierwelt. All das führt zu einem stabilen Ökosystem, in dem sich die Rebe selbst vor Krankheiten schützen kann.
Lebendiger Boden
Ein lebendiger, gesunder Boden ist die Grundlage für ein natürlich funktionierendes Ökosystem mit reicher Biodiversität. Der Boden wird so gepflegt, dass Humus aufgebaut und grosse Mengen von CO2 gebunden werden. Humus und Begrünung erhöhen die Stabilität, die Wasserinfiltration und -speicherfähigkeit des Bodens, verhindern Erosion und verbessern die Fruchtbarkeit.
Intelligentes Wassermanagement
Delinat hat strenge Auflagen für die Bewässerung formuliert. Delinat-Weingüter, die ihre Reben bewässern, müssen Massnahmen ergreifen, um die Retention von Regenwasser zu verbessern. Das Ziel: Es wird nicht mehr Wasser verbraucht, als durch Niederschläge gesammelt werden kann.
Kupfer und Schwefel am Minimum
Die Delinat-Richtlinien sind die strengsten in ganz Europa, auch was den Einsatz von Kupfer und Schwefel betrifft. Zudem hat Delinat einen anspruchsvollen Absenkpfad zur weiteren Reduktion dieser Hilfsmittel formuliert. Denn gesunde Reben brauchen sehr wenig oder gleich gar keine Hilfsmittel mehr.
Resistente Traubensorten
Wir fördern gezielt die Entwicklung und den Anbau von alten, widerstandsfähigen und pilzresistenten Rebsorten. Diese liefern ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hochwertige Trauben, aus denen genussvolle Weine entstehen.
Ökologie bis ins kleinste Detail
Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur eine Worthülse, sondern essentieller Teil unserer DNA. Deshalb kümmern wir uns um jedes vermeintliche Detail: Vom Verbot von Plastikklemmen für Rebstöcke bis hin zum Verzicht von Flugreisen für Winzer-Besuche.
Erneuerbare Energien und effiziente Technologien
Delinat-Winzer verpflichten sich, einen grossen Teil ihres Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien selbst herzustellen. Zudem fördert Delinat den Einsatz von neuen, energieeffizienten Technologien wie etwa elektrisch angetriebenen Maschinen.
Keine Tricks im Keller
Auch im Weinkeller hat die Natur Vorrang. Hochwertiges Traubengut wird mit möglichst wenigen Eingriffen vinifiziert. Technische Verfahren, die den Wein verfälschen, sind untersagt. Maische, Rappen und Hefen aus der Vinifikation gehen, wo möglich, zurück in den Weinberg.
Ausgeklügelte Logistik
Auch in der Logistik setzt Delinat auf nachhaltige Prozesse. Die Delinat-Weine reisen wenn immer möglich auf der Schiene durch Europa. Wo möglich, wird auf Plastik als Verpackung verzichtet. Statt in Weinkartons kommen die Weine in optimierten Stapelpaletten zu uns. Alleine dadurch können 80 Prozent des Kartonmülls eingespart werden.
Lebenshilfe als Verpackungshilfe
Alle DegustierService-Pakete werden mit viel Liebe durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe eingepackt. Dadurch finden 26 Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen eine sinnvolle Arbeit. Seit vielen Jahren eine schöne Win-win-Situation, an der beide Seiten ihre Freude haben.
Karton on tour
Bereits seit 2018 hat Delinat ein Mehrweg-System für Versandkartons eingeführt. Delinat-Kundinnen und -Kunden können die Kartons zurückgeben und wir schicken diese wieder und wieder auf die Reise.
Die erste Delinat-Mehrwegflasche
Mit der Einführung der Mehrwegflasche schliesst Delinat einen weiteren Kreislauf (mehr Infos zum Thema Mehrwegflasche finden Sie im Beitrag «Wie alles rund läuft»). Die Entwicklung einer eigenen Mehrwegflasche ermöglicht es, den gesamten Produktions- und Mehrweg-Prozess zu kontrollieren und zu optimieren.
