Vor zwei Jahren haben wir mit grossem Elan das Aronia-Projekt gestartet. Die anspruchslose und widerstandsfähige Pflanze erschien uns als ideale Sekundärkultur im Weinbau, denn aus den kleinen Apfelbeeren lassen sich vielfältige und sinnvolle Produkte herstellen. Wir starteten unser Aronia-Sortiment mit Produkten eines Partners; das Ziel aber war, künftig die Aroniaprodukte der Delinat-Winzer zu vermarkten.
In Frage gestellt: das Aronia-Sortiment bei Delinat
Dieses Projekt müssen wir nun beenden: In Versuchen auf mehreren Weingütern hat sich herausgestellt, dass die im Norden so robuste Aroniapflanze in unseren mediterranen Hauptweinländern unter Hitze und Trockenheit leidet. Als Sekundärkultur zur Auflockerung der Reben-Monokultur ist sie im Süden ungeeignet.
Damit stellte sich das Aronia-Sortiment für Delinat in Frage, denn das wichtigste Ziel bleibt unerreicht. Da die Aronia-Produkte aber geschätzt werden, fragten wir unsere Kunden in einer Umfrage um Rat. Herzlichen Dank an alle Kunden, die sich die Zeit nahmen, die Umfrage zu beantworten.
Die Ergebnisse in Kürze:
- 49% der Umfrageteilnehmer würden es begrüssen, wenn Delinat die wichtigsten Produkte weiter im Sortiment führt;
- 6% wünschen sich weiterhin das gesamte Sortiment;
- 45% sind nicht an Aronia-Produkten interessiert.
Die beliebtesten Produkte:
- BIO-Aronia-Saft (58% der Nennungen)
- BIO-Aronia-Saft mit Trauben (48%)
- BIO-Aronia-Beeren (43%)
- BIO-Aronia-Konfitüre (41%)
Alle anderen Aronia-Produkte wurden deutlich weniger häufig genannt.
Mehr als die Hälfte unserer Kundinnen und Kunden möchte also weiter Aronia-Produkte von Delinat beziehen. Eine typische Meinung war diese:
«Die Aronia-Produkte sind sehr lecker (vor allem der Saft aus Trauben und Aronia) und ich fände es sehr schade, wenn ihr diese Produkte aus dem Sortiment nehmt.»
Etwas weniger als die Hälfte sah das anders:
«Ich finde, Delinat sollte sich auf sein Kerngeschäft Wein konzentrieren. Da gibt es genug zu tun und Gemischtwarenläden gibt es genug.»
Und dann gab es einige Kunden, die wir mit unserer Begeisterung für die Aronia angesteckt hatten – und die aus diesem Grund keine Aronia-Produkte mehr von Delinat beziehen:
«Da ich mir selbst einen ARONIA- Strauch gekauft habe, werde ich die Produkte nicht mehr bestellen. Da sich dieser gut entwickelt, will ich mir noch weitere dazu pflanzen. so bin ich Selbstversorgen für die Produkte. Aber auf diese Beere haben Sie mich gebracht. Dafür danke ich!»
Noch ist die Zukunft des Aronia-Sortiments bei Delinat nicht abschliessend geklärt. Es scheint aber deutlich, dass ein Teil der Produkte nur von wenigen Kunden gewünscht ist. Aroniasaft, die getrockneten Aroniabeeren und die Konfitüre aber werden von vielen Kunden hoch geschätzt. Ein möglicher Weg ist die Straffung des Sortimentes und die Zusammenarbeit mit einem vertrauenswürdigen Partner, um die Aroniaprodukte weiter anbieten zu können – statt dem Bezug von den Delinat-Weingütern.
Wie sehen Sie das? Vielen Dank für Ihre Meinung in den Kommentaren unten.
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12 comments
Grundsätzlich ist es besser, hochwertige Lebensmittel nicht oder zumindest nicht lange und nicht hoch zu erhitzen. Der wohl wichtigste Bestandteil in den gesunden Aronia-Beeren sind die Polyphenole und die sind erstaunlich hitzefest. Siehe z.B. hier: http://www.jameda.de/naehrstoffe/polyphenole/. Das Einweichen ist aber dennoch empfehlenswert, denn wer weiss schon so genau, was in dieser Wunderbeere ausser den Polyphenolen sonst noch alles steckt, das durch Hitze beschädigt werden könnte.
hallo,
ich möchte getrocknete aronja beeren aufkochen , oder einweichen, wiviel hitze vertragen sie.
habe auch schon gegooglet , aber nix gefunden
freundliche grüße
j.ullmann
Bleiben Sie beim Kerngeschaft:wunderbares sortiment an Bioweinen.
