Delinat-Weinwissen
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Nero d’Avola, der Schwarze aus Avola, ist die erfolgreichste Sorte Siziliens

Der Aufstieg des Nero d’Avola begann in den 1990er Jahren. Damals wurde Siziliens Weinbau nach Jahrzehnten des Niedergangs zunehmend professioneller, zunächst durch internationale Sorten, dann durch den Nero d’Avola. Die Sorte wurde schon vorher exportiert, um Wein des italienischen Nordens, aber auch des französischen Südens mit Farbe und Aroma zu versorgen. Damals stellte sich heraus, dass die Sorte mit dem seidigen Tannin sehr komplex sein konnte und hervorragend reifte.

Exzellenz aus dem Süden Siziliens

Nero d’Avola besitzt noch einen anderen Namen, unter dem die Sorte zwischenzeitlich viel bekannter war und der auch als der eigentliche Name noch im italienischen Sortenregister zu finden ist: Calabrese. Dieser Name tauchte Ende des 17. Jahrhunderts zum ersten Mal als Calavrisi auf, und man ging lange davon aus, dass dies aus Kalabrien bedeuten würde. Doch das Wort entstammt einem lokalen Dialekt für Caia-Avola, was Rebsorte aus Avola bedeutet. Wo genau die Sorte entstanden ist und welche Elternteile sie besitzt, ist nicht bekannt, wohl aber, dass es auf Sizilien viele recht unterschiedliche Klone gibt, was auf ein hohes Alter der Sorte verweist, die zu 98 % auf Sizilien angebaut wird. Im Jahr 2008 waren es 19'000 Hektar mit steigender Tendenz.

Reinsortig oder als Cerasuolo di Vittoria

Nero d’Avola wird meist reinsortig ausgebaut. Die meisten Weingärten befinden sich mehr oder weniger auf Meereshöhe in den Provinzen Ragusa und Siracusa im Süden und Südosten der Insel. Neben Avola und Noto ist Nero d’Avola auch in Vittoria populär. Dort wird die Sorte mit einer zweiten roten autochthonen Sorte verschnitten, dem Frappato. Der daraus entstehende Wein ist der Cerasuolo di Vittoria aus der einzigen DOCG der Insel. Weiter im Norden Siziliens wird Nero d’Avola auch in Cuvées mit Nerello Mascalese und Perricone verwendet.

Aromatisch, komplex und sanft

Der Nero d’Avola ist eine Rebsorte mit viel Farbe und einem sehr seidigen Tannin. Aromatisch changiert er zwischen Süßkirschen und Cranberrys, Pflaumen und Maulbeeren, die begleitet werden von hellem Tabak, Minze Unterholz und Schokolade.

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