Für unser Magazin WeinLese sprachen wir letztes Jahr mit der Gründerin der Cradle to Cradle NGO, Nora Sophie Griefahn. Am 13. und 14. März 2025 findet der neunte internationale Cradle to Cradle Congress in Berlin statt. Delinat ist mittendrin, statt nur dabei. Zu diesem Anlass erinnern wir uns sehr gerne nochmals an unser feines Gespräch mit Nora Sophie Griefahn. Mit 20 Jahren gründete sie die gemeinnützige NGO in Berlin. Heute arbeiten mehr als tausend Ehrenamtliche und eine Bürogemeinschaft von 40 Personen daran, das Denken in Kreisläufen zu fördern und so auch den Menschen zum Nützling für die Umwelt zu machen.
Wie kam es zur Gründung der Cradle to Cradle NGO in Berlin? Nora Sophie Griefahn: Wir wollten ein Umdenken in der Gesellschaft anregen. Schon als wir noch Studierende waren, haben mein Co-Gründer und ich die Idee von Cradle to Cradle verinnerlicht. Das erste Buch zu diesem Thema ist 2002 erschienen. Wir haben unsere NGO während meines Studiums der Umweltwissenschaften 2012 gegründet. Seitdem sind wir als Organisation gewachsen. Mehr als tausend Ehrenamtliche unterstützen uns bei Projekten in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich. Im Büro in Berlin arbeiten wir mit 40 Kollegen und Kolleginnen an der Umsetzung von Cradle to Cradle.
Nora Sophie Griefahn steht der Cradle to Cradle NGO vor. Heute arbeiten 40 Personen und mehr als tausend ehrenamtliche Mitglieder daran, zirkuläres Denken wieder in unserer Gesellschaft zu etablieren. Dafür ist es auch höchste Zeit!
Was kann man sich unter Cradle to Cradle und unter Ihrer Arbeit vorstellen? Bei Cradle to Cradle verstehen wir den Menschen als potenziellen Nützling, der durch sein Handeln einen echten ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert erzielen kann. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir in Kreisläufen denken und unser Handeln danach ausrichten. Also Produkte so zu designen und herzustellen, dass alle darin verwendeten Ressourcen nach ihrer Nutzung weiter in Kreisläufen geführt werden können. Mit Cradle to Cradle NGO bringen wir diesen Ansatz in die Breite, kooperieren dazu auch mit Politik, Wissenschaft Privatwirtschaft und zeigen anhand von Beispielen auf, dass Cradle to Cradle funktioniert.
Persönlich
Nora Sophie Griefahn wurde 1992 geboren. 2012 gründete sie während des Studiums der Umweltwissenschaften die Cradle to Cradle NGO, die sich mit der Bewusstseinsbildung und der praktischen Umsetzung von zirkulären Prozessen im Sinne des Cradle-to-Cradle-Ansatzes beschäftigt. Prominente Projekte sind die Sanierung einer ehemaligen Apotheke in einem Berliner Plattenbau nach Cradle to Cradle sowie die Umsetzung von Grosskonzerten der Bands Die Ärzte und Die Toten Hosen auf dem Flugfeld des ehemaligen Flughafens Berlin Tempelhof. Jährlich findet der Cradle to Cradle Congress statt, an dem bisher mehr als 6000 Personen teilgenommen haben, die in Zukunft noch zirkulärer denken wollen. Nora Griefahn hat vier Kinder und lebt mit ihrem Mann in Berlin.
Cradle to Cradle NGO und die Ärzte
Was sind das für Beispiele? Wir haben mit dem «Labor Tempelhof» und dem «C2C LAB» bereits zwei Transformationsprojekte umgesetzt, die zeigen, wie Cradle to Cradle angewendet werden kann. Mit dem «Labor Tempelhof » zeigen wir das auch in diesem Sommer wieder anhand von drei Grosskonzerten, die wir gemeinsam mit unseren Partnern nach Cradle to Cradle ausrichten. Und mit dem «C2C LAB» haben wir 2018/19 eine Einheit in einem stark sanierungsbedürftigen Plattenbau nach C2C-Kriterien saniert und machen so C2C im Bauwesen sichtbar und erlebbar.
Sie arbeiten ja auch mit Bands wie den Ärzten oder den Toten Hosen für C2C zusammen. Genau. Die beiden Bands haben uns bereits 2022 vier Konzerte mit jeweils 60’000 Besuchenden zur Verfügung gestellt, um zu zeigen, wie Grossveranstaltungen der Zukunft aussehen können. Wir haben für diese Konzerte und auch für die Konzerte in diesem Sommer jeden einzelnen Bereich hinterfragt. Wie kann eine zukunftsfähige Ernährung an einer solchen Veranstaltung aussehen? Wie gehen wir mit Wasser bei einem solchen Konzert um? Welche Textilien, also zum Beispiel Merchandise-Shirts, braucht es, damit möglichst nur positive Auswirkungen entstehen?
