Lehrreiche kulinarische Weinwoche

Das weiche Licht des Spätsommers fällt auf die vollreifen Trauben in den Weinbergen von  Château Duvivier. Die Weinlese in der Provence steht kurz bevor. Bald kann Winzer Antoine Kaufmann die Früchte eines Arbeitsjahres ernten.

Vollreife Trauben auf Château Duvivier
Vollreife Trauben auf Château Duvivier

Dieses Bild präsentierte sich 24 Gästen, die Mitte September am einwöchigen praxisnahen Delinat-Weinkurs auf Château Duvivier teilnahmen. Nach dem beliebten Basiskurs «Die Kunst des Degustierens» wurden die Weinfreunde in die «Kunst der Kombination» eingeführt (mehr dazu in unserem Veranstaltungskalender). Duvivier-Küchenchef Uwe Fahs kreierte provenzalische Häppchen. Dazu kredenzte ich eine Auswahl spanischer Weine. Der weisse Viña Llopis aus dem Hinterland von Valencia harmonierte perfekt zur Paté vom Schwein und der rote Loatum aus der Rioja passte wunderbar zum 18 Monate gereiften Comté, einem Hart-Rohmilchkäse aus der Region Franche-Comté.  Alle waren von den unterschiedlichen Geschmackserlebnissen dieses Kurses sichtlich begeistert und so wurde beim anschliessenden Abendessen munter weiter diskutiert und probiert.

Winzer Antoine Kaufmann mit Gästen im Weinberg
Winzer Antoine Kaufmann mit Gästen im Weinberg

Natürlich durfte eine Besichtigung von Weinberg und -keller auf Château Duvivier unter der kompetenten Leitung von Antoine Kaufmann nicht fehlen. Bei der Degustation der hauseigenen Weine stiessen besonders Le Clos und Les Hirondelles auf grosse Begeisterung.

Eine Autostunde südlich liegt das Weingut La Tour des Vidaux. Trotz Erntestress, die Weinlese war im Süden der Provence bereits in vollem Gange, wurden wir von Familie Weindel herzlich empfangen und durch die Weinberge mit einer beindruckenden Biodiversität geführt. Beim anschliessenden Picknick durften dann die hauseigenen Gewächse probiert werden – darunter der Tradition und der Saint Paul.

Besichtigung Weinkeller La Tour des Vidaux, Winzer Paul Weindel (rechts)
Besichtigung Weinkeller La Tour des Vidaux, Winzer Paul Weindel (rechts)

Einer der Höhepunkte der Kurswoche war das Kreieren einer persönlichen Cuveé mit aktuellen Fassmustern aus Antoine Kaufmanns Keller. Nach kurzem Ausprobieren assemblierten die Gäste gekonnt um die Wette. Natürlich wurden die verschiedenen Cuveés dann zum Abendessen getrunken – ein gelungener Event, der sehr viel Spass machte.

Mit allen Sinnen: Kreieren einer eigenen Cuvée im Weinkeller
Mit allen Sinnen: Kreieren einer eigenen Cuvée im Weinkeller

Die Blinddegustation «Königsklasse» sorgte für reichlich Gesprächsstoff. So wunderten sich die Gäste über hochpreisige konventionelle Weine, die im Vergleich mit exklusiven Delinat-Weinen bei der Bewertung meistens schlechter abschnitten.

Zum Abschluss der Weinwoche kochte Uwe Fahs nochmals ein delikates 4-Gang Menü, das von 8 Delinat-Weinen begleitet wurde  –  mit dabei der legendäre Reserva Marti. Sylvia Fahs und ihr Team sorgten die Woche über für einen freundlichen und kompetenten Service.

Die Gäste schätzten die entspannte Atmosphäre auf Château Duvivier, genossen die freie Zeit bis zum späten Nachmittag und waren dann bei den Weinkursen am Vorabend begeistert bei der Sache.  So ging eine kulinarische Weinwoche mit vielen Höhepunkten viel zu schnell zu Ende.

PS: Die nächsten praxisnahen Weinkurse finden im Juni und Oktober 2014 statt (weitere Informationen finden Sie unter www.chateau-duvivier.com).

In entspannter Atmosphäre die Delinat-Weinwelt entdeckt

Der Samstag begann stürmisch: Der Mistral blies den 21 Gästen auf Château Duvivier zügig um die Ohren. Dafür waren die Wolkenformationen am Abend umso beeindruckender. Mit einem Glas Delsecco sorgte Gastgeberin Sylvia Fahs für eine herzliche Begrüssung und einen stimmungsvollen Übergang zum köstlichen Abendessen von Küchenchef Uwe Fahs. Die raffinierten  provenzalischen Kreationen sollten uns eine Woche begleiten, und die grosse Auswahl an feinen Delinat-Weinen rundete das kulinarische Gesamtpaket perfekt ab.

