Zugegeben, es handelt sich hier nicht wirklich um Vampire; nicht einmal die Südamerikanische Vampir-Fledermaus ist hier gemeint, sondern die Mückenfledermäuse, die in der spanischen Region Subirats nahe Barcelona leben.
Im spanischen Ebro-Delta und auch in den USA werden die Fledermäuse auf Baumwoll- und Maiskulturen bereits erfolgreich gegen Schädlinge eingesetzt – im Weinbau sind sie noch wenig verbreitet. Das könnte sich bald ändern: Zusammen mit dem Biologen Xavier Bayer will Josep Albet i Noya die Ansiedlung der nächtlichen Insektenjäger in seinen Weinbergen fördern. Eine Fledermaus vertilgt bis zu 1’000 Insekten pro Nacht – eine ganze Fledermaus-Population ist in der Lage, den Traubenwickler in Schach zu halten, einen Falter, der seine Larven in Blüten und Trauben legt. Der Traubenwickler wird in der Regel mit Pheromon- also Lockstoff-Fallen bekämpft, die Josep Albet i Noya gerne absetzen würde.
Schlechte Zeiten für Traubenwickler
Die Fledermäuse finden in den biologisch bewirtschafteten Weinbergen ideale Voraussetzungen, denn diese sind frei von Pestiziden. Um den Weinberg „Can Simon“ herum finden die Fledermäuse jetzt auch noch denkbar schöne Nester: Die Holzkisten, in denen vorher die edelsten Tropfen des Weinguts lagerten, dienen nun den nachtaktiven Fledermäusen“ als Nester. Perfekte Voraussetzungen also für „Vampire“ – und schlechte Zeiten für die Traubenwickler.