Ein wesentlicher Punkt waren die Toiletten, nicht wahr? Wir haben bei den Konzerten unter anderem Trockentoiletten eingesetzt, in denen Urin und feste Rückstände getrennt aufgefangen und gesammelt werden, um den darin enthaltenen Phosphor zurückzugewinnen. Aus den festen Resten wurde Humus und aus dem Urin Flüssigdünger hergestellt. Wir möchten so auch dazu beitragen, dass in Deutschland ein technischer Rahmen entstehen kann, um Nährstoffe, die unseren Körper verlassen, wieder nutzbar zu machen, zum Beispiel in der Landwirtschaft. Auch beim Bier und bei anderen Getränken war es wichtig, im Kreislauf zu denken: sowohl bei den Getränken selbst als auch bei der Frage, wie sie ausgegeben werden. Da haben wir auf ein Mehrwegsystem gesetzt, dessen Vorteile Sie ja auch gut kennen.
Kreislaufgedanken um Delinat
Das stimmt natürlich. Was halten Sie von unserer Delinat-Mehrwegflasche? Ich finde es gut, dass Delinat auf Mehrweg setzt! Wir arbeiten ja bei unseren Veranstaltungen wie dem C2C Congress oder bei Events in unserem C2C LAB schon seit vielen Jahren mit Delinat zusammen, weil wir viele Werte teilen und auch Delinat sehr vertraut mit dem Kreislaufdenken ist. Und das nicht nur bei den Flaschen, sondern auch durch Qualitätsvorgaben wie Weinbau im Rahmen einer regenerativen Landwirtschaft. Lineares Denken und Handeln sind nichts Natürliches, das haben wir uns selbst beigebracht. Um Kreisläufe zu schaffen, müssen wir uns die richtigen Fragen stellen, wie: Wie kann ich den Gegenstand und seine Bestandteile im Kreislauf führen, um seine Ressourcen immer wieder nutzen zu können? So wie die leere Flasche Wein.
Was kann ich als Privatperson tun? Auf Produkte setzen, die nach dem C2CPrinzip gedacht und hergestellt werden. Sich immer wieder die Frage stellen: «Was passiert mit dem Gegenstand, wenn ich ihn nicht mehr brauche?» Und es ist gut, sich immer wieder damit zu beschäftigen, welche Vorteile es für die Umwelt und die eigene Gesundheit hat, C2C-Produkte zu verwenden. Zum Glück gibt es bereits in vielen Sektoren tolle Beispiele.
Cradle to Cradle in Zukunft
Und wird Cradle to Cradle auch einmal in der Mitte der Gesellschaft ankommen? Ich denke schon, dass ich es noch erleben werde, dass wir wieder mehr in Kreisläufen denken. Kinder denken automatisch in Kreisläufen, wir dürfen es ihnen nur nicht abtrainieren. Dorthin müssen wir wieder zurückkommen. Wir haben auch keine andere Wahl, da wir schon heute ein Problem mit unseren Ressourcen haben. Wir müssen es schaffen, Rohstoffe, Gesundheit und auch Biodiversität – all diese Themen – ganzheitlich und gemeinsam zu bedenken.
Ganzheitlich bedenken: Können Sie uns ein Beispiel geben? Delinat ist dafür ein gutes Beispiel: Es bringt nicht viel, Themen wie Biodiversität, erneuerbare Energie oder Ressourcenkreisläufe getrennt voneinander zu denken und anzugehen. Denn all diese Themen sind miteinander verbunden, sie alle sind Teil des Kreislaufs. Überspitzt gesagt: Es würde am Ziel vorbeigehen, wenn ich zwar Wein in einer regenerativen Landwirtschaft anbaue, ihn dann aber beispielsweise mithilfe von Kohlestrom in Einweg-Getränkedosen abfüllen würde. Wir müssen aufhören, diese Bereiche als voneinander unabhängig zu betrachten.
Weintipp von Nora Sophie Griefahn
Noch vor Kindern und Stillen war der Delinat-Wein Château Coulon unangefochtener Favorit bei Nora Sophie Griefahn. Die Samtigkeit und gleichzeitig der Nachdruck und die verführerische Frucht, die dieser Südfranzose mit sich bringt, überzeugen nicht nur auf ganzer Linie, sondern ergeben ein rundes, grosses Ganzes.
