Im Marketing-Team von Delinat trage ich dazu bei, den Kunden unsere Philosophie und den nachhaltigen Weinbau nach der Delinat-Methode näherzubringen. Die Natur ist für mich eine Herzensangelegenheit – diese endet nicht mit meinem Arbeitstag, sondern begleitet mich auch in meiner Freizeit als Hobbygärtner.
Auf einer Fläche von knapp 700 m2 bewirtschafte ich in der Ostschweiz zusammen mit meiner Freundin und meinen Eltern einen Selbstversorgergarten nach den Prinzipien der Permakultur. Ein solcher Garten soll immer unterschiedliche Zwecke erfüllen. Für mich ist er Hobby, Experimentierfeld, Beobachtungsraum der Natur, Wohlfühloase, Rückzugsort und mein Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Und das Wichtigste: Es ist der Ort, an dem ein beträchtlicher Teil unserer täglichen Nahrung entsteht. Unser Ziel ist es, grösstenteils selbstversorgend zu leben, was natürlich nur eingeschränkt möglich ist. In einem Garten dieser Grösse kann eine unglaubliche Anzahl Pflanzen wachsen – ich schätze, bei uns sind es ca. 350 verschiedene Arten –, und auch unsere Zwergseidenhühner geniessen den grosszügigen Auslauf, den nur wenige Hühner haben. Trotzdem reicht dieser Platz natürlich nicht aus, um Getreide und andere platzintensive Kulturen anzubauen. Anders sieht es bei Gemüse, Obst und Kräutern aus, die in unserem Garten im Überfluss gedeihen.
Wer sich einmal an den Geschmack selbst angebauter Nahrungsmittel gewöhnt hat, möchte dies nicht mehr missen. Die Vielfalt über das Jahr hinweg ist deutlich grösser als im Handel – oder wann haben Sie im Regal des Supermarkts zuletzt Inkagurken, Kiwanos, Felsenbirnen oder Mini-Kiwis entdeckt? Und auch bei den bekannten Gemüse und Früchten ist die Sortenvielfalt meist überschaubar. Wer jedes Jahr zwanzig in Form, Farbe und Geschmack unterschiedliche Tomaten ernten darf, wird vom uniformen Sortiment des Detailhandels kaum beeindruckt sein. Während im Handel die meisten Sorten auf Lagerfähigkeit, Aussehen und Ertrag gezüchtet wurden, kann ich im Garten auf Sorten setzen, die aufgrund ihres Geschmacks überzeugen.
Auch das Kochen ist ein besonderes Erlebnis, wenn die Zutaten direkt vom Garten in die Pfanne wandern. Nicht das Rezept steht am Anfang des Kochens, sondern ein Spaziergang durch den Garten, bei dem ich das ernte, was gerade verfügbar ist – so verändert sich mein Speiseplan über die Saison hinweg oft im Wochentakt. Was aus den Zutaten entsteht, weiss ich meistens erst, nachdem ich bereits alles gesammelt habe. Neben den unterschiedlichsten Gemüsearten und aromatischen Kräutern pflücke ich auch das, was andere als Unkraut verteufeln. Giersch zum Beispiel lässt so manchen Gärtner verzweifeln. Wenn man ihn aber nicht als Unkraut, sondern als leckere Zutat für Salate betrachtet, die 15-mal mehr Vitamin C als Kopfsalat enthält, ändert sich die negative Einstellung zu dieser wertvollen Pflanze rasch.
Dass die Pflege des Gartens sowie das Ernten und Kochen viel Zeit beanspruchen, leuchtet ein. Meist liegt das aber nicht nur an diesen «Arbeiten», sondern an den Ablenkungen, die die Natur bietet. So kann es schon mal vorkommen, dass ich nur noch kurz Basilikum ernten will, dann aber ewig im Garten verweile, weil ich unterwegs einen bunten Schmetterling beobachte, dem abendlichen Gesang der Amsel lausche oder ein neues Pflänzchen entdecke. Zeit intensive Ablenkungen, die ich mir gerne gönne – auch wenn das Abendessen dadurch etwas länger auf sich warten lässt.
Die Nahrung gewinnt einen ganz anderen Stellenwert, wenn sie aus dem eigenen Garten kommt. Die Vorfreude auf die ersten Tomaten, Gurken oder Physalis ist jeweils gigantisch, wenn man den Pflanzen, die man allesamt selbst aus Samen gezogen hat, über Monate hinweg beim Wachsen zusieht und den ersten Früchten entgegenfiebert. Ich denke, so ähnlich werden sich auch unsere Winzer fühlen, wenn sie in ihren eigenen Naturparadiesen stehen, den Trauben beim Reifen zusehen und sich an der Vielfalt ihrer Rebberge erfreuen. Ich bin überzeugt, dass auch Sie einen Teil dieser Lebensfreude und Leidenschaft für die Natur wahrnehmen können, wenn Sie das nächste Mal einen Delinat-Wein im Glas haben.
Vom Beet auf den Teller
Stachelgurke und/oder Paprika vom Grill
Inkagurken und Paprika (die Sorte Frigitello eignet sich dafür besonders gut) in ein Gefäss geben, ein Schuss Olivenöl hinzufügen und umrühren bis alles glänzt. Auf dem Grill von allen Seiten scharf anbraten, bis sie braun sind. Einige Zehen Knoblauch pressen, mit Olivenöl verrühren und nach Belieben Kräuter (z.B. Thymian, Oregano, Koriander) und Honig hinzufügen. Alles zusammen in eine Grillschale geben und kurz erhitzen. Mit Petersile und Fleur de Sel bestreuen – und geniessen.
Gegrillter Radicchio
Radicchio entlang des Strunks vierteln. In einer kleinen Schüssel eine Sauce anrühren, beispielsweise mit Olivenöl, einem Schuss Zitronensaft, Cashewmus, Honig/Agavendicksaft, Knoblauch, Salz und Kräutern nach Wahl (z.B. Rosmarin, Zitronenmonarde, Zitronen-Bergbohnenkraut). Die Sauce über den Radicchio träufeln und mit einem Pinsel verteilen, sodass auch die inneren Blätter des Radicchio benetzt sind. Radicchio in einer Grillschale anbraten, anschliessend mit Basilikum und ein paar Erdbeeren oder ähnlichem garnieren.
Gemüsegratin vom Grill
Kartoffel, Auberginen und Zucchini in dünne Scheiben schneiden und in einer feuerfesten Gratinform schichten. Die einzelnen Lagen mit Olivenöl bepinseln und Kräuter (z.B. Rosmarin, Majoran und Salbei) sowie etwas Parmesan darübergeben. Wenn alles fertig geschichtet ist mit Chili, Mozzarella und Gewürzen bestreuen und auf den Grill legen. Vor dem Servieren ein paar Tomaten und Basilikumblätter hinzugeben.