Über diesen Wein
Azul y Garanza La Cabaña
Als Antonio Barrena Ende der 1980er-Jahre in Carcastillo seine ersten Reben pflanzte, war er allein auf weiter Flur – hier wurde nur Getreide kultiviert. Das war nicht immer so: Die Mönche des Zisterzienserklosters La Oliva versorgten sich lange Zeit mit eigenem Messwein. Antonios Kinder María und Fernando haben Carcastillos Weinkultur wiederbelebt.
Sancho Rota war ein gefürchteter Bandolero, ein Wegelagerer, der im 15. Jahrhundert mit seiner Bande das gesamte Gebiet der Bardenas Reales in Angst und Schrecken versetzte. Als Versteck dienten ihnen Cabañas, Hütten, von den Bauern für ihr Vieh gebaut. Wenn Antonio Barrena am Abend mit den Kindern am Tisch sass, erzählte er ihnen gerne von Sancho Rotas Abenteuern, und die Kleinen hingen dem Vater an den Lippen. Auch heute noch, wenn María auf dem Weg in die Rebberge an einer Cabaña vorbeikommt, erinnert sie sich an die Räubergeschichten. Im Feld reifen auf kalkhaltigen Lehmböden Merlot- und Cabernet-Sauvignon-Trauben. Eine Selektion ist für den La Cabaña bestimmt und vergärt während rund dreier Wochen in offenen Standen, sortenrein und mit safteigenen Hefen. Der einjährige Ausbau erfolgt in grossen und kleinen Eichenholzfässern. María Barrena verzichtet dabei auf Neuholz, so dass sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen reifer Frucht und Eichenwürze einstellt.