Sobremesa, so nennen die Spanier es, wenn Leute zusammenkommen, um gemeinsam zu tafeln. Dabei ist das Essen und der Wein wichtig, aber auch die Gespräche und die Menschen, die an besagter Tafel zusammenkommen. Wie das aussehen kann, haben Delinat-Winzer Francisco Ruiz und Alberto Ramírez aus der Rioja gezeigt und für Delinat einige ihrer liebsten Gerichte aufgetischt.
Es ist früh. Die Sonne streckt ihre Strahlen noch eben über die Weinhügel der Rioja. In der Küche des Weinguts Viñedos Ruiz Jiménez von Francisco Ruiz und seiner Familie wirbelt bereits ein scharfes Messer über den Zwiebeln aus dem eigenen Garten.
Delinat-Winzer Francisco Ruiz beim Kochen. Sämtliches Gemüse stammt aus seinem Garten.
Wer die ganze Süsse aus den Tomaten für sein Gericht haben will, muss eben früh aufstehen. Ohne stundenlanges Köcheln auf leiser Flamme geht da nichts. Das hat Francisco Ruiz tausendfach erprobt. Er ist der Winzer am Weingut Viñedos Ruiz Jiménez, nahe Alfaro gelegen. Und er ist der Koch des Weinguts. «Wir organisieren auch Veranstaltungen hier bei uns. Deshalb haben wir eine echte Profiküche hier. Und meistens koche ich», sagt der Spanier und widmet sich wieder den Zwiebeln. Eine Gruppe von 30 Personen schreckt den Winzer keineswegs. «Ich liebe das Kochen. Vor mehr als 20 Jahren habe ich damit aus Interesse zu Hause begonnen, seitdem koche ich», sagt Francisco. Und das jeden Tag. Ob das Mittagessen für das Team oder für Weingutsgäste oder für eine Gruppe von Delinat, die auf dem Weingut vorbeischaut: «Ich passe mich immer den Gästen an. Neulich, als Dani und Arina (Anm.: unsere Delinat-Winzerberater) hier waren, gab es natürlich vegetarisches Essen», lächelt der Winzerkoch.
Gemüse aus dem Garten
Die Zutaten für die heutigen Speisen stammen aus dem familieneigenen Garten. Wie eigentlich immer. «Mein Vater kümmert sich um die tausend Quadratmeter voller Obst und Gemüse», erläutert der Spanier. Und die ganze Familie ist versorgt, erzählt Francisco. Der Winzer ist dabei, das Gemüse für das Gemüsenest zu schneiden, das es heute in der Bodega gibt.
Zucchini, Auberginen, und Tomaten wandern da unter Franciscos flotte Hand, werden geteilt, und schon landen sie in der Pfanne. Dann und wann umrühren, Zwiebeln brutzeln, Tomaten köcheln, alles ist in Wein- und Speisenharmonie auf dem Weingut Viñedos Ruiz Jiménez in der Rioja.
Wenn Winzer kochen: Zeit für Rock´n Roll
Bald hat die Sonne ihre Strahlen über der Rioja ausgestreckt, die Tomaten geben inzwischen ihre gesuchte Süsse ab, der Wein steht ideal temperiert für das Menü bereit. Da poltert ein knapp zwei Meter hoher Hüne mit einer flotten Rockballade auf den Lippen in die Küche. Alberto Ramirez. Auch er ist Delinat-Winzer in der Rioja, und Koch. Beziehungsweise, fragt man bei den beiden Freunden genauer nach: Kochgehilfe. Francisco vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez gibt den Kochlöffel-Takt vor. Alberto singt dazu und unterstützt Francisco beim Schnippeln und mit seinen Weinen vom nahe gelegenen Weingut Las Cepas.
Delinat-Winzer Alberto Ramírez ist Küchengehilfe Nummer eins und degustiert das Gemüse.
Weinmachen und Singen
Das Weingut Las Cepas von Alberto Ramírez liegt wenige Autominuten von Franciscos Weingut Viñedos Ruiz Jiménez entfernt. Auf dem Weingut seines Freundes Francisco hat er heute eine Gemüselasagne vor. Die Idee dazu kommt von Francisco. Er hat einige Monate im Rahmen eines Austauschprogramms auf einem Weingut im Piemont gearbeitet. «Ich liebe Essen. Egal, wo ich hinkomme, ich frage immer nach einer lokalen Spezialität.