Château Duvivier

Blühender und herrlich duftender Lavendel trägt zur entspannten Atmosphäre auf Château Duvivier bei.

Am Sonntagnachmittag gings im angenehm kühlen Weinkeller von Winzer Antoine Kaufmann los mit dem Basis-Weinkurs Die Kunst des Degustierens. Die Degustation von acht Delinat-Weinen, darunter Albet i Noya Espriu Cava brut und Reserva Marti war ideal, um die Sinne zu schulen und in die unterschiedlichen Geschmacksspektren der Weine einzutauchen.

Weinkeller von Château Duvivier

Winzer Antoine Kaufmann gibt im Keller Einblick in die Geheimnisse der Vinifikation und lässt die Château-Gäste seine feinen Weine direkt ab Fass verkosten.

Weinberg und Kellerei standen am Montag auf dem Programm. Das ungewöhnlich kühle und feuchte Frühjahr hinterliess bei den Reben einen Vegetationsrückstand von rund 14 Tagen. Auf dem Rundgang wusste Antoine auf die vielen Fragen zum biologischen Weinbau und zur üppigen Biodiversität in den Rebbergen stets eine kompetente, gut verständliche Antwort. Eine Degustation der Weine von Château Duvivier darunter der
L’Amandier beendete den Rundgang.

Führung auf Château Duvivier

Antoine Kaufmann erklärt den Delinat-Gästen praxisnah, was einen Weinberg mit reicher Biodiversität ausmacht.

Wine-food-pairing oder «Die Kunst der Kombination»: Nach einer kurzen theoretischen Einführung konnten die Gäste am Dienstagabend mit einer Auswahl von sechs spanischen Weinen ausprobieren, welche provenzalischen Häppchen zu Vinya Laia blanc, Saxum oder El Molino tinto am besten passen. Leicht gekühlt ist der El Molino tinto nicht zuschlagen. Ob Pâté vom Schwein oder Ziegenfrischkäse an Olivenöl, die Harmonie war perfekt und alle waren begeistert. Es gab auch das ein oder andere Aha-Erlebnis: Die frische Säure des aus Verdejo-Trauben gekelterten Saxum liess den Zucchinisalat mit Minze und Zwiebeln in einem neuen Licht erscheinen und die salzige Sardellenpaste wurde vom Vinya Laia blanc gut aufgefangen.

Ein weiteres Highlight der Woche war der Besuch bei der Winzerfamilie Weindel auf dem Weingut La Tour des Vidaux. Die Biodiversität im Weinberg ist beeindruckend und die Verkostung der terroirgeprägten Weine (darunter ein Rosé mit dem stolzen Jahrgang 1999) mit feinem hausgemachtem Picknick machte den Besuch zum Erlebnis.

Führung auf dem Weingut La Tour des Vidaux

Zu Besuch bei Winzer Volker Paul Weindel.

Am Donnerstag kam es zum Showdown in der «Königsklasse»: Fünf hochpreisige, konventionelle Weine in einer Blinddegustation gegen fünf exklusive Delinat-Weine, darunter der Châteauneuf du Pape vom Weingut Pierre André. Die Vergleichsdegustation endete unentschieden. Allerdings hätte niemand einen Preis von 100 Euro oder 120 Franken für eine Flasche der konventionellen Weine bezahlen wollen. Zu einem ganz besonderen Erlebnis für alle wurde die anschliessende Cuvée-Kreation: Unter Anleitung konnte jede und jeder seine ganz persönliche Assemblage aus verschiedenen Weinen gestalten. Der Spassfaktor war hoch, einen eindeutigen Gewinner gab es nicht. Das Geschmacksempfinden ist bekanntlich subjektiv, deshalb lässt sich darüber so prächtig streiten.

Am Freitagabend zog Küchenchef Uwe noch mal alle Register und zauberte ein 4-Gang-Menü auf den Tisch, zu dem acht Delinat-Weine aus den besten Lagen Europas kredenzt wurden. Die Gäste auf Château Duvivier schätzten während der Woche die entspannte Atmosphäre, das feine Essen und die spannenden, auf den späten Nachmittag anberaumten Weinkurse. So blieb genügend Zeit für den einen oder andern Ausflug in die Umgebung oder entspannende Stunden am hauseigenen Swimming-Pool.

Perfekte Duvivier-Harmonie

Perfekte Duvivier-Harmonie: Weisswein von Winzer Antoine Kaufmann und kreatives Gericht von Küchenchef Uwe Fahs.

Der nächste praxisnahe Delinat-Weinkurs auf Château Duvivier findet vom 14. bis 21. September 2013 statt.

