Delinat-Weinwissen
Delinat-Weinwissen

Natürlicher Pflanzenschutz

Minimaler Pflanzenschutz – die Delinat-Richtlinien verlangen die kontinuierliche Reduktion von Kupfer- und Schwefeleinsatz

Im Weinbau werden so viele Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten eingesetzt wie in kaum einer anderen landwirtschaftlichen Kultur. Schuld sind Monokultur, Schwächung der Reben durch biologisch verarmte Böden und einseitige Nährstoffversorgung sowie eingeschleppte Krankheitserreger. Wird im Einklang mit der Natur gearbeitet, entsteht ein Ökosystem, das sich selber wehren kann.

Minimale Eingriffe

Delinat strebt einen Weinbau an, der möglichst wenig Eingriffe erfordert. Chemisch-synthetische Spritzmittel sind im biologischen Weinbau verboten. Aber auch biologische Pflanzenschutzmittel wie Kupfer und Schwefel sind nicht unbedenklich. Schwefel in hohen Dosen greift nicht nur Schadpilze wie den Echten Mehltau an, sondern auch nützliche Bodenpilze und Hefen, die in Symbiose mit den Pflanzen leben und ihnen Nährstoffe zuführen. Kupfer ist ein Spurenelement, das in sehr geringen Mengen bei Menschen und Pflanzen wichtige Funktionen wahrnimmt und aufgenommen werden kann. Im Weinbau wirkt Kupfer gegen den Falschen Mehltau. Es ist aber gleichzeitig ein kaum abbaubares Schwermetall, das in grösseren Mengen das Bodenleben negativ beeinträchtigt und auch grösseren Organismen wie etwa dem Regenwurm schadet.

Gute Lösungsansätze

Es gibt heute eine Reihe von Möglichkeiten, den Einsatz von Kupfer- und Schwefellösungen auf ein Minimum zu reduzieren. Alleine das genaue Beobachten des Pflanzenwachstums, präzise Klima- und Wetterbeobachtungen sowie eine perfekte Applikationstechnik erlauben, die Spritzmittel gezielter einzusetzen und somit zu reduzieren. Der Einsatz von pflanzlichen und bioaktiven Präparaten zur Stärkung der Reben trägt ebenfalls zur Reduktion von Kupfer und Schwefel bei.

Starken Reben brauchen kein Gift

Die Delinat-Richtlinien verlangen als einzige eine immer stärkere Reduktion von Kupfer- und Schwefelpräparaten. In den vergangenen Jahrzehnten konnten die durchschnittlichen Mengen in den Weinbergen unserer Partnerwinzer dank intakten Ökosystemen und Ausweichen auf verschiedene pflanzlichen Präparate in etwa halbiert werden. Damit liegen sie heute weit unter den von EU-Bio und anderen Biolabeln tolerierten Mengen. Ziel ist es, dereinst gänzlich auf Kupfer und Schwefel verzichten zu können.

Dazu soll auch eine starke Verbreitung neuer resistenter Rebsorten beitragen, die nicht gespritzt werden müssen. Bei der Neuzüchtung solcher Sorten sind in in den letzten zwei Jahrzehnten grosse Fortschritte erzielt worden, nicht nur was die Resistenz, sondern auch was die Qualität der Weine betrifft. Die Förderung pilzresistenter Sorten (PIWI) ist deshalb ein Schwerpunkt der Delinat-Methode.

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