Durch das Essen der Regionen lernt man Leute und Landstriche kennen», sagt Francisco und reicht Alberto ein Gläschen Rotwein für zwischendurch. Dieser wird später auch noch gut zum Gemüsenest passen, das die beiden zubereiten. 25 Jahre lang lieferte Albertos Familie Trauben an die ortsansässige Kooperative.
Bis Alberto eines Tages meinte: «Ich möchte selbst Wein machen.» Und wer den Zwei-Meter-Mann im charakteristischen Hemd mit praktischem Gilet darüber sowie eindrücklicher Baritonstimme einmal erlebt hat, der weiss: Albertos Ansagen folgen Taten. Und so ging der damalige Jungwinzer in die Welt hinaus, um Wein zu verkaufen. «Bald traf ich auf Delinat. Und heute gehen meine Weine in 36 Länder», erinnert sich der Spanier. Seine Weine zollen dabei seinen grossen Leidenschaften Respekt: der Rebe, der Region und der Musik.
Denn Alberto ist Winzer und Sänger. «Ich möchte andere Weine machen. So arbeite ich gerne mit Rebsorten, die schon kurz vor dem Verschwinden waren, wie Maturana Tinta und Graciano. Bei unserem Rotwein «Gotaladrón» spielt beispielsweise Graciano und nicht der für die Region typische Tempranillo die erste Geige», erzählt Alberto. Für die richtigen Reben nimmt Alberto auch gerne Wege auf sich. «Manche meiner Kollegen meinen, ich sei nicht mehr ganz richtig im Kopf, weil meine Weinberge so in der Region verteilt sind. Aber ich meine: Nehmen wir unsere Parzelle 700 Meter über dem Meeresspiegel und bestockt mit über 90-jährigen Garnacha-Reben – sollen wir uns so etwas etwa entgehen lassen?»
Garnacha in der Höhe
Die konzentrierten Trauben von solch besonderen Lagen gelangen dann beispielsweise in den «Loatum», einer Cuvée aus Garnacha, Tempranillo und der alten Rebsorte Graciano. Diese passt wunderbar zu gegrilltem Gemüse, wie es an diesem Tag auf den Tisch kommt. Auch wenn es zur Lasagne aus Franciscos Reiserezeptbuch ein Wein vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez sein darf. In der Küche des Weinguts Viñedos Ruiz Jiménez widmet sich Alberto heute dem Gemüse aus dem Garten seines Winzer-Nachbarn Francisco. Auch hier ist behutsame Handarbeit gefragt, auch wenn Alberto zu seiner Lasagne lieber einen Wein seines Nachbarn kredenzt.
«Am besten lernt man eine Region kennen, wenn man sich durchschmaust und trinkt», lacht Alberto Ramírez. Dabei gibt es oft riesige Unterschiede von einem Weingut zum anderen. Auch kulinarische Traditionen und Zubereitungsarten sind von Dorf zu Dorf oft verschieden. Dieser Meinung ist auch Francisco Ruiz: «Wir sind 400 Winzer, die hier in der Region Wein machen. Die Region ist dieselbe, und doch werden alle Weine unterschiedlich.
Zum Gemüse aus meines Vaters Garten geniesse ich schon am liebsten Weine aus meinem Keller», sagt der Winzer und stösst mit seinem Freund Alberto an. Zwei Freuden kombinieren: den Wein geniessen, den man selbst gemacht hat, und dazu Auberginen aus dem eigenen Garten. «Das befriedigt einen schon sehr», meint Francisco.
Im Glas: «Osoti Vendimia Selecionada». Wunderbar zu Pasta aller Art und eben auch zu Gemüselasagne. Mit diesem Rotwein schwingt die Schönheit der Region im Glas mit, hinterlässt Eindruck, überfährt aber aufgrund seiner doch subtilen Art keineswegs seinen gemüsigen Speisebegleiter. Und ja: Auch im Fall von Francisco Ruiz und seinen Weinen vom Weingut Viñedos Ruiz Jiménez fällt der Wein wie der Winzer aus.