Wir haben einen Teil der Aronia-Produkte gerne bestellt. Produkte bei Delinat sollten aber sicher nach Möglichkeit einen Bezug zu den Winzern und Rebbergen haben. Auf jeden Fall muss man das Sortiment gezielt auswählen und das Kerngeschäft und somit das klare Profil der Firma sollte nicht getrübt werden. Das jetzige Sortiment an nicht Wein-Produkten finde ich noch übersichtlich und qualitativ hervorragend. Sollten schlussendlich doch alle Aronia-Produkte wegfallen,dann wäre allenfalls eine Rubrik auf der Website hilfreich, wo man erfährt, wo man diese Produkte weiterhin kaufen kann (und allenfalls auch andere empfohlene Produkte).
@Foodfreak: Das Anlegen von Sekundärkulturen ist ein Element der Delinat-Charta für Biodiversität. Im Ithaka Journal finden sich weitere Informationen zu diesem Thema.
Ich nehme seid ca 1 J Täg getrocknete Aronia Beeren zu mir,als Vorsorge———–Hippokrates: „Deine Nahrung soll deine Medizin sein“————-meine Erfahrung damit rein Gesundheitlich gesehen,es Stabilisiert und Wirkt Ausgleichend,andere die Erkrankungen hatten verspürten eine Deutliche Besserung durch die Einnahme der getr Beeren,somit kann man eigentlich sagen,Aronia Beeren in Verbindung anderer Früchte sind durchaus Wohlschmeckend und vor allem Dient es der Gesundheit!Ich selbst habe einige Aronia Sträucher in West Ungarn,der Jährliche Niederschalg ist ausreichend , eine zusätzliche Bewässerung findet nicht Statt!Da meien Pflanzen( 1 000 St) erst im 4ten Standjahr sind kann ich Leider nicht auf mehr Erfahrungen darüber zurück greifen,aber Fest steht das wenn man nicht zuviele dieser Beeren Produziert,Kreativ was die weiterverarbeitung Betrifft,sich durchaus Liebhaber für die Produkte finden lassen,ich denke da zB an Regionale Vermarktung,dieses Jahr habe ich sehr viele Abnehmer die unbedingt frische Früchte möchten!Es ist somit ein Nieschen Produkt für Gesundheitsbewußte die den Eigentümlichen Geschmack der Beere Schätzen!
Nach meiner Erfahrung können sie das Sortiment einstellen.
Für mich ist Aronia nicht als isoliertes Produkt interessant, sondern als Produkt aus einer sinnvollen und förderlichen Mischkultur in einem verantwortungsvollen Weinbau. Wenn die Aronia sich in südlichen Regionen schlecht dazu eignet, gibt es ja sicher andere Pflanzen, die zu einer Verbesserung der Lebensvielfalt im Weinberg beitragen, und die Früchte tragen, deren Verkauf den Mehraufwand auch wirtschaftlich rechtfertigt. Ich möchte Delinat empfehlen, in dieser Richtung weiterzugehen.
Wenn Delinat im Moment auf das Produkt eines Partners zurück greift, besteht doch die Möglichkeit einer Kooperation. Ich denke, die Kunden hätten kein Problem damit, ausgewählte Produkte im Delinat-Shop zu finden, bei Bestellung dann aber auf einen Partnershop verlinkt zu werden! Das schmälert zwar den Delinat Umsatz, reduziert anderer Seits den Aufwand und ihr könnt das Produkt trotzdem anbieten! Bei Interesse von 50% aller Kunden, die aber nur 4 Produkte beziehen möchten, lohnt sich der Aufwand sicher nicht die Produkte im Programm zu halten. Ausserdem fällt noch ein guter Teil an Kunden weg, die bei solchen Umfragen zwar Interesse verkünden, dann aber nichts bestellen.
Wie Sie schreiben, kann Delinat aus den genannten Gründen keine Aronia-Produkte von den Winzern beziehen. Dann muss Aronia nicht mehr von Delinat im Sortiment geführt werden. Ich freue mich auf immer neue interessante Weine.
Gut, dass diese Projekt fallen gelassen wird.Konnte es nicht verstehen, dass Delinat hier investiert.
Macht mit dem Wein weiter, dies ist super!
E. Breu
für mich ist Aronia per se ein nicht interessantes Produkt; ich finde aber den Ansatz, den Winzern mit Zweitkulturen, die sich mit dem Wingert vertragen, zusätzliches Einkommen zu erschliessen unbedingt begrüßenswert. Mich würde also viel stärker interessieren: welche anderen Ideen gäbe es dazu?