Weinkurse in der Schweiz und Deutschland finden Sie unter: delinat.com/veranstaltungen

Unsere Weinreisen finden Sie unter:  delinat.com/weinreise

 

Trockenheit als grosse Herausforderung

Seit 10 Jahren sind Marlena und Volker Paul Weindel auf dem Weingut La Tour des Vidaux in der Provence. Immer wenn ich bei ihnen auf Besuch bin, ist die grosse Trockenheit ein Thema. Sie erschwert Massnahmen zur Förderung der Biodiversität, denn wo wenig Wasser vorhanden ist, geraten Begrünung, Rebstöcke und Sekundärkulturen rasch in eine Konkurrenzsituation.

Restanques

Restanques ist die südfranzösische Bezeichnung für diese Terrassen. Um den Trockenstress zu lindern, startet Volker Weindel hier Versuche mit Biokohle.

Biodynamie hilft

Dass Volker punkto Artenvielfalt in den vergangenen Jahren trotzdem beachtliche Fortschritte erzielen konnte und er Jahr für Jahr neue Pflanzengattungen in seinem Weinberg entdeckt, führt er auf gezielte Mäharbeiten in den begrünten Weinbergen und die biodynamische Arbeitsweise zurück. Diese sorgt für gesunde, starke Reben, die tief in die trockenen Schieferböden vordringen und so ihren Durst zu stillen vermögen.

Wie mir Volker jetzt schreibt, haben segensreiche Regenfälle im letzten Halbjahr dazu geführt, dass das Problem mit den trockenen Böden für einmal etwas in den Hintergrund gerückt ist. Der Winzer hat das gleich zum Anlass genommen, punkto Biodiversität einen Schritt weiterzugehen. Auf einer Versuchsparzelle hat er zwischen den Rebstöcken einen eigentlichen Gemüse- und Kräutergarten mit Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch angepflanzt. Zudem fügen sich 50 neue Obstbäume harmonisch zwischen die 250 bestehenden Olivenbäume ein.

Kartoffeln im Weinberg

Die Kartoffeln hat Volker Weindel direkt zwischen die Rebzeilen gepflanzt.

Konzert der Tiere

Solche Massnahmen wirken sich auch sofort positiv auf die Vielfalt bei der Tierwelt aus. Es tummeln sich immer mehr Wildbienen und Schmetterlinge in den Rebbergen. In und um den Teich beim Weingut haben sich neben Kröten, Laubfröschen und Libellen neu auch Unken und ein Wasserhuhn niedergelassen. Ein durch Nachtigallen und junge Eulen verstärktes Tier-Orchester beschert Marlena und Volker derzeit fast jeden Abend ein vielstimmiges Gratiskonzert.

Ich selber bin auf ein weiteres Projekt des Biowinzers gespannt: Mit Sträuchern und Blumen bewachsene Terrassenzwischenräume im Weinberg leiden in der Regel ganz besonders stark unter der Trockenheit. Hier setzt Volker nun Biokohle ein, um das Wasserrückhaltevermögen im Boden zu steigern, damit es auch während den heissesten Perioden grün bleibt. Wer weiss, vielleicht ist ja schon bei meinem nächsten Besuch auf La Tour des Vidaux die Trockenheit nicht mehr das dominierende Thema.

Winterzauber auf La Tour des Vidaux

Man könnte meinen, im Winter sei rund um die Weingüter nichts los und es herrsche weitgehend öde Tristesse in der Natur. Unser «Hauswinzer» Antoine Kaufmann von Château Duvivier hat uns in seinem letzten Blogbeitrag aber eindrücklich vor Augen geführt, dass Weinberge auch in der kalten Jahreszeit nicht mit Reizen geizen.

Der Winter als Künstler

Kürzlich erreichten uns auch ein paar imposante Winterbilder von unserem Winzer Volker Paul Weindel vom Weingut La Tour des Vidaux in der Provence. Hier gebärdete sich der Winter 2011 hartnäckig mit viel Kälte und Regen, zuweilen sogar mit Schnee. Diese winterlichen Bedingungen haben dazu geführt, dass die Natur den Brunnen vor dem Weingut in eine prachtvolle Eis-Skulptur verwandelt hat.

Wie auf Duvivier gabs auch auf La Tour des Vidaux Besuch von einer Schafherde. Wie uns Volker Paul wissen lässt, haben die rund 200 Tiere beim «Grasmähen», Düngen und auch als «blökendes Orchester» hervorragende Arbeit geleistet: «Das Blöken, vermischt mit Glockengeläute, hat für einmal eine ganz andere Stimmung zu uns gebracht – auch nachts.»

Aller Winteridylle zum Trotz: Jetzt freuen wir uns mit Ihnen und unseren Winzern auf einen kraftvoll spriessenden Frühling und ein gutes Weinjahr 2011.