Von Natur und Balance
Francisco Ruiz war der erste biologisch arbeitende Winzer in der Region. Das Gleichgewicht von Natur und Wein war dem besonnenen Spanier schon immer ein Anliegen. Und auch wenn beide ein sehr ähnliches, ein für viele Winzer typisches dunkelblaues Gilet tragen, aus der gleichen Region stammen, ja sich seit Kindertagen kennen, so könnten sie und ihre Weine unterschiedlicher kaum sein.
Kaum ein Winzer hat in einer derart klaren Art und Weise wie Francisco Ruiz sein Ziel verfolgt. Bis zu dem Punkt, an dem die Viñedos Ruiz Jiménez in der Rioja dastehen, wie sie dastehen. Ein Leuchtturm-Weingut der Region, blühende Weinberge, ausdrucksstarke Trauben, kaum verbogen, von einem nachsichtigen und vorausschauenden Winzer. Zurückhaltend, beobachtend, mit einer Menge Know-how und doch einer ganz klaren Richtung, geben Wein und Winzer das Ziel vor: ein Aushängeschild für die Region sein, das der Rioja auf dem internationalen Weinparkett ein würdiger Vertreter ist.
Würdig und gesellig
Ein Anspruch, den man individuell bestätigen kann und der von zahlreichen internationalen Auszeichnungen unterstrichen wird. Noch etwas, was die Weine von Viñedos Ruiz Jiménez ausnehmend gut beherrschen, ist es, Speisen zu begleiten. Der «Osoti Vendimia Selecionada, ist ein perfekter Begleiter für gesellige Abende und spontane Kochaktionen unter Winzern und für ein befreundetes Schweizer Weinhandelsunternehmen.
Beim Essen und guten Wein kommen die Leute überall gerne zusammen.
Denn das betonen sowohl Francisco als auch Alberto mehrmals: Die Beziehung mit Delinat ist besonders und konsistent und basiert auf Freundschaft. Da gehört eine anständige «sobremesa» zum guten Ton. Das lässt sich auch Winzer Alberto nicht zweimal sagen. Denn als die klassische Musik im Weinkeller, in dem die feinen Gemüsegerichte verschmaust werden, verklingt, sieht Alberto seine Zeit gekommen und setzt zum Gesang an.
Francisco beschallt seine Weine mit Sonaten der ganz grossen Klassikgenies ihrer Zeit. Er ist sich sicher, dass das die Weine noch runder werden lässt. Alberto lebt seine Musik als Mittel, sich auszudrücken. Im Moment ist es die grosse Freude an dieser feinen Zusammenkunft über Gemüse und Wein. Über die kulinarische Einheit, die Gemüsenest, Trüffel und Tempranillo bilden, und die Auberginen mit der Graciano-Traube.
Ein Beginn, zwei Rezepte
Francisco beginnt sein Kochen stets mit einem Spaziergang durch den Gemüsegarten. An diesem Tag kommen Zucchini, Aubergine, Karotte, grünen Paprika, Zwiebel, Pilze, Tomaten und grüner Spargel mit in die Winzerküche.*
Zucchini, Aubergine, Karotte, grünen Paprika, Zwiebel, Pilze, Tomaten und grüner Spargel in Stücke schneiden. Nun das Gemüse je nach Kochgrad, den dieses verlangt, nach und nach in die Pfanne zum Olivenöl geben.
Die Reihenfolge wäre demnach: Zwiebel anrösten, danach grünen Paprika und Karotte hinzumengen. Nach einer Weile die Aubergine hinzugeben. Abschliessen mit Spargel, Zucchini und danach den Pilzen und Tomaten.
Sobald das Gemüse bissfest gegrillt ist, gibt es die Möglichkeit von:
Gemüsenest mit pochiertem Ei und Trüffel
Gemüsenest mit pochiertem Ei und Trüffel: Ein cremiger Aromentraum zum Dahinschmelzen.
Dafür je ein Ei pro Person bereitstellen. Wasser mit einem Schuss Essig und ein wenig Salz in einem Topf erwärmen, bis es beinahe kocht. Mit dem Löffel so umrühren, bis ein regelrechter Strudel in der Mitte des Topfes entsteht. In diesen Strudel ein Ei – ausgelöst aus seiner Schale – gleiten lassen. Nach zwei Minuten erhält man ein pochiertes Ei, dass aussen fest und innen flüssig ist.
