Bio ist nicht gleich Bio: Das zeigt das neuste Label-Rating der Stiftung Pusch. Von 31 bewerteten Schweizer Lebensmittel-Labels schneidet das Delinat-Gütesiegel einmal mehr mit der Höchstnote ab und erhält das Prädikat «Ausgezeichnet».
Die Stiftung Pusch (Praktischer Umweltschutz Schweiz) hat im Herbst 2015 in Zusammenarbeit mit WWF Schweiz, Helvetas und Stiftung Konsumentenschutz die 31 wichtigsten Lebensmittel-Labels auf dem Schweizer Markt in Bereichen wie Ökologie, Soziales, Fairness, Transparenz und Kontrolle bewertet. Ins Auge sticht der enorme Unterschied zwischen dem Delinat-Gütesiegel und den Bioanforderungen der Europäischen Union. Die Delinat-Richtlinien erhalten das Prädikat «Ausgezeichnet» und sind mit 171 von 200 möglichen Punkten wie schon 2010 am höchsten aller erfassten Labels bewertet. EU-Bio wird lediglich mit 77 Punkten und dem Prädikat «Bedingt empfehlenswert» gewürdigt. Delinat schneidet aber auch besser ab als etwa das renommierte internationale Demeter-Label (158 Punkte; Prädikat «Sehr empfehlenswert»).
Vorab bei der Ökologie, welche die Bereiche Wasser, Boden, Biodiversität und Klima umfasst, liegt Delinat mit 98 Prozent aller möglichen Punkte mit grossem Vorsprung an der Spitze. Die EU-Bioverordnung stellt in diesen Bereichen wenige oder gar keine Anforderungen. «Wir haben europaweit nicht nur die strengsten Biorichtlinien für Weinbau. Sie sind auch die besten, weil sie als einzige praxisnah sind, nicht nur verbieten, sondern auch Lösungen anbieten und dank eigener Forschung die Winzer mit bewährten Methoden und engem Austausch unterstützen. Die Weiterentwicklung dieser Richtlinien und damit die konsequente Förderung von Biodiversität im Weinberg bleiben auch in Zukunft unsere Ziele. Grundlage sind eine enge Zusammenarbeit mit unseren Winzern und eigene wissenschaftliche Forschung», kommentiert Karl Schefer, Gründer und Delinat-Chef, die positive Bewertung.
Mehr Infos zum Schweizer Label-Rating unter www.labelinfo.ch
Die Delinat-Richtlinien basieren auf einem Stufenmodell mit drei Qualitätsstufen – gekennzeichnet jeweils mit einer, zwei oder drei Weinbergschnecken. Die weit über hundert Bewertungskriterien werden jährlich den neusten Entwicklungen angepasst. Es sind auch soziale Mindestanforderungen in Bezug auf Arbeitsverträge, Sicherheit und Rechte enthalten. Eckpfeiler der Delinat-Richtlinien sind:
- Ganzbetriebliche biologische Bewirtschaftung
- Verbot von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Gentechnik und Nanotechnologie
- Stark eingeschränkter Einsatz von Kupfer und Schwefel zur Krankheitsbekämpfung im Weinberg
- Förderung der Biodiversität (Begrünung der Weinberge, ökologische Hotspots und 12 % Ausgleichsflächen)
- Sparsame organische Düngung im geschlossenen Kreislauf
- Beratung und Weiterbildung der Winzer
- Kelterung nur mit natürlichen Hilfsstoffen und schonende Verarbeitungsmethoden
- Stark eingeschränkter Einsatz von Sulfit (SO2) bei der Vinifikation
Die Einhaltung der Delinat-Richtlinien wird durch die Schweizer Biokontrollstelle bio.inspecta in Zusammenarbeit mit den Biokontrollstellen der Länder kontrolliert.
Weitere Infos: www.delinat.com/richtlinien.html