Mit dem gebratenen Gemüse ein Nest formen. Das pochierte Ei in der Mitte des Gemüsenestes platzieren. Frische Trüffel darüber reiben. Alles vermengen und dann probieren. Guten Appetit!
Gemüselasagne
Gemüselasagne mit frischem Gemüse aus dem Garten. Ein feines Glas Wein, macht das Vergnügen perfekt.
In einer Ofenform eine Schicht des gegrillten Gemüses platzieren. Darauf Lasagneblätter legen. Darauf eine weitere Schicht Gemüse, und so weiter, bis die Ofenform gefüllt ist. Mit einer Schicht aus Tomate und Schmelzkäse abschliessen. Für 15 bis 20 Minuten bei 180 Grad Celsius in den Ofen geben.
Y ya – todo listo, para el sobremesa!
*Der Fototermin fand naturgemäss, wie das bei Printprodukten und auch bei unserer WeinLese so ist, eine Weile vor dem Erscheinungstermin statt – zum Reifezeitpunkt des genannten Gemüses.
WeinLese-Angebot: Best of La Rioja
Bei diesen Weinen fängt der Gaumen zu singen an. Francisco Ruiz Jimenez vom Weingut Viñedos Ruiz Jimenez und Alberto Ramirez aus der Bodega Las Cepas bringen mit ihren Weinen das Beste aus der Rioja zu uns. -> Zum Probierpaket «Best of La Rioja»
Osoti Vendimia Selecionada Rioja DOCa 2021 Ein Meisterwerk an Terroir und Subtilität: Francisco Ruiz gelingt es mit Bravour, die Finessen der Landschaft im Wein zu transportieren. Unterstützt wird er dabei von den Granden der klassischen Musik. Diese besingen die Fässer, während die Trauben zu vinophilen Grössen heranreifen. www.delinat.com/osoti-rioja
Las Cepas Gotaladrón Rioja DOCa 2020 Graciano, eine beinahe vergessene Rebsorte aus der Region, deren sich Alberto Ramírez gerne angenommen hat. Denn sie ergibt fantastische Weine. Wie diese Cuvée Gotaladrón, die im Ensemble mit Garnacha und Tempranillo zeigt, was sie kann. www.delinat.com/las-cepas-gotaladron
Loatum Rioja DOCa 2020 Eleganz und Fülle dank der Kombination von Garnacha und Tempranillo mit der seltenen Graciano-Traube. Rioja, wie er leibt und lebt, mit merklich Barrique, für Freunde dieser Stilistik. www.delinat.com/loatum
Zirpende Grillen, den Geruch von Pinien und wilden Kräutern in der Nase. Wir kennen das: Diese Erinnerungen werden zur Sehnsucht, gerade wenn wir hierzulande langsam darüber nachdenken, wann wir wohl die Heizung anwerfen.
Zum Glück hat Delinat einige sehr feine Weine aus der Region im Programm, die ein wenig mediterranes Flair auf den Küchentisch bringen. Oder wir statten den guten Delinat-Winzern in Südfrankreich noch rasch einen Besuch ab, bevor hierzulande dicke weisse Flocken die Landschaft einkleiden.
Das haben wir im Rahmen der Weinberater-Reise 2024 zu den Delinat-Winzern in Südfrankreich getan und können nun mit gutem Gewissen sagen: Südfrankreich ist eine Reise wert. Denn einmal im Jahr heisst es für die Weinberater von Delinat: reisen. Und zwar zu Winzern in deren Weingüter. Jedes Jahr in eine andere Region. Besser kann man Wein und seine Herkunft nicht verstehen und diese Begeisterung dann im Depot, via E-Mail oder Telefon an unsere Kunden weiterleiten.
Südfrankreich mit seinen tollen Weinen und lieben Leuten ist allemal eine Reise wert.
Da wäre zum einen Winzer Louis Fabre, ganz in der Nähe von Narbonne gelegen. Er und seine Familie keltern nicht nur einen der beliebtesten Weine, den Château Coulon Sélection speciale, der immer wieder mit mediterraner Lebensfreude und Trinkigkeit überzeugt. Sie waren auch mit die ersten Bio-Winzer der Region. «Mit der Natur und unseren Weinen im Einklang zu sein, das war mir immer schon wichtig», erzählt Louis Fabre.
Ein wahres Familienunternehmen
Besonders erfreut den Delinat-Winzer, dass inzwischen auch jeder in seiner Familie einen Platz auf dem Weingut gefunden hat. Mein Sohn André hat einen eigenen Obstgarten angelegt und produziert Cidre. Die angrenzenden Weingärten profitieren natürlich von dieser biodiversen Vielfalt. Wenn uns jemand besuchen kommt, dann zeigt ihnen meine Tochter Jeanne das Weingut.
Sie hat lange Zeit in Argentinien gelebt und jahrelang im Tourismus gearbeitet. Sie weiss also, wie man die Liebe zu einer Region und zu einem Wein nach aussen kehrt und mit anderen teilt. Nach begangenen Weingärten und degustierten Tropfen geht es zurück in das charmante Städtchen Narbonne und hier zu «Chez Marius». In diesem Lokal gibt es Oktopus und Auberginen mit Tomaten und wilden Kräutern inmitten alter Stadt- und Klostermauern. Eine gelungene Hommage an den kraftvollen Süden. Gut geschlafen haben wir im Hotel La Résidence, einer Keimzelle der Gastlichkeit und mitten im Zentrum gelegen.
Wenn Weinberater reisen
Die nächste persönliche Begegnung fand mit den Machern eines unserer elegantesten Weine, dem Roches d‘Aric, statt: den Winzern Jean und Anne Lignères aus Moux. Der Allgemeinmediziner des Dörfchens und seine Frau Anne machen seit Jahrzehnten Wein in Delinat-Qualität. Sie stärken die Reben, sind stolz auf die vielen unterschiedlichen Terroirs, die sie in ihren Weinen zeigen. «All das ist Südfrankreich, all das sind elegante Weine aus gesunden Rebbergen», sagt Anne Lignères.
Delinat-Winzer in Südfrankreich: Die Weinberaterreise 2024 war ein voller Erfolg.
Wer abseits von preisgekrönten Weinen auch noch Lust auf ein weltweit gefragtes Eis hat, ist in der kleinen Ortschaft Moux beziehungsweise in der Nachbargemeinde Lézignan genau richtig. Von hier stammt das Eis «Louise Les Glaces», das in Sternerestaurants rund um den Globus angeboten wird.
Von sandroten Träumen
Ein Traum ging in Erfüllung, als Sébastien Rouve der örtlichen Kooperative mitteilte, er werde künftig nicht mehr liefern, sondern produziere seine Weine selbst.
Seit 2010 arbeitet er nun auch eng mit Delinat zusammen. Der Franzose kennt seine Region und die Böden vor Ort wie seine Westentasche. Daher weiss auch nur er, wie man derart elegante Tropfen in einem Landstrich fertigbringt, in dem wenige Meter weiter Kakteen wachsen. Wird es einem hier zu heiss, kennt Sébastien Rouve zudem die perfekte Erfrischung inmitten roter Erde, die bereits an Wüste erinnert.
Dieser besondere Schiefer wird «ruffes» genannt, das kühle natürliche Nass Lac du Salagou. Eine natürliche Seeoase in rotem Stein. Hier kann man die Weine von Mon Rêve wie den «La Tradition» wunderbar Revue passieren lassen, oder eine willkommene Siesta am Seeufer einlegen. Für das leibliche Wohl sorgt zudem die Seetaverne «Auberge du Lac». Hier gibt es Bier aus der Region und französische Klassiker von der Krabbenterrine bis hin zur Crème brûlée.
Päpstliches Finale und Natur pur
Die letzte Station der Weinberater-Reise führte zur Domaine Beaurenard. Frédéric Coulon, Winzer in achter Generation, zeigte uns seine vor Natur nur so strotzenden Weingärten in Rasteau und Châteauneuf-du-Pape. Ausgestattet mit einem Know-how zu naturnahem Weinbau, das einen nur so staunen lässt, sowie mit einem prominenten Kameraobjektiv.
Durch dieses nimmt der Franzose die Tier- und Pflanzenwelt nicht nur im Wein, sondern auch im Bild in den Weinkeller mit. Umgeben von Fotografien aus den Weingärten, durften wir dann Tropfen wie La Tradition de Beaurenard oder Anthémis de Beaurenard degustieren. War man einmal vor Ort, öffnet man mit der Flasche Wein natürlich noch viel mehr ein Tor zur besuchten Landschaft und zu den Menschen. Und sonst macht man es eben andersherum – man holt sich die Weingärten mit dem Wein in die Stube und kann dabei schon einmal den